"Keine zwei Meinungen": Timo Glock fordert Disqualifikation von Ferrari
Der ehemalige Formel-1-Fahrer Timo Glock fordert volle Härte der FIA gegen Ferrari und kann sich vorstellen, dass Sebastian Vettel zu McLaren wechseln wird
Die "Ferrarigate"-Affäre um den umstrittenen "Kuhhandel" zwischen dem Ferrari-Team und der FIA ist vor dem Saisonbeginn in Melbourne Formel 1 2020 live im Ticker! neben dem Coronavirus das bestimmende Thema im Grand-Prix-Sport. Nachdem schon Toto Wolff ("Riesensauerei") und Helmut Marko ("Skandal") die FIA gegenüber 'Speedweek' scharf kritisiert haben, gibt es nun erste neutrale Stimmen, die härtere Sanktionen gegen Ferrari fordern.
"Meines Erachtens reicht da keine Geldstrafe mehr", sagt der ehemalige Formel-1-Pilot Timo Glock im Interview mit 'ran.de'. "Jeder, der im Sport oder in einem Wettbewerb nicht nach den Regeln spielt und bewusst manipuliert, gehört aus dem Rennen genommen und gehört ganz klar disqualifiziert. Da gibt es für mich auch keine zwei Meinungen."
Glock, zwischen 2004 und 2012 91-maliger Grand-Prix-Teilnehmer für Teams wie Jordan, Toyota und Virgin/Manor, glaubt allerdings, dass "Ferrarigate" für die Entscheidungsträger in Maranello noch lange nicht ausgestanden ist. Seiner Meinung nach könnte die Affäre Teamchef Mattia Binotto den Job kosten.
Ferrari "muss reagieren", das steht für den heutigen DTM-Piloten außer Frage. Und: "So, wie es in dem Geschäft läuft, muss derjenige, der die Verantwortung trägt, seinen Hut nehmen und gehen." Binotto habe genau gewusst, "was da vor sich geht, und muss dann auch mit den Konsequenzen leben, wenn sowas auffliegt".
"Eventuell zieht Vettel auch daraus seine Konsequenzen", spekuliert Glock über die Zukunft seines hessischen Landsmannes. Bekanntlich läuft Vettels Vertrag Ende 2020 aus. "Ich könnte mir vorstellen, dass das für ihn ein Grund sein könnte zu sagen: 'Das war es jetzt hier.'"
Als Alternative käme dann "vielleicht McLaren" in Frage, vermutet Glock. Eine Rückkehr zu Red Bull hat Vettels langjähriger Förderer Helmut Marko bereits ausgeschlossen, weil der Energydrink-Hersteller seine Zukunft rund um Max Verstappen aufbaut. Und bei Mercedes wird wahrscheinlich Lewis Hamilton bald als gefühlte Nummer 1 verlängern.
"Mit Andreas Seidl", knüpft Glock an seine McLaren-Spekulation an, "haben sie einen deutschen Teamchef, unter dem es zuletzt nur nach oben ging. Die Konstellation kann ich mir gut vorstellen. Er hätte bestimmt gerne einen erfahrenen deutschen Fahrer im Team."
Mit Bildmaterial von LAT.
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