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Helmkamera, HDR, Drohnen: Das ist alles neu im Formel-1-Fernsehen 2022!

Bei den TV-Übertragungen wartet die Formel 1 in der Saison 2022 mit einigen Neuerungen auf: Warum das Thema Drohnen noch heikel ist

Das technische Wettrüsten in der Formel 1 beschränkt sich nicht alleine auf die Autos der Teams. Auch bei den TV-Übertragungen sind die Macher der Rennserie Jahr für Jahr bestrebt, das Limit zu verschieben und Innovationen einzuführen, um die Rennen für die Fernsehzuschauer noch attraktiver zu machen.

Und so wird sich mit Beginn der neuen Ära in der Formel 1 2022 auch bei den TV-Übertragungen einiges tun. Das sind die wichtigsten Neuerungen, die die Zuschauer in dieser Saison erwarten.

Helm-Kamera im Rennen

Nach erfolgreichen Versuchen in mehreren Freien Trainings im vergangenen Jahr wird die Formel 1 den Einsatz ihrer Helmkamera für 2022 ausweiten. Ab sofort kommt sich auch im Qualifying und Rennen zum Einsatz.

Beim Grand Prix von Bahrain war sie beispielsweise im Helm von Ferrari-Pilot Charles Leclerc installiert. Somit konnten die Fernsehzuschauer den packenden Zweikampf mit Max Verstappen auch aus der Fahrerperspektive genießen. Die Formel 1 plant, die Helmkamera pro Grand Prix bei bis zu vier Fahrern einzusetzen.

"Wir waren mit den Ergebnissen im letzten Jahr sehr zufrieden, und jetzt werden wir sie im Qualifying und in den Rennen einsetzen", sagt Dean Locke, F1-Direktor für TV-Übertragung und Medien, im Gespräch mit der englischsprachigen Ausgabe von 'Motorsport.com'. "Ich denke, wir müssen noch ein wenig testen, wie wir sie einsetzen, denn manchmal ist kürzer besser für einige dieser Aufnahmen."

Charles Leclerc

Charles Leclerc fuhr in Bahrain mit einer Helmkamera

Foto: Motorsport Images

Aufgrund der FIA-Homologationsanforderungen kann die Helmkamera derzeit nur in Bell-Helmen verwendet werden, aber es wird daran gearbeitet, sie auch in Helmen anderer Hersteller zum Einsatz zu bringen.

Der Einsatz der winzigen Kameras in den Helmen soll dabei nur der Anfang sein. Künftig sollen sie auch an anderen Stellen des Autos zum Einsatz kommen und einzigartige, bisher nie gesehene Blickwinkel eröffnen.

"Wir dachten, wenn wir die Helmkamera einmal zum Laufen gebracht haben, können wir sie überall einsetzen", sagt Locke. "Wir denken an Kameras am Rücklicht oder an solche, die wir in der Vergangenheit verwendet haben - wie eine Spiegelkamera oder sogar in den Fußräumen."

HDR

Für alle Sender, die dazu in der Lage sind, wird die Formel 1 im Jahr 2022 während der gesamten Saison in HDR übertragen.

HDR (High Dynamic Range) wird bei Sportübertragungen immer häufiger eingesetzt und bietet sowohl auf herkömmlichen Fernsehbildschirmen als auch auf anderen Geräten wie Handys und Tablets die beste Bildqualität.

Locke sagte: "Wir arbeiten mit HDR, das wir vergangenes Jahr ausprobiert und getestet haben. Wir waren mit den Ergebnissen sehr zufrieden, und vor allem bei diesen Rennen unter Flutlicht sieht es wirklich gut aus. Das ist wirklich ein großer Schritt nach vorn."

Neue Kamera-Perspektiven

Die Formel 1 probiert gerne neue Kameraperspektiven aus, und so wird es auch 2022 sowohl bei den Streckenkameras als auch bei den On-board-Aufnahmen wieder verschiedene neue Blickwinkel geben.

Locke sagt hierzu: "Wir haben eine wirklich schöne, neue, niedrige Nase, bei der man jetzt nicht viel vom Frontflügel sieht. Das vermittelt ein gutes Gefühl für die Geschwindigkeit, und genau das wollen wir immer erreichen."

