Jean Todt: 1.500 Euro für eine Radmutter sind Schwachsinn
Der FIA-Präsident setzt sich für die Interessen kleiner Teams ein: Er will über die Technikregeln Geld sparen, aber auch die Werksmannschaften ins Boot holen
Start: Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09, leads Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W09, Sebastian Vettel, Ferrari SF71H, Kimi Raikkonen, Ferrari SF71H, Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 and the rest of the pack
Andrew Hone / Motorsport Images
FIA-Präsident Jean Todt ist nach eigener Aussage "betroffen" von den finanziellen Problemen kleiner Formel-1-Teams. Wie der Franzose erklärt, würde er alles daran setzten, um mit einem neuen Technischen Reglement ab der Saison 2021 und faireren kommerziellen Vereinbarungen für mehr Chancengleichheit zu sorgen. Er sei sehr zuversichtlich, für sein Vorhaben Mitstreiter zu finden.
Todt betont, dass der Automobil-Weltverband und Liberty Media einen fundierten Vorschlag vorlegen müssten, um breite Zustimmung zu erhalten: "Es sollte etwas sein, das nicht nur einem Team hilft, sondern für zehn Mannschaften wirklich funktioniert. Das macht die Aufgabe schwierig."
Es könne aber nicht so weitergehen, dass die Hälfte der Teilnehmer in der sogenannten Königsklasse des Motorsports Geldsorgen hat, so Todt. Er wolle die Formel 1 erschwinglicher machen. Ob die von ihm favorisierte Budgetobergrenze eine Chance hat, wagt der Franzose nicht zu behaupten. Es gäbe zwar Fortschritte. "Aber wie viele Teams stehen denn dahinter?", fragt Todt. "Drei oder vier." Schließlich sind die finanzstarken (Werks-)Teams daran interessiert, sich ihren Vorteil zu bewahren.
Mehr Konsens könnte sich Todt verschaffen, wenn er über das Technische Reglement für Einsparungen sorgt – so, wie es Mercedes, Ferrari und Red Bull wünschen. Der FIA-Chef erkennt Potenzial: "Charlie (Rennleiter Whiting; Anm. d. Red.) hat mir gesagt, dass die Radmuttern aus Aluminium pro Stück 1.500 Euro kosten. Sobald eine in Gebrauch war, wird sie danach weggeworfen", sagt er.
Unverständlich für Todt – nicht nur aus Kostengründen, sondern auch wegen der Nachhaltigkeit. "Solche Dinge brauchen wir nicht. Es würde niemandem auffallen." Der frühere Ferrari-Rennleiter schätzt zwar die Suche der Teams nach Perfektion, glaubt aber, dass sie verstörende Ausmaße angenommen hätte. "Wir erreichen nie etwas, wenn wir keine Regeln verfassen, die solchen Sachen einen Riegel vorschieben." Vielmehr müsste man mit den Bestimmungen für Unterhaltung sorgen.
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