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Analyse

Präsident Jean Todt geht in dritte Amtszeit: Wie er die FIA saniert hat

Wofür wird FIA-Boss Jean Todt, der heute aus Mangel an Gegenkandidaten für eine dritte Amtszeit in seinem Amt bestätigt wird, in Erinnerung bleiben?

Jean Todt, FIA President

Foto: : Sutton Images

Mit Sicherheit dafür, dass er die Elektromobilität im Motorsport gefördert hat, um ihm eine Existenzberechtigung in Zeiten des Klimawandels zu geben. Aber auch dafür, dass er den Automobilweltverband saniert hat.

Als der heute 71-Jährige im Jahr 2009 die Nachfolge von Max Mosley antrat, befand sich die FIA in einer finanziellen Schieflage. Doch im Vergleich zu damals haben sich die jährlichen Einnahmen von 46 auf 115 Millionen Euro im Jahr 2016 mehr als verdoppelt. Auch die finanziellen Rücklagen sind von 30,5 auf 97,5 Millionen Euro gestiegen.

Doch wie ist Todt das gelungen? In seiner Ära wurden die Nenngelder für die Formel-1-Teams - eine der Haupteinnahmequellen des Verbands - deutlich erhöht: Nach einem leistungsbezogenen Berechnungsschlüssel wurden die Gelder für die Topteams ab 2013 verzehnfacht, während es sich davor um ein Fixum von 309.000 Euro handelte.

Hat Todt zu viel Einfluss abgegeben?

Kritiker werfen Todt vor, diese zusätzlichen Einnahmen in einem Kuhhandel gegen Einfuss bei den Regeln eingetauscht zu haben: Während in der Mosley-Ära die FIA die Regeln diktierte, wurden diese unter Todt durch die Strategiegruppe vor allem von den Topteams stark mitgeprägt.

Auch ein Deal der Vergangenheit macht sich für die FIA nun bezahlt: Der Weltverband besitzt ein Prozent der Formel-1-Anteile und ist nun dabei, diesen zu verkaufen. Das Geld soll ab 2018 verwendet werden, um den Innovationsfond der FIA ins Leben zu rufen.

"Ich habe viele negative Seiten", gibt sich Todt selbstkritisch, als er auf seine acht Jahre an der Spitze des Weltverbandes angesprochen wird, betont aber sein konsequentes Handeln. "Wenn ich sage, dass ich etwas machen werde, dann mache ich es auch. Ich möchte nicht beurteilen, wie es der FIA ging, als ich gewählt wurde, aber sie war definitiv zerrissener als jetzt. Eines meiner Ziele war es, die FIA zu einen. Und ich kann stolz sagen, dass mir das gelungen ist."

Fokus auf Verkehrssicherheit und Elektromobilität

Todt wird immer wieder vorgeworfen, im Vergleich zu Mosley eins schwacher FIA-Präsident zu sein. Während aber der Brite vor allem die Formel 1 im Fokus hatte, hat Todt in seinen zwei Amtszeiten andere Prioritäten gesetzt. Neben der Sicherheit im Straßenverkehr war es ihm ein Anliegen, die FIA und den Motorsport bereit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen - indem er die Elektromobilität auch auf der Rennstrecke salonfähig gemacht hat.

Die FIA besitzt Anteile an der Formel E, der die Hersteller derzeit die Tür einrennen. Das ist durchaus bemerkenswert, hatte nicht Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone noch vor dem Auftakt der Serie gemeint, dass es nie zu einem Formel-E-Rennen kommen würde. Jetzt läuft bereits die vierte Saison der Elektro-Rennserie. "Es ist unglaublich, wenn einem bewusst wird, dass wir im Herzen Hong Kongs fahren", zeigt sich Todt durchaus stolz. "Niemandem war bewusst, wie speziell es sein kann, im Herzen von Paris, New York oder Montreal zu fahren. Damit bin ich sehr zufrieden."

Der ehemalige Rallye-Copilot will den Fokus weiter auf nachhaltige Technologien und die Energiewende legen: "Im kommenden Jahr wird die Umwelt eine große Rolle spielen, denn das ist eine relevante Sache, die wir in Betracht ziehen müssen."

Todt kämpft um Zukunft des Motorsports

Während Puristen der Ansicht sind, dass sich der Motorsport von den in der Serie verwendeten Technologien langsam verabschieden muss, um weiterhin den Wünschen der Fans gerecht werden zu wollen, fürchtet Todt, dass dies das Ende für den Motorsport bedeuten könnte. Denn nur mit einem relevanten Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Technologien, quasi als Labor für die Zukunft, könne man den Motorsport weiterhin argumentieren.

Vielleicht kommt in 20 Jahren irgendjemand auf die Idee und sagt, dass die Formel 1 verschwenderisch mit natürlichen Ressourcen umgeht, also lasst uns den Motorsport verbieten", erklärt er. "Wenn wir uns aber korrekt verhalten, wird man uns unterstützen. Ich denke, dass die Art und Weise, wie wir uns gerade entwickeln, weltweit respektiert wird."

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