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Kubicas Überlebenskampf auf der Strecke: Bin im Moment nur Passagier

Ein anderes Auto als George Russell, Probleme mit den Reifen und herabfallende Teile: Robert Kubica konnte in Bahrain nur hoffen, auf der Strecke zu bleiben

Seine bislang einzige Formel-1-Pole-Position holte Robert Kubica einst in Bahrain, doch elf Jahre später dürfte sich der Pole wie im falschen Film vorgekommen sein. Zwar weiß Kubica um die Unzulänglichkeiten seines Williams, doch dass ein Fahrer ausgerechnet auf dem breiten Bahrain International Circuit Schwierigkeiten haben würde, das Auto überhaupt auf der Strecke zu halten, klingt so gar nicht nach der hochmodernen Formel 1 anno 2019.

Doch bei Williams läuft in diesem Jahr nichts zusammen. "Es war einfach ein Überlebenskampf. Ich habe nur versucht, das Auto nach Hause zu bringen", sagt Kubica, der verglichen mit seinem Teamkollegen George Russelldiesmal eigentlich gut mithalten konnte. Lange konnte er sich einen engen Kampf gegen den Briten liefern.

Vor allem der Wind machte dem Williams-Boliden zu schaffen. "Abgesehen von vielleicht zehn Runden - fünf am Anfang und fünf mit neuen Reifen - habe ich nur daran gedacht, das Auto irgendwie auf der Strecke zu halten", sagt Kubica, der am Ende mit zwei Runden Rückstand ins Ziel kam.

Kubica gefangen im Teufelskreis

Mit dem Wind hatten am Sonntag alle Fahrer ihre liebe Mühe, doch vor allem die Williams-Fahrer mussten darunter leiden. "Das sorgt für eine schlechtere Stabilität - und beim Anbremsen und Einlenken habe ich sowieso schon keine Stabilität", erklärt Kubica. Wenn dann noch abbauende Reifen als Faktor hinzukommen, wird das für die Piloten zu einem großen Problem.

"In einigen Kurven war ich so langsam, um die Hinterreifen zu beschützen, und trotzdem bin ich gerutscht und habe sie überhitzt", sagt er. Dem Williams fehlt einfach der Grip. "Ich bin noch nie ein Auto gefahren, das vier Sekunden langsamer war. Wenn man sieht, was die anderen machen, dann denkt man woah. Natürlich ist es auch für sie schwierig, aber aufgrund des fehlenden Grips wird bei uns alles noch multipliziert."

Für Kubica wurde das Rennen daher zum Teufelskreis. Weil er keinen Grip hatte, verschliss er die Reifen mehr, wodurch sie schneller kaputt gingen. Und weil er zudem noch mit Russell kämpfte, nahm er die Reifen noch härter ran. Und durch die höheren Temperaturen gab es wiederum weniger Grip. "Es ist wie ein Schneeball-Effekt", hadert der Pole.

Das Problem mit den Randsteinen

Doch das ist nicht das einzige, das Kubica derzeit hindert - und damit meint er nicht einmal seine Verletzung. Der Williams ist derzeit auch so fragil, dass er beim Überfahren der Randsteine Teile verliert. "In Australien bin ich über einen Randstein gefahren, den jeder benutzt hat, und habe ein Teil verloren. In Bahrain habe ich mich von den Randsteinen ferngehalten, und als ich doch einmal über einen gefahren bin, habe ich wieder ein Teil verloren", so Kubica.

Robert Kubica

Von Randsteinen hält sich Kubica derzeit lieber fern

Randsteine gehören für ihn schon gar nicht mehr zur Strecke dazu. Doch dadurch ist er noch langsamer als die Konkurrenz und bekommt weitere Probleme: "Wenn man die Kurven enger fährt, dann setzt man die Reifen einer höheren Belastung aus." Und dann sind wir wieder im Teufelskreis. "Es ist schon eine komplizierte Situation", meint der Pole.

Zwei unterschiedliche Williams

Und jetzt kommt noch hinzu, dass sein Williams aus irgendeinem Grund andere Charakteristiken aufweist als bei Teamkollege Russell - das muss selbst der Brite zugeben. "Es ist ziemlich eindeutig, dass es da Unterschiede gibt, die ihn etwas behindern", sagt Russell. "Im Moment haben wir zwei unterschiedliche Autos", nickt Kubica.

 

Die Gründe dafür sind Williams nicht bekannt. Doch das Team hofft, dass man bei den am Dienstag und Mittwoch stattfindenden Testfahrten in Bahrain Antworten darauf bekommt. "Es ist nicht nur für mich, sondern auch für das Team und für unsere Aero-Abteilung extrem wichtig, die Gründe zu kennen", so der Rückkehrer.

Gute Leistung in Bahrain

Trotz aller Umstände ist Kubica mit seinem Auftritt in Bahrain aber durchaus zufrieden. Im Qualifying fehlten ihm gerade einmal vier Hundertstelsekunden - das sah in Australien ganz anders aus. Auch im Rennen konnte er lange gut mit seinem Teamkollegen mithalten und auch weite Teile vor ihm fahren. "Ich denke, ich hab ein Kurve 1 und auch in Kurve 4 gute Entscheidungen getroffen", sagt er über die Startrunde.

"Wenn es um Fahrerfähigkeiten ging, dann habe ich mich gut angestellt, denke ich. Ich bin acht Jahre nicht gefahren und habe dafür gute Entscheidungen getroffen", lobt er. Auch Russell hat das Duell gegen seinen Teamkollegen genossen. Mehrfach überholten sich die beiden hin und her. "Es war schön, dass uns das Team hat fahren lassen. In unserer Situation hätten sie ganz einfach sagen können, dass wir die Position halten sollen", so der Engländer.

"Und die Überholmanöver waren sogar echt", freut er sich. "Meine beiden waren in Kurve 1, und er hat mich in Kurve 4 überholt. Ich hatte zwar DRS, aber als er gebremst hat, war ich noch nicht neben ihm. Ich musste also auf der Innenseite reinstechen. Im Grunde war es mein erstes Überholmanöver in der Formel 1", strahlt er.

Kein Fenster für echten Fahrspaß

Die Entscheidung fiel, als Kubica mehr Probleme mit dem Fahrzeug bekam und sich nur darauf konzentrierte auf der Strecke zu bleiben. Frustriert sei er aber nicht, wie er betont. "Hoffentlich kann ich die Einschränkungen aber eines Tages vergessen und ein Auto haben, das solider ist und an einem Stück bleibt - dann wird es noch mehr Spaß machen."

"Bis jetzt muss ich eher sicherstellen, dass ich mich in der Kurve nicht drehe. Mein ganzer Fahrstil ist darauf ausgelegt", so Kubica weiter. "Ich denke, die zwei Rennen haben mir Antworten und wertvolle Erfahrung verschafft. Wir müssen jetzt die Probleme herausfinden, weil ich überhaupt keinen Spielraum habe. Es gibt kein Fenster, in dem ich das Auto richtig fahren kann. Ich bin nur Passagier."

Mit Bildmaterial von LAT.

 

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