Knatsch in China: Vettel gegen Kvyat, Grosjean gegen Ericsson, Hamilton gegen Nasr
Beim Grand Prix von China gab es nach dem Start jede Menge Schrott – und die Beteiligten waren später mal mehr und mal weniger sauer auf den Unfallgegner.
Foto: : XPB Images
Ferrari-Pilot Sebastian Vettel war, obwohl er als Zweiter auf dem Podium stand, definitiv einer, der wohl noch eine Weile nicht gut auf den Gegner zu sprechen sein wird.
Was war passiert? Daniil Kvyat war nach einem sehr guten Start in der ersten Kurve innen neben Vettel, der sich zwischen dem Russen und seinem Teamkollegen eingeklemmt fand und Kimi Räikkönen ins Auto fuhr. Vettel konnte seinen Boxenstopp zwar bis zur Safety-Car-Phase hinauszögern und erst dann die Nase an seinem Ferrari austauschen lassen, Räikkönen musste sofort an die Box und kam erst ganz hinten in Feld wieder auf die Strecke.
Rennbericht: Grand Prix von China
Vettel war stinksauer und schimpfte das gesamte Rennen lang immer wieder über den „Irren“, xder ihm ins Auto gekracht war. Nach dem Rennen entschuldigte sich der Deutsche bei seinem Team, meinte aber, er hätte nichts dagegen tun können.
„Mein Start war nicht sehr gut, dann hat Kimi kurz die Räder blockieren lassen und kam in Richtung Ideallinie zurück, aber da war ich schon. Ich wollte ausweichen, aber da kam Kvyat wie ein Torpedo angeschossen.“
Der Russe war sich keinerlei Schuld bewusst und versprach, dass er auch künftig in jede Lücke stoßen würde, die sich vor ihm öffnet. Vor der Siegerehrung gab es eine recht unterhaltsame Diskussion zwischen den Streithähnen.
Vettel: Du bist angekommen wie ein Torpedo!
Kvyat: Nun, das ist Racing.
Vettel: Ja, Racing. Wenn ich meine Linie gehalten hätte, wären wir alle zusammengekracht.
Kvyat: Dann halte eben deine Linie nicht.
Vettel: Aber links war auch ein Auto.
Kvyat: Als ob ich drei Autos vorne sehen könnte. Ich habe nur zwei Augen.
Vettel: Du solltest nicht so in Leute reinfahren.
Kvyat: Wir sind nicht gecrasht.
Vettel: Ja, du nicht.
Kvyat: Du bist doch auf dem Podium und ich auch.
Der Streit zwischen Vettel und Kvyat war in China aber nicht der einzige. Auch Haas-Pilot Romain Grosjean kochte. Er war am Start vom Sauber von Marcus Ericsson torpediert worden, wodurch der Frontflügel seines Autos beschädigt wurde und der Franzose, der vorher noch seinen 30. Geburtstage gefeiert hatte, nach einem unplanmäßigen Boxenstopp auf Platz 19 zurückfiel.
„Das war der schlimmstmögliche Geburtstag“, sagte Grosjean gegenüber dem französischem TV-Sender Canal+. „Dieser idiotische Ericsson ist mir in Kurve eins reingefahren und hat meinen Frontflügel zerstört.“
Bildergalerie Grand Prix von China
„Er hat nichts gesehen, er hat nichts verstanden. Ich denke, er sollte einfach seine Augen aufmachen.“
Grosjean, der die ersten beiden Saisonrennen auf den Plätzen sechs und fünf beendete, erklärte, sein Auto sei nach dem Unfall kaum noch fahrbar gewesen.
„Die Balance war von Anfang bis Ende katastrophal. Wir müssen alles analysieren, um zu verstehen, ob es ein physisches Problem gab. Wir können unmöglich von da, wo wir waren, ohne Grund da hingekommen sein, wo wir heute sind. So ein Wochenende kann auch positiv sein, um Dinge zu verstehen.“
Lewis Hamilton nahm seine Niederlage dagegen recht gelassen. Sein Auto sei nach dem Unfall mit Felipe Nasr, der versucht hatte, Kimi Räikkönen auszuweichen und dabei in Hamilton reingefahren war, „wie ein Himmelbett“ gewesen, erklärt der Weltmeister.
„Ich hatte einen guten Start, aber es ist stets schwierig, am Ende des Feldes zu starten und zu versuchen, dem Domino-Effekt einer Berührung in der ersten Kurve zu entgehen. Ich versuchte es so gut es ging, aber ich wurde einfach darin verwickelt.“
Rennergebnis Grand Prix von China
„Das war ein wenig Pech“, meinte der Brite gelassen. „Danach stand mir eine schwierige Aufgabe bevor, aber ich hatte viel Spaß auf meiner Aufholjagd.“
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