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Helmut Marko: So lief die Stallkollision in Baku wirklich

Helmut Marko erklärt, wieso die Nerven in Baku schon vor der Red-Bull-Stallkollision blank lagen und wie Max Verstappen den Crash vermeiden hätte können

Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 and Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 crash

Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 and Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 crash

Sutton Images

Die Red-Bull-Stallkollision zwischen Max Verstappen und Daniel Ricciardo in Baku war einer der Aufreger der vergangenen Formel-1-Saison. Doch die entscheidenden Szenen spielten sich laut Red Bulls Motorsportkonsulenten Helmut Marko schon in den Runden vor dem Crash ab. "Das war schon an und über der Grenze", stellt der Österreicher gegenüber 'Motorsport.com' klar.

Zunächst habe Verstappen Ricciardo in einer Linkskurve "zu weit hinausgedrängt", meint Marko. "Das war überflüssig." Dann standen die Boxenstopps an. Ricciardo hatte Verstappen nach einem harten Kampf in der 35. Runde überholt, also blieb ihm das Vorrecht, als erster hereinzukommen.

Verstappen habe aber über Funk argumentiert, dass er einen früheren Stopp benötige. "Verstappen sagte uns, seine Reifen seien hinüber", bestätigt Marko. Als dann aber dennoch Ricciardo in der 37. Runde hereingeholt wurde und Verstappen den Befehl bekam, eine Runde später auf Ultrasoft-Gummis zu wechseln, drehte der Verfolger plötzlich auf.

Hatte Verstappen doch keine Reifenprobleme?

"Die Rundenzeit ist da gerade um eine halbe bis dreiviertel Sekunde gefallen", erklärt Marko. "Kaum kriegt Verstappen das Signal, er soll reinkommen, fährt er beide Sektoren grün! Mit Reifen, die vorher laut seiner Aussage am Ende waren. Dadurch geriet schon ins Wanken, was wir vorher ausgerechnet hatten, nämlich dass die beiden Autos nach dem Boxenstopp etwas getrennt sein würden."

Doch die Rechnung der Red-Bull-Strategen wurde noch weiter infrage gestellt. "Verstappens Out-Lap war unglaublich gut", offenbart der Red-Bull-Motorsportkonsulent. "Das Gegenteil bei Ricciardo. Irgendein Fahrzeug war vor ihm, als er reinkam. Dadurch hat er noch einmal eineinhalb Sekunden verloren. Laut Papierform hätten sie vier Sekunden auseinanderliegen sollen. Aber stattdessen lagen sie eng beisammen."

 

Aber nicht nur das: Entgegen der Prognose hatte plötzlich wieder der bereits überholte Verstappen im Red-Bull-Duell um Platz vier die Nase vorne. "Dann ging auch noch von einem Renningenieur eine nicht so gute Message an Ricciardo hinaus", weiß Marko. "So hat sich das aufgebauscht." Kein Wunder, dass Ricciardo mit der Wut im Bauch fuhr und die alte Hackordnung um jeden Preis wiederherstellen wollte.

Marko: Verstappen hätte Crash vermeiden können

Nach nur zwei Runden kam es bei Start-Ziel zum Crash. Ricciardo saugte sich mit DRS-Hilfe an den links fahrenden Teamkollegen an, wollte dann rechts antäuschen und links vorbeigehen. Verstappen fuhr zunächst leicht nach rechts, machte dann aber links die Tür zu, als er Ricciardos Plan erkannte, wodurch es krachte.

Das wäre aber laut Marko gar nicht notwendig gewesen: "Verstappen hätte den Unfall vermeiden können, denn Ricciardo war um Häuser zu schnell. Der wäre nie und nimmer um die Kurve gekommen. Er hätte die Auslaufzone genutzt. Max hätte auf die Seite fahren müssen. Aber in der Situation gab es den Eklat."

Am Ende nahmen aber beide Red-Bull-Piloten die Schuld am Zwischenfall auf sich und einigten sich auf einen ausgeglichenen Anteil. Zudem entschuldigten sie sich bei der kompletten Mannschaft für das Malheur. "Deswegen trauern wir Ricciardo wirklich nach: So hart sie auf der Strecke waren, so positiv waren sie abseits der Strecke im Umgang miteinander. Aber auch in der Auto-Entwicklung", spricht Marko dem zu Renault gewechselten Australier nachträglich ein Kompliment für seine Reife in Krisensituationen aus.

 

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