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Kubica klagt nach Chaostag: "Es gibt so viele Fragezeichen ..."

Williams-Fahrer Robert Kubica reagiert hilflos auf die anhaltend schwache Form seines Teams, die am letzten Tag der Wintertests in einer kuriosen Panne mündete

Wenn das Auto nicht mehr mitspielt: Wie schlecht Williams auf die Saison 2019 vorbereitet ist, hat sich am letzten Tag der Formel-1-Wintertests in Barcelona gezeigt. Denn das britische Traditionsteam musste sein Programm erst abändern und dann vorzeitig beenden. Für Robert Kubica, der in diesem Jahr sein Grand-Prix-Comeback gibt, war es daher "ein weiterer verlorener Tag" - und ein besonders bitterer noch dazu.

Denn nach dem finalen Schlagabtausch aller Teams unter gleichen Voraussetzungen ist klar: Williams ist nicht nur Letzter, sondern auch nicht startklar für den ersten Renneinsatz in gut zwei Wochen. Laut Kubica ist das eine logische Folge der Verspätung, mit der Williams in die Testfahrten gestartet ist. Der FW42 war nämlich erst am dritten Tag einsatzbereit gewesen, kam im Verlauf der weiteren sechs Testtage aber nie richtig auf Touren. Bis hin zum "Ausrollen" am Schlusstag.

Aber was genau war da los bei Williams? "Wir haben zwar ein paar Runden zurückgelegt, doch der Zustand des Fahrzeugs war alles andere als optimal", erklärt Kubica und drückt sich dabei noch sehr diplomatisch aus. Williams-Technikchef Paddy Lowe wird da schon deutlicher: Es seien am Freitag "zu viele Teile zu sehr verschlissen" gewesen als dass ein sinnvoller Testbetrieb möglich gewesen wäre.

Wenn schon nicht pünktlich beim Test, dann ...

Lowe versucht es in blumige Worte zu kleiden: "Das Auto war schlichtweg zu müde. So konnten wir nicht weitermachen." Statt Qualifying-Simulationen oder Longruns gab es bei Williams kurzerhand Start- und Boxenstopp-Übungen - und damit nichts, was die Entwicklung des FW42-Mercedes entscheidend vorangebracht hätte.

Kubica wirkt angefressen, als er sich nach dem Testtag den Medien stellt. Seine Antworten fallen entsprechend kritisch und knapp aus: "Wir hatten Verspätung mit dem Fahrzeug. Und manche Probleme sind eine Folge aus der [daraus entstandenen] Eile. Denn wenn du schon Schwierigkeiten damit hast, das Auto fertigzustellen, dann sind auch die Ersatzteile ein Thema. Heute hätten wir sie gebraucht, aber wir hatten sie nicht." Ein Zustand, den er für ein Formel-1-Team als "nicht ausreichend" bezeichnet.

"Ich halte das für eine normale Konsequenz der vergangenen Woche", sagt Kubica weiter. "Leider bezahlen das Team und ich jetzt den größten Preis dafür. Denn es dürfte schwierig werden, acht Jahre nach meinem letzten Rennen ohne gescheite Testfahrten ins erste Rennen zu gehen. Aber das ist die Realität. Ich kann nur versuchen, mich selbst bestmöglich vorzubereiten. Aber ich weiß vielleicht 20 Prozent von dem, was ich wissen sollte. Alles andere ist unklar."

"Viele Daten waren irreführend"

Fast die komplette zweite Testwoche sei für Williams praktisch nutzlos gewesen, weil sich schon am Mittwoch erste Schwierigkeiten angekündigt hatten, so Kubica weiter. "Ein Longrun war noch ziemlich gut, eine schöne Überraschung. Das hatte mir viel Zuversicht beschert. Den Rest aber muss ich ganz schnell vergessen. Wir hatten einfach nicht genug Material, um uns auf Australien vorzubereiten. Ich habe nie mehr als 15 Runden am Stück absolviert. Und [aufgrund des hohen Verschleißes] waren viele Daten irreführend. Da ist meine Zuversicht verflogen. Es gibt einfach noch so viele Fragezeichen."

Er wage eigentlich kaum, an den Saisonauftakt in Melbourne zu denken, wenngleich seine vielen Fans - einige davon jubelten ihm selbst während seiner Medienrunde lautstark zu - regelrecht auf das Comeback ihres Idols brennen. Mit einem vielsagenden Lächeln im Gesicht meint Kubica dazu nur: "Wir müssen erst einmal sicherstellen, dass das Auto in einem Stück bleibt." Schon das scheint für Williams eine hohe Hürde darzustellen.

Das einstige Siegerteam hat die schlechteste Testbilanz aller Formel-1-Rennställe 2019. Mit nur 2.639 Kilometern fuhr man der Konkurrenz meilenweit hinterher. Mercedes schaffte sogar mehr als die doppelte Distanz. Und der Abstand auf die Spitze beträgt fast zwei Sekunden - pro Runde. (Weitere Teststatistiken zu Williams abrufen!)

Die Rennteilnahme kommt für Williams zu früh

Ob er den Australien-Grand-Prix daher vorrangig als erweiterte Testfahrten betrachte, wird Kubica gefragt. "Leider ja", antwortet der Pole. "Ich kann es ja nicht ändern. Wir müssen erst einmal unsere Probleme abstellen. Und lieber haben wir sie jetzt als in den ersten Rennen. Aber müssen auch die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Denn es ist schwierig, Fortschritte zu machen, wenn du eigentlich im Dunkeln tappst, weil du das Auto nicht in seiner eigentlichen Spezifikation fährst. Da kriegst du eben kaum relevante Informationen oder gescheites Feedback."

Soll heißen: Erst einmal muss es für Williams darum gehen, den FW42 gescheit zum Laufen zu kriegen. "Von Leistungsupdates brauchen wir an dieser Stelle gar nicht reden, wenn wir noch nicht einmal die [anderen] Probleme gelöst haben", meint Kubica, sichtlich geknickt. "Das, was wir an der Strecke gezeigt haben, war wirklich unser Maximum." Und eben das reicht wohl nur für die letzte Startreihe.

Mit Bildmaterial von LAT.

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