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Historie

Jordan 1995: Wie Peugeot sein Image verbessern wollte

Der ehemalige Jordan-Technikchef Gary Anderson schreibt in seiner 'Autosport'-Kolumne "Ask Gary" über den bitteren Motorschaden in Ungarn 1995

Im ersten Jahr der Zusammenarbeit zwischen dem Jordan-Team und Motorenhersteller Peugeot erlebte Rubens Barrichello eine bittere Niederlage im Grand Prix von Ungarn 1995. Der Brasilianer war bis zur letzten Kurve auf dem Weg zu Rang drei. Doch plötzlich erlitt er einen Motorschaden und rollte als Siebter über die Ziellinie. Warum Peugeot dadurch nur sein Image retten wollte, erklärt Formel-1-Experte Gary Anderson.

"Daran kann ich mich gut erinnern", antwortet der Brite in seiner beliebten Kolumne "Ask Gary" auf unserem Schwesterportal 'Autosport' der Frage von Leser Michael Davis. Er wollte wissen, ob Barrichello trotz des Motorschadens noch Dritter werden hätte können. "Das war in unserem ersten Jahr mit Peugeot, wir mussten uns erst gegenseitig kennenlernen."

Peugeot hatte in der Vorsaison noch McLaren mit Motoren beliefert und einen automatischen Abschaltmechanismus installiert, um der Peinlichkeit eines rauchenden Motors auf der Strecke zu entgehen. Denn nachdem Martin Brundles Motor im Heck seines McLaren im Brasilien-Rennen 1994 in Rauch aufging, sorgte sich der französische Konzern um sein Image.

"Danach haben sie also entschieden, dass sie sich diese öffentliche Schmach eines rauchenden Motorendefekts nicht antun wollen. Daher haben sie verschiedene Abschaltmechanismen eingebaut, um den Motor zu schützen", erklärt Anderson.

Im Endeffekt, so der damalige Jordan-Technikchef, ging es dem Motorenlieferanten aber nur ums Image. "Sie wollten eher ihr Ansehen schützen." Im Fall von Barrichello wurde diese Vorsichtsmaßnahme jedoch zum Problem, denn der Brasilianer erlitt im Ungarn-Grand-Prix 1995 ein Leck im Luftventilsystem.

Rubens Barrichello

Barrichello muss nach der Ziellinie aus dem Jordan-Peugeot aussteigen

Foto: Motorsport Images

"Der Druck wurde zu niedrig, um die Klappen effizient zu schließen. Der Druck fiel bereits ein paar Runden zuvor ab, das wussten wir aber nicht. Und, viel wichtiger, wir wussten nichts davon, dass Peugeot diesen Abschaltprozess im Motor auch in den Rennen verwendet."

Diese Mechanismen würden normalerweise nur in Freien Trainings zum Einsatz kommen, erklärt Anderson, "aber nicht im Rennen, falls es ein Sensorproblem oder fehlerhaftes Signal gibt." Im Falle von Barrichello schaltete sich der Motor schließlich ab, der Podestplatz war verloren.

Erst kürzlich mutmaßte der Brasilianer, dass er ohne den Peugeot-Mechanismus wohl noch als Dritter über die Ziellinie gerollt wäre. Schließlich beendete er das Rennen nur als Siebter. Später stellte das Team ein Problem im Ölkreislauf fest, das zu dem Druckproblem führte.

Für die darauf folgenden Rennen wurden Änderungen vorgenommen, sodass ein solches Problem nie mehr aufgetreten ist. "Außerdem hat das Abstellen des Abschaltmechanismus zu rauchigen Schäden geführt - aber zumindest war der Grund für den Ausfall im Rennen dann auch der wahre."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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