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Le Castellet als sichere Motorsport-Wüste? Es kann auch schiefgehen!

Le Castellet als Motorsport-Parkplatz der tausend Möglichkeiten mit maximaler Sicherheit: Ein Formel-1-Testunfall von 2005 zeigt, dass es auch böse enden könnte.

Alexander Wurz, Toyota Racing

Alexander Wurz, Toyota Racing

Toyota Racing

Zwei Bilder haben den vergangenen Formel-1-Grand-Prix von Frankreich 2018 geprägt: die langen Autoschlangen auf der Zufahrt zum Hochplateau mit dem Circuit Paul Ricard und der riesige "Rennparkplatz" mit seinen nahezu unendlichen Auslaufzonen und blau gestreiften Asphaltflächen. Auf den ersten Blick wirkt die Anlage nahe der Mittelmeer-Küste öde. Seit dem Umbau Ende der 1990er-Jahre gilt die Strecke als ideales Testgelände mit maximaler Sicherheit.

Der Abflug von Marcus Ericsson im Freien Training am Freitag war die spektakulärste Szene, weil sein Sauber nach einem Abflug Feuer fing. Echte Gefahr bestand für den Schweden jedoch kaum. Sind die Formel-1-Piloten in Le Castellet zu sehr in Watte gepackt? Nein, denn einige Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, dass auch nach dem Umbau unter Führung von Bernie Ecclestone gewaltige Gefahren lauern.

Paul Ricard track walk

Paul Ricard track walk

Foto: Mark Sutton / Sutton Images

2005 hatte Alexander Wurz als Testpilot von McLaren einen schweren Unfall bei Testfahrten in Le Castellet. "Angeblich war es der schnellste Unfall eines Formel-1-Piloten, bei dem er unverletzt ausgestiegen ist", berichtet der Österreicher im 'ORF'. Lachend ergänzt der ehemalige Grand-Prix-Pilot: "So richtig stolz bin ich darauf nicht." Der McLaren war im Rahmen von Reifentests mit Tempo 305 km/h in der ersten Schikane abgebogen und eingeschlagen.

"Es war nicht mein Fehler. Es war ein Reifenschaden", erklärt Wurz. Die Ursache für den Crash war kurios. Techniker hatten den hinteren rechten Reifen entgegen der vorgeschriebenen Laufrichtung auf die Felge montiert. Wurz, der zuvor auf der gleichen Supersoft-Mischung einen neuen Streckenrekord aufgestellt hatte, wollte attackieren. In der Warm-up-Runde ging er vorsichtig zu Werke. Bei der ersten vollen Belastung in der fliegenden Runde kollabierte der Pneu. Wurz war nur noch Passagier.

"An der gleichen Stelle ist Elio de Angelis 1986 abgeflogen", erinnert Wurz. Der Italiener Elio de Angelis hatte an einem Donnerstag im Mai 1986 bei Testfahrten mit Brabham an eben jener ersten Schikane den Heckflügel verloren. De Angelis überlebte zwar den Einschlag an sich, starb aber wenig später an den Folgen einer Rauchvergiftung in einer Klinik in Marseille. Die Rettungskräfte waren nicht schnell genug vor Ort gewesen, um das brennende Wrack zu löschen.

Elio de Angelis, Team Lotus

Elio de Angelis, Team Lotus

Foto: Sutton Images

"Der Unfallverlauf war bei mir damals ähnlich", sagt Wurz. Der McLaren fing kein Feuer, aber der erste Einschlag mit über 300 km/h hatte die Frontpartie abrasiert. "Instinktiv will man auf die Bremse. Ich habe meinen Fuß entsprechend bewegt. Aber er ging ins Leere, denn da war kein Bremspedal mehr. Die gesamte Front war weg." Wurz trudelte mit seinem Wrack über 400 Meter weit durch die 2005 noch recht neuen Auslaufzonen. "Zum Glück bin ich am Ende mit dem Heck voran eingeschlagen, nicht mit den Füßen."

"Der Streckenchef von damals sagte, dass niemals wieder an einem Freitag, den 13. ein Formel-1-Auto in Le Castellet fahren werde. Das ist auch bis heute so", sagt Wurz. Der Österreicher bekam einen weiteren wilden und gefährlichen Abflug in Le Castellet einige Jahre später indirekt mit. Bei Testfahrten im LMP1-Auto seines damaligen Arbeitgebers Peugeot flog Nicolas Minassian bei über 300 km/h ab. Der fliegende 908 HDi FAP landete damals - kaum zu glauben - auf der Landebahn des benachbarten Flugplatzes.

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