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"Keine falschen Vorstellungen": Formel 1 bald Show statt Sport?

Ein Interview von Marketingchef Sean Bratches sorgt für alarmierte Fans: Die Formel 1 sei jetzt ein "Medien- und Unterhaltungskonzern", sagt er

Sean Bratches, Formel-1-Marketingchef

Foto: : Steven Tee / Motorsport Images

Rechteinhaber Liberty Media macht keinen Hehl daraus, dass die Formel 1 in den nächsten Jahren verändert werden soll. Das betrifft sowohl sportliche Themen wie das Reglement, aber auch den Business-Case. Dass mit der Königsklasse des Motorsports mehr Geld verdient werden soll als in der Vergangenheit, daraus machen die Verantwortlichen keinen Hehl.

"Wir arbeiten daran, die Formel 1 von einem Sport mit Autos zu einer Entertainment-Marke zu entwickeln", erklärt Marketinchef Sean Bratches in einem Interview mit der 'Bild am Sonntag'. Zwar sei es das Ziel, den Rennsport weiterhin "in den Mittelpunkt zu stellen", aber: "Man darf sich da keine falschen Vorstellungen machen: Wir sind jetzt ein Medien- und Unterhaltungskonzern."

Worte, die bei eingefleischten Formel-1-Fans Besorgnis auslösen. Bratches relativiert solche Einwände, indem er sagt: "Niemand ist gezwungen, sich etwas Neues wie F1 TV am Ende auch zu kaufen. Und um mal eins klarzustellen: Die lauten Autos, die die Fans heute so vermissen, waren schon weg, bevor wir angefangen haben. Wir versuchen doch jetzt, sie für die Fans zurückzuholen."

Wie überhaupt die Ecclestone-Vergangenheit von Liberty im Nachhinein äußerst kritisch bewertet wird. Unter dem Anfang 2017 geschassten Formel-1-Boss lieferte der Grand-Prix-Sport zwar beständig gigantische Gewinne ab, doch die Weiterentwicklung des Produkts Formel 1, auch in Sachen Vermarktung, wurde in den Augen von Liberty sträflich vernachlässigt.

Daher fährt der neue Rechteinhaber nun die Strategie, das Produkt Formel 1 zu verbessern, auch mit finanziellen Investments. Langfristig verspricht man sich davon höhere Gewinne.

Auf die Bemerkung der 'Bild'-Kollegen, dass es doch auch bisher ganz gut gelaufen sei, entgegnet Bratches: "Um das mal klarzustellen: Wir haben ein Geschäft übernommen, das Sponsoren verloren hat."

"Allianz und UBS sind ausgestiegen, ein Jahr bevor wir angefangen haben. Es gab damals für Sponsoren nur die Möglichkeit, seine Bande an der Strecke aufzustellen. Das haben wir erweitert. Aber wir sind erst am Anfang. Wenn Sie jetzt bei mir ein Banner auf der Formel-1-Website schalten wollten, könnte ich Ihnen keins verkaufen. Ernsthaft. Manchmal weiß ich da noch nicht, ob ich da lachen oder weinen soll."

"Es gab kein Geschäft. Keine digitalen Strukturen, keine Marktforschung, nichts. Es gab keine Strategie, nur Bernie Ecclestone. Eigentlich muss man großen Respekt davor haben, wie er es ohne das alles so weit gebracht hat Aber klar ist auch: Im 21. Jahrhundert hat die Formel 1 überlebt, gewachsen ist sie nicht. Jetzt bauen wir langfristig etwas auf", sagt Bratches.

Und ergänzt: "Die besten Tage der Formel 1 werden noch kommen."

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