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Interview: Wie die Formel 1 vor 40 Jahren testete

In knapp einem Monat beginnen die Wintertestfahrten für die Formel-1-Saison 2017. Rene Fagan hat sich dem bekannten Designer Frank Dernie darüber unterhalten, wie die Saisonvorbereitungen vor 40 Jahren aussahen.

Alain Prost, McLaren MP4/3 TAG Porsche

Alain Prost, McLaren MP4/3 TAG Porsche

LAT Images

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Geschichte des Rennsports

Gérard Ducarouge mit Jean-Pierre Jabouille, Talbot Ligier
Jacques Laffite, Ligier JS5-Matra, mit Guy Ligier, Besitzer, und Gérard Ducarouge, Designer und Inge
Frank Dernie
John Watson, McLaren MP4/1-Cosworth; Ron Dennis
Keke Rosberg, Williams
Nigel Mansell, Williams FW10, Honda
Riccardo Patrese, Brabham BT55-BMW
Frank Williams, Frank Dernie und Patrick Head
Ian Ashley, Hesketh-Ford 308E
Keke Rosberg, Williams
Niki Lauda, Ferrari 312T2
Keke Rosberg, Williams
Keke Rosberg, Williams
Mauricio Gugelmin im Leyton House March 881
Leyton House March 881, Test
Niki Lauda, Ferrari 312T2

In wenigen Wochen bringen alle Formel-1-Teams ihre Autos für 2 4-tägige Testfahrten an den Circuit de Catalunya bei Barcelona, um sich auf die neue Saison vorzubereiten.

Das ist ein himmelweiter Unterschied zu den 1970er Jahren, als die Testfahrten vor der Saison ewig zu dauern schienen, mit intensiven Reisen rund um den Globus und sehr langen Arbeitszeiten.

Dernie, der sich 2010 aus dem Sport zurückgezogen hat, begann seine Karriere Ende 1976 bei Hesketh. Dann arbeitete er als technischer Leiter oder Berater für Teams wie Williams, Lotus, Ligier, Benetton und Toyota.

"Bei Hesketh Racing waren wir 18 Personen in der gesamten Firma, und das Rennteam fuhr in 2 Autos zum Flughafen, weil wir zu acht waren", sagte Dernie gegenüber Motorsport.com. "Das kam daher, das es kein Geld gab, und Geld ist die Quelle im Motorsport."

"Ich erinnere mich, dass ich am 3. oder 4. Januar zum Flughafen fuhr, nach Argentinien zu einer Testwoche flog, anschließend war der argentinische Grand Prix, dann ging es nach Brasilien für eine Woche Test, die Autos wurden an der Strecke vorbereitet, dann kam der Grand Prix von Brasilien. Mitte Februar ging es zurück nach Hause. Es ist jetzt viel leichter."

“Damals waren alle Mechaniker, die bei den Rennen warten, auch bei allen Testfahrten. Da hat man viel mehr Tage gearbeitet als die Rennteams das jetzt tun."

Überstunden

Dernie erinnerte sich, dass die Williams-Mitarbeiter nach diesen langen Tests körperlich am Ende waren. "Ich erinnere mich an einen Test in Rio, als Alan Challis [der Chefmechaniker] die ganze Zeit kein einziges Mal in seinem Hotelbett geschlafen hat."

"Wir arbeiteten viele Nachtschichten, kamen dann ins Hotel zurück, hatten einen Drink und schliefen auf einem Stuhl ein. Dann duschten wir kurz, zogen eine saubere Teamuniform an und fuhren zurück an die Strecke."

2 Autos seien damals bei den Wintertestfahrten Standard gewesen, bestätigte er. "In der Frühphase der Turboautos gab es ein Auto, das ausschließlich für Motorentests da war, während man mit dem anderen die Abstimmung testete."

"Wir mussten 2 Dinge erreichen: eines war, die Grundabstimmung zum funktionieren zu bringen und das andere waren Haltbarkeitstests."

"Wir hatten nicht die Ressourcen und Design-Fähigkeiten und Stress-Analyse der Teile, wir hatten keine R&D-Einrichtungen und auch keine großen Prüfstände, die heutzutage üblich sind. Die Autos waren nicht so zuverlässig, wie sie jetzt sind."

"In der Regel nahm man das Auto jeden Abend, nachdem es gefahren war, völlig auseinander und testete alles auf Risse: die Zahnräder, Getriebegehäuse, Achsschenkel, Aufhängungen, Querlenker, Achsen, Räder, Lenkung, usw. Und dann setzte man es wieder zusammen, damit es am nächsten Morgen wieder bereit war."

"Es war das erste Mal, dass diese neuen Teile eingesetzt wurden und wir machten uns als erstes immer Gedanken um die die Sicherheit. Man hatte Todesangst, dass man ein lebensbedrohliches Problem mit dem Auto haben könnte."

"Auch nach der Installationsrunde stieg der Fahrer aus dem Cockpit und wir überprüften jede Komponente des Autos. Alle diese Überprüfungen und Tests können nun auf riesigen Prüfständen und im Windkanal durchgeführt werden, während wir echte Tests durchführen mussten."

Keine Computer

Man kann es sich kaum noch vorstellen, aber in den frühen Jahren von Dernies Karriere wurden die Autos aufgrund von Logik, Ausschluss und Erfahrung gebaut, ohne die Hilfe von Computern.

"Damals hatten wir keine Computeranalyse aus dem Windkanal, also mussten wir die Kühlung aufgrund bisheriger Erfahrungen erraten", erklärte er. "Und das meiste Zeug musste erraten werden."

"Wir sind bei jedem neuen Auto unweigerlich auf einige Probleme gestoßen. Wenn die hinteren Bremsen zu heiß wurden, mussten wie über Nacht neue Bremsbelüftungen machen. Wenn wir das Wasser oder das Öl kühlen mussten, schnitten wir Löcher in die Karosserie."

"Diese Tage sind vorbei, weil sie diese Teile ganz einfach in der Fabrik entwerfen. Es war sehr nützlich in Brasilien zu testen, weil es da sehr heiß war. Wenn man jetzt im März in Barcelona testet, lernt man sehr, sehr wenig."

Dernie erinnerte auch an die Wintertests 1985 mit dem neuen Williams mit Honda-Motor: “Wir hatten 1984 ein wirklich schlechtes Jahr gehabt. Niemand hatte bei Williams ein Turbo-Auto entworfen und unsere Fahrer [Keke Rosberg und Jacques Laffite] hatten noch nie ein Turbo-Auto gefahren.

"Wie kamen also zu den ersten Wintertests 1985 in Rio mit einem modifizierten alten FW09 an, um den neuen Honda-Motor zu testen. Nach ein paar Runden bemerkten wir, dass alle Handling-Probleme, die wir im Vorjahr hatten, weg waren, weil sie mit dem Turboloch zusammengehängt waren."

"Die Leistungsentfaltung an der Spitze war das Hauptproblem. Also verbrachten wir die gesamte Saison 1984 damit, das Auto zu ändern, um das Handling zu verbessern und waren nach dem Einbau des neuen Motor auf einen Schlag all diese Probleme los!"

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