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Heute VW-Aufsichtsrat: Welche Rolle spielt Aston Martin?

Während sich der Aufsichtsrat des Volkswagen-Konzerns mit dem Thema Formel 1 beschäftigt, tauchen Gerüchte über einen Audi-Einstieg bei Aston Martin auf

Der 7. April ist ein wichtiger Tag auf dem Zeitstrahl, der den Volkswagen-Konzern womöglich in die Formel 1 bringt. Denn heute tagt in Wolfsburg der Aufsichtsrat, um sich mit den Plänen der beiden Konzernmarken Porsche und Audi auseinanderzusetzen, die ab 2026 Grand-Prix-Sport betreiben wollen.

Dass Porsche mit Red Bull verhandelt hat, ist in der Branche längst kein Geheimnis mehr. Und bei Porsche hat man gute Vorarbeit geleistet. Porsche-Vorstand und -Aufsichtsrat haben bereits zugestimmt, und der Deal mit Red Bull ist so gut wie fertig. Was noch fehlt, ist die Zustimmung des Konzernaufsichtsrats in Wolfsburg.

Der bekommt von der Audi-Seite heute weniger Handfestes als von Porsche vorgelegt. Schon bisher wurde in verschiedenen Medien berichtet, dass Audi mit McLaren und Williams in Verhandlungen steht. Doch die Gespräche mit McLaren sind aus Audi-Sicht offenbar nicht zufriedenstellend verlaufen. McLaren sei zu teuer und ziere sich, hört man.

Gerhard Berger, als DTM-Chef ein intimer Kenner der Motorsportszene, glaubt, dass McLaren nur eine von "mehreren Möglichkeiten" für Audi ist. Dass sich Audi die McLaren-Gruppe einfach einverleibt, hält er nicht für vorstellbar: "McLaren ist eine sehr starke Marke mit großer Historie im Motorsport. Ich glaube nicht, dass man so ein Asset verschwinden lassen würde."

Berger vermutet: Audi möchte Teamanteile kaufen

Sollte Audi in die Formel 1 einsteigen, vermutet Berger, dann nur mit einer "Partnerschaft auf Augenhöhe" - sprich: nicht als reiner Motorenlieferant, sondern mit einer Beteiligung oder sogar einer Mehrheit an einem Team. Und da scheint sich aktuell gerade eine neue Möglichkeit aufzutun.

Eine Quelle, die namentlich nicht genannt werden möchte, berichtet von "fortgeschrittenen Gesprächen" zwischen Audi und dem Aston-Martin-Team von Lawrence Stroll. Aston Martin wurde am Donnerstagmorgen europäischer Zeit per E-Mail die Möglichkeit zur Stellungnahme eingeräumt; bisher blieb diese Anfrage jedoch unbeantwortet.

Audi-CEO Markus Duesmann hat, so viel ist bekannt, beim Thema Formel 1 einen starken Zug zum Tor. Williams ist derzeit eines der am wenigsten erfolgreichen Teams in der Königsklasse und damit die wohl auch für den Konzernaufsichtsrat am wenigsten attraktive Variante, um grünes Licht zu geben.

Stroll & Mercedes: Ist das Verhältnis abgekühlt?

Die Gerüchte um Audi und Aston Martin haben jedoch einen Haken. Am gleichnamigen Sportwagenhersteller sind sowohl der Mercedes-Konzern als auch Toto Wolff als Aktionäre beteiligt. Aber: Man hört, dass die Beziehung zwischen Stroll und Wolff schon mal bessere Zeiten erlebt hat, und auch bei Mercedes soll man Aston Martin inzwischen reserviert sehen.

Das ist wenig verwunderlich: Der Aktienkurs von Aston Martin ist von über 2.200 Pence im Juni 2021 auf derzeit unter 900 Pence abgestürzt. Der Hoffnungsträger DBX verkauft sich nicht so gut wie erhofft. Und einige Aktionäre sollen wenig angetan davon sein, dass Stroll das Formel-1-Team so führt, als wäre es sein persönliches Spielzeug.

