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Analyse

Machtspiele um neue Formel-1-Motoren

Neben dem Hin und Her um das neue Qualifying-Format sind die Diskussionen um die Motorenregel ab 2017 fast untergegangen. Angeblich gibt es aber auch auf dem Gebiet Fortschritte – mehr oder weniger.

Rennstart

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XPB Images

Bernie Ecclestone in der Startaufstellung
Cyril Abiteboul, Renault Sport F1 Managing Direktor
Toto Wolff, Mercedes AMG F1 Shareholder
Daniil Kvyat, Red Bull Racing RB12
Kevin Magnussen, Renault Sport F1 Team RS16
Esteban Gutierrez, Haas F1 Team VF-16
Esteban Gutierrez, Haas F1 Team VF-16
Felipe Nasr, Sauber C34
Nico Rosberg, Mercedes AMG F1 W07
Kevin Magnussen, Renault Sport F1 Team RS16
Alfonso Celis Jr., Sahara Force India F1 VJM09 Development Driver
Daniil Kvyat, Red Bull Racing RB12
Daniil Kvyat, Red Bull Racing RB12

Nachdem das Damoklesschwert eines „unabhängigen“ Motors für Kundenteams über den Herstellern schwebte, waren sich alle einig, dass die Grundprobleme, die dieser Motor lösen sollte, gemeinsam angesprochen werden sollten: Die Kosten für die kleinen Teams, eine Verpflichtung der Hersteller, eine bestimmte Anzahl von Teams beliefern zu müssen, damit niemand ohne Motor dasteht, die Leistungsannäherung der unterschiedlichen Motoren und die Verbesserung des Sounds.

Trotz monatelanger Verhandlungen ist aber noch immer keine Einigung in Sicht. Neuer Termin für einen Konsens zwischen FIA, dem Inhaber der kommerziellen Rechte, den Herstellern und den Kundeteams ist nun der 30. April 2016.

Für die FIA und deren Präsident Jean Todt steht hierbei der Kostenfaktor an oberster Stelle, für Rechteinhaber Bernie Ecclestone mehr die Verpflichtung Kundenteams zu beliefern. Immerhin hätten Red Bull Racing diese Saison beinahe auslassen müssen, weil weder Mercedes noch Ferrari das Team mit Antriebssträngen ausstatten wollten. Zumindest ziehen Todt und Ecclestone aber ausnahmsweise mal am selben Strang, wenn auch aus unterschiedlichen Beweggründen.

Machtspiele

Ecclestone würde nämlich nur zu gerne die Macht der Hersteller einschränken, insbesondere die von Mercedes und Ferrari. Nachdem das Token-System 2017 abgeschafft werden soll, können sie alle wieder nach Herzenslust entwickeln – und Geld ausgeben. Da die Preise für die Kundenteams aber festgelegt werden sollen, können Mercedes, Ferrari und Co. diese Kosten nicht mehr auf die kleinen Teams abwälzen.

Die Details, wie alles ablaufen soll, sind bisher noch nicht festgelegt und die Hersteller sind natürlich alles andere als begeistert, ihre Kunden zu einem günstigen Preis beliefern zu müssen.

„Das System ist sehr komplex“, sagte Renault-Sportchef Cyril Abiteboul gegenüber Motorsport.com. „So, wie wir das sehen, wollen die FIA und der Inhaber der kommerziellen Rechte eine Schutzfunktion ausüben. Sie wollen sicherstellen, dass bei den Teams Stabilität herrscht und das bedeutet, dass alle Teams einen Motor haben, egal wie er heißt. Und sie wollen sicherstellen, dass der auch kommerziell zukunftsfähig ist.“

„Gleichzeitig gibt es eine Reihe Gesetze, besonders Wettbewerbsgesetze, denen wir Rechnung tragen müssen. Also müssen wir sehr vorsichtig sein und der Spielraum ist extrem klein. Wir werden etwas Vernünftiges tun. Wir haben noch ein paar Wochen Zeit, etwas auszuarbeiten, das Sinn ergibt.“

Der Markt reguliert sich selbst

„Wenn wir – und dabei meine ich hauptsächlich Renault und Honda – es schaffen, die Kurve zu kriegen und einen besseren Job machen und soweit kommen, dass die Unterschiede auf einem akzeptablen Level sind, dann wären alle Probleme gelöst“, sagte Abiteboul weiter.

„Dann gäbe es keine Notwendigkeit für einen komplexen Vertrag und dafür, die Anwälte zu bezahlen. Die Teams würden mit irgendeinem Motor fahren und dann träte das Gesetz des Marktes in Kraft und es gäbe eine Diskussion über Sponsoring, Marketing und so weiter.“

Dann wären Mercedes und Ferrari sowieso nicht mehr in einer Position, in der sie die Teams und gleichzeitig die Formel 1 mehr oder weniger erpressen könnten, um die besten Aggregate zur Verfügung zu stellen. Außerdem gäbe es auch weiter die Möglichkeit, Motorendeals in Verbindung mit Sponsoren abzuschließen, wie Red Bull Racing und Infiniti das in der Vergangenheit getan haben.

„Es ist viel besser einen freien Markt zu haben. Dazu müssen die Produkte aber so nahe wie möglich beieinander sein und das ist momentan nicht der Fall.“

Mercedes in Ausnahmeposition

Informationen zufolge hat Mercedes ganz besonderes Interesse daran, die Richtung vorzugeben, in die das künftige Reglement gehen soll. Darüber hinaus ist diese Woche bekannt geworden, dass die Marke mit dem Stern bereits drei Kunden langfristig an sich gebunden hat und daher nicht so sehr vom neuen Reglement betroffen wäre wie die anderen.

So soll zum Beispiel der Chef eines anderen Teams Toto Wolff bereits vorgeschlagen haben, alle Verträge zu kündigen und von Null anzufangen. Das findet Abiteboul jedoch auch etwas übertrieben.

„Mercedes versucht nur, einen guten Job zu machen und sich seinen Vorteil zu bewahren. Das hätte keinen großen Einfluss auf die Position, die sich Mercedes durch eigene Erfolge erarbeitet hat. Sie könnten aber die Preise für unabhängige Teams senken und sicherstellen, dass Red Bull Racing nicht mehr in die Lage kommt, in der das Team letztes Jahr war. Allerdings dürfen wir auch nicht vergessen, wieso sie in dieser Lage waren...“

Das Gespräch führte Adam Cooper

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