 

"Wir haben auch einige der Positionen unserer Streckenkameras leicht verändert. Die Leute denken, dass wir bei den Rennen immer die gleichen Kamerapositionen haben, aber tatsächlich gibt es jedes Jahr Unterschiede."

 

Neben den Kameras, die für die Rennberichterstattung verwendet werden, setzt die Formel 1 in dieser Saison bei jedem Rennen drei High-Motion-Kameras ein, die Superzeitlupen liefern. Bisher gab es davon nur eine.

Außerdem wird es zwei mobile Roaming-Kameras geben, die dabei helfen, Aufnahmen von unerwarteten Momenten auf der Strecke zu machen. "Wenn ein Auto ausfällt, sagen wir über Funk: Kommt herbei!", sagt Locke. "Wir haben schon einige wirklich tolle Aufnahmen, beispielsweise von den Reaktionen der Fahrer neben ihren liegengebliebenen Autos gemacht"

"Wichtig ist, dass wir überall Kameras haben. Wir werden mehr Kameras an der Boxenmauer haben. Letztes Jahr hatten wir eine oder zwei, aber wir hoffen, dass wir 2022 alle Teams abdecken können."

Experimente mit Drohnen

Vom Skifahren bis zum Rallyesport haben Drohnenaufnahmen die TV-Übertragungen verändert und neue Blickwinkel eröffnet. In der Formel 1 wurden sie bisher aber nur sporadisch eingesetzt. Bei den Filmtagen der Teams kommen Drohnen gelegentlich zum Einsatz, 2020 testete die Formel 1 bei einem der beiden Rennen in Österreich eine Drohne. Doch die Luftaufnahmen kommen bisher weiterhin aus dem Hubschrauber.

Der Hauptgrund dafür sind Sicherheitsbedenken, denn bei Drohnen besteht das Risiko, dass sie abstürzen. Bei Sportarten wie Ski Alpin oder Rallye, bei denen die Teilnehmer einzeln auf die Strecke gehen, sei dies kalkulierbar. "Wenn man sich das Skifahren oder Ähnliches anschaut, dann folgen sie einem Skifahrer. Wenn das Ding herunterfällt, ist das nicht wirklich ein Problem", führt Locke aus.

Die TV-Grafik der Formel-1-Saison 2022

Die TV-Grafik der Formel-1-Saison 2022

Foto: FOM

Anders aber in der Formel 1: "Wann man bei uns einem Auto folgt, ist normalerweise ein anderes Auto dahinter. Das ist das grundlegende Problem", sagt Locke. Hinzu kommt: Den Spitzengeschwindigkeiten der Formel 1 von über 300 km/h können Drohnen bis jetzt nicht folgen.

Die Formel 1 ist jedoch der Meinung, dass die neueste Drohnentechnologie bald für die Live-Übertragung von Grand-Prix-Wochenenden bereit sein wird. "Wir haben ein Auge auf Drohnen geworfen. Dabei geht es nicht unbedingt darum, den Hubschrauber zu ersetzen, denn es ist eine ganz andere Aufnahme."

"Wir hoffen, sie gegen Ende der Saison einsetzen zu können, mit einigen neuen, einzigartigen Aufnahmen, die man nur mit Drohnen machen kann", so Locke. Bevor es so weit ist, muss sichergestellt werden, dass die Akkulaufzeit lang genug ist und dass die Aufnahmen in einer ausreichend hohen Auflösung übertragen werden können, damit sie sich nahtlos in die internationale Übertragung einfügen.

Neue Grafiken

Eine weitere offensichtliche Änderung, die bereits am vergangenen Wochenende zu sehen war, sind die Fernsehgrafiken, welche für diese Saison umfassend überarbeitet wurden. Sie sind nun prominenter auf dem Bildschirm zu sehen und befinden sich nun unterhalb des F1-Logos, das an den oberen linken Rand des Bildschirms verlegt wurde.

Locke sagt dazu: "Sie sehen neu aus und unterscheiden sich sehr von dem, was wir bisher hatten, was das Aussehen und das Gefühl angeht. Sie sind kühn, etwas frischer, etwas jünger. Sie haben viele Einflüsse aus dem Digitalen und dem Film."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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