Ist es im Grunde genommen auch: Aston Martin, der Sportwagenhersteller, ist nicht Anteilseigner von Aston Martin, dem Formel-1-Team. Der gleiche Name wird durch eine Lizenzvereinbarung geregelt. Und Stroll ist mit seinen Geschäftspartnern bei beiden Firmen der wichtigste Eigentümer.

Eigener Motor: Macht's Aston Martin genau wie Red Bull?

Das gibt ihm zumindest rein theoretisch die Möglichkeit, das Formel-1-Team zu verkaufen (zum Beispiel an Audi) und den Sportwagenhersteller trotzdem zu behalten. Dazu passt auch, dass Aston Martin zuletzt davon gesprochen hat, unter Umständen in Zukunft selbst einen Formel-1-Antrieb zu bauen - genau wie Red Bull das mit Red Bull Powertrains skizziert.

Viele haben zuletzt hinterfragt, wie eine verhältnismäßig kleine Firma wie Aston Martin ein Projekt in der Größenordnung einer Formel-1-Powerunit stemmen soll. Mit einem Shareholder wie Audi, der Know-how im Antriebsbereich mitbringt, wäre das aber kein Problem.

Für Stroll könnte ein solcher Verkauf von Anteilen unter Umständen ein attraktives Exitszenario sein. Für Formel-1-Teams werden gerade Summen bezahlt, die vor ein paar Jahren noch völlig undenkbar waren. Rennställe wie Ferrari oder Mercedes werden von Insidern mit mehr als einer Milliarde Euro bewertet.

Formel-1-Team war immer auch für den eigenen Sohn

Möglicherweise, das munkelt man zumindest hinter vorgehaltener Hand, könnte Stroll die Lust an der Formel 1 vergangen sein. Statt nach vorn ging es für Aston Martin zuletzt rückwärts. Die Baukosten für die brandneue Fabrik dürften angesichts der Inflation explodieren. Und Sohn Lance steht nicht im akuten Verdacht, demnächst Formel-1-Weltmeister zu werden.

Gerhard Berger hat Audi in den vergangenen Jahren als DTM-Chef kennengelernt und ist überzeugt: "Audi hat eine hervorragende Motorenabteilung. Wenn Audi Formel 1 macht, traue ich denen zu, ein gutes Bild abzugeben. Technisch sind die gut. In der DTM sind sie mit ihrem Motor zum Teil Kreise um die anderen gefahren."

Berger: Porsche & Red Bull "eine coole Kombination"

Mit wem sich Audi zusammentun könnte, das weiß Berger aber nicht. Bei Porsche und Red Bull hat er hingegen das Gefühl, "dass das gut zusammenpassen könnte. Oder zusammenpassieren wird. Denn ich glaube, dass das so passieren wird. Ich finde diese Konstellation super. Schon allein aus Marketingsicht passen Porsche und Red Bull gut zusammen. Das ist irgendwie frisch."

Angst, dass Red Bull Porsche im Falle von Erfolglosigkeit als Sündenbock hinstellen könnte, wie das in der Vergangenheit mit Renault manchmal der Fall war, hat Berger nicht: "Ich glaube, das wird eine ganz andere Partnerschaft. Renault war ein Motorenlieferant. Porsche wird ein Partner sein. Meiner Meinung nach auf Augenhöhe."

Ob "auf Augenhöhe" auf einen 50-Prozent-Anteil am Team schließen lässt oder was er konkret damit meint, lässt Berger offen. Aber für ihn ist klar, dass Red Bull und Porsche "marketingmäßig aufeinander abgestimmt vorangehen" würden: "Porsche passt 100.000 Mal besser zu Red Bull als Renault. Porsche und Red Bull könnte eine coole Kombination sein."

Eine aktualisierte Story mit Infos, wie der Volkswagen-Konzern entschieden hat, gibt's jetzt auf unserem Schwesterportal Motorsport-Total.com!

Mit Bildmaterial von Aston Martin.

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