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Historie

Jaguars Formel-1-Projekt: Steiner bestätigt kuriose Irvine-Anekdote

Günther Steiner bestätigt eine kuriose Anekdote über Eddie Irvine, die zeigt, wie viel Geld Jaguar Anfang des Jahrtausends bei seinem Formel-1-Abenteuer verbrannt hat

Das Jaguar-Formel-1-Team pulverisierte zwischen 2000 und 2004 keine Rekorde - dafür über eine Menge Geld. Magere zwei Podestplätze erreichte man in fünf Saisons in der Königsklasse, bevor man das Team an Red Bull verkaufte. Auch der heutige Haas-Teamchef Günther Steiner stand zwischenzeitlich auf der - umfangreichen - Jaguar-Lohnliste. Er wundert sich nicht darüber, dass das Projekt scheiterte.

"Für das Board der Ford Motor Company waren wir nur ein Kostenpunkt, nichts anderes", erinnert sich Steiner im Podcast 'Starting Grid' zurück. Wie viel Geld damals verblasen wurde, zeigt eine Anekdote rund um den ehemaligen Jaguar-Fahrer Eddie Irvine, der von 2000 bis 2002 für das Team an den Start ging. Irvine wechselte nach der Saison 1999 von Ferrari zu Jaguar - und ließ sich das fürstlich entlohnen.

Tatsächlich, so die Anekdote, soll Irvine damals so viel verdient haben, dass er auf der Liste der bestbezahlten Mitarbeiter des kompletten Ford-Konzerns ganz oben stand. Bei einem Treffen des Konzernvorstandes soll sich der Vorsitzende William Clay Ford Jr. bei einem Blick auf die besagte Liste eines Tages gewundert haben: "Wer zur Hölle ist dieser Edmund Irvine?"

Steiner: Leute waren für Job "nicht qualifiziert"

"Die [Anekdote] soll stimmen", bestätigt Steiner und verrät: "Ich war nicht in dem Board-Meeting, aber ich habe sie von Leuten gehört, die im Board-Meeting dabei waren. Die mussten Sparmaßnahmen ansetzen und sind durch die Lohnlisten gegangen. Eddie war ziemlich gut bezahlt. Er kannte den nicht. Das zeigt, wie weit das Ford-Board von diesem Formel-1-Engagement entfernt war."

 

"Deswegen hatte es auch keinen Erfolg, denn für die hat es nur Geld gekostet. Aber niemand wusste, was los war, niemand wurde einbezogen. Deswegen ist das auch gescheitert meiner Meinung nach", erklärt Steiner und ergänzt im Hinblick auf den Ford-Konzern: "Die waren nicht einbezogen. Leute sind rübergekommen, die hatten keine Ahnung davon. Der Sport Formel 1 ist ziemlich komplex. Die hatten keine Ahnung."

"Manche waren noch nie im Motorsport involviert und kommen dann in die Formel 1. Das ist einfach ein Schock", erklärt Steiner und fügt hinzu: "Man kann den Leuten nicht vorwerfen, dass sie es nicht verstehen. Die konnten es nicht verstehen. Denen wurde ein Job gegeben, für den sie nicht qualifiziert waren. Das wäre das Gleiche, wenn sie mich fragen würden, eine Autofirma zu leiten."

Ford-Ideen waren "komplett wahnsinnig"

"Da wäre ich wie ein Fisch aus dem Wasser. Ich wüsste nicht, wo ich anfangen sollte. Das waren Leute, die haben das nie gemacht. Sie hatten die wildesten Ideen, die waren komplett wahnsinnig und total unfundiert. Das war eben das Problem, denen zu erklären, was wir eigentlich machen. Und wenn man ihnen erklärt hat, dass sie nicht recht haben, haben sie dagegen gearbeitet", berichtet Steiner.

"Deswegen ist das Team zugrunde gegangen", so der heutige Haas-Teamchef, der lediglich rund ein Jahr bei Jaguar war. Ende 2001 stieß er auf Wunsch des damaligen Teamchefs Niki Lauda zum Team, und Ende 2002 wurde er schon wieder ersetzt. Irvine selbst glaubt übrigens ebenfalls, dass die Anekdote wahr ist, wie er schon vor Jahren in der Videoreihe "Ein Drink mit Eddie Irvine" bestätigt hat.

"Ich glaube, sie stimmt", so Irvine, dessen Einschätzungen über das Projekt sich mit denen von Steiner decken. "Es hat nicht funktioniert, weil Ford die Formel 1 nicht verstanden hat. Das Problem war, dass sie nicht in die Infrastruktur des Teams investiert haben. Sie dachten, ein Auto grün anzumalen und Jaguar auf die Seitenkasten zu schreiben würde alles regeln. Wir hatten nicht einmal einen Windkanal. Lächerlich", so Irvine.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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