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Marc Surer: Hamilton-Niederlage gegen Russell wäre "ein Makel"

Für Lewis Hamilton hat die Formel-1-Saison 2022 nicht nach Wunsch begonnen, doch Experte Marc Surer findet, dass das nicht am siebenmaligen Weltmeister liegt

Nach drei von 23 geplanten Rennen der Formel-1-Saison 2023 herrscht bei Mercedes verkehrte Welt: George Russell, der 24-jährige Neuzugang, der noch nie einen Grand Prix gewonnen hat, liegt mit 37 Punkten an zweiter Stelle der Weltmeisterschaft. Lewis Hamilton (37) hingegen, der siebenmalige Weltmeister, ist mit 28 Punkten lediglich Fünfter.

Ein verzerrtes Bild, wie Marc Surer findet: "Man muss fairerweise aber schauen, wie es dazu kam", sagt der Formel-1-Experte in einem Video auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, das sich mit der aktuellen Situation des Mercedes-Teams auseinandersetzt. (Kanal jetzt kostenlos abonnieren und Glocke aktivieren, um kein neues Formel-1-Video mehr zu verpassen!)

In Saudi-Arabien habe Hamilton "Pech" gehabt, findet Surer, weil er nicht zum richtigen Zeitpunkt an die Box fahren konnte, "weil die Box zu war". Abgesehen davon sei sein Rennen dort nach dem vermurksten Qualifying "richtig stark" gewesen.

Und in Australien habe Hamilton "wieder das Pech gehabt, dass Russell im richtigen Moment die Reifen wechseln konnte", nämlich während einer Gelbphase. Hamilton hingegen habe "bei voller Fahrt wechseln müssen und hat dadurch viel Boden verloren".

Warum trifft das "Porpoising" gerade Hamilton so hart?

Ansonsten, davon ist Surer überzeugt, würde Hamilton in der Fahrerwertung vor seinem jüngeren Teamkollegen liegen. Nichtsdestotrotz sagt sogar Hamilton selbst, dass er mit dem F1 W13 E Performance nicht gut zurechtkommt. Hauptsächlich wegen des "Porpoising", das Mercedes nach wie vor mit am meisten beschäftigt.

Während etwa WM-Leader Charles Leclerc einräumt, dass der Ferrari zwar auch "porpoist", ihm das aber nicht so viel ausmache, tut sich Hamilton schwer damit. "Weil er die letzten Jahre nur perfekte Autos gefahren ist. Der ist verwöhnt", vermutet Surer.

Russell hingegen sei nicht perfekte Autos gewohnt, musste in der Vergangenheit "den Williams um den Kurs prügeln, der überhaupt nicht perfekt war, und hat damit manchmal Wunderdinge vollbracht. Russell ist gewohnt, mit einem schlechten Auto schnell zu fahren. Lewis ist das nicht mehr gewohnt."

Der Unterschied: Ferrari vs. Mercedes

Außerdem komme es drauf an, "wie ein Auto hüpft", berichtet Surer, der in seiner Formel-1-Karriere selbst "Ground-Effect-Cars" gefahren ist: "Wenn es die Räder trotzdem am Boden behält und das einfach nur den Fahrer durchschüttelt, dann kannst du trotzdem schnell fahren. Und ich glaube, das ist beim Ferrari der Fall."

Der behalte nämlich "die Räder am Boden, hat immer Grip und dann kann trotzdem die Kurve schnell anfahren. Wenn du aber ein Auto hast, das versetzt und macht, wie der Mercedes, dann hast du einfach Mühe, mit vollem Speed in die Kurve einzulenken."

Ob Hamilton bis zum Ende seines Mercedes-Vertrags im Jahr 2023 den anvisierten achten WM-Titel schaffen wird, mit dem er den ewigen Rekord von Michael Schumacher übertreffen würde, das sei "schwer zu sagen", findet Surer. Gleichzeitig stellt er klar: "Möglich ist es."

 

Surer: Hamilton nach wie vor absolutes Topniveau

Dafür muss der 37-Jährige aber erstmal den Teamkollegen schlagen, und das ist zumindest kein Selbstläufer. "Wahrscheinlich wird das ein bisschen durch Glück und Pech entschieden", prognostiziert Surer, betont aber gleichzeitig, dass er auf lange Sicht "kein Problem" sehe, "so stark wie der fährt".

"Ich hatte eigentlich gedacht, dass er sich schwerer tun wird gegen Russell, vor allem in der Qualifikation. Aber da fehlt nicht viel, da ist kaum ein Unterschied zwischen den beiden. Und im Rennen ist ja Hamilton der Maßstab - der zwar immer am Funk jammert, aber auf der anderen Seite immer alles gibt. Deswegen mache ich mir keine Sorgen um Lewis."

Insofern kann Surer auch wenig anfangen mit Fragen, ob Mercedes denn bald in Verlegenheit geraten werde, eine Teamorder pro Russell und gegen Hamilton aussprechen zu müssen. Etwa ein "Hold position!", wie es in Melbourne von Außenstehenden schon vermutet wurde, letztendlich aber doch nicht der Fall war, wie sich nach dem Rennen herausstellte.

Warum eine Teamorder pro Russell keinen Sinn ergibt

So etwas werde erst "dann passieren, wenn sie die Chance haben, Weltmeister zu werden. Vorher ergibt das alles keinen Sinn. Du weißt ja nicht, ob Russell im nächsten Rennen vielleicht ausfällt, und dann sieht's wieder ganz anders aus. Es ist viel zu früh, über sowas nachzudenken."

Auf eine Ansage lässt sich Surer aber sehr wohl ein: Sollte Hamilton das Teamduell 2022 gegen Russell verlieren, wäre das "ein Makel" in seiner sonst so glorreichen Formel-1-Karriere. "Aber ich glaube nicht, dass es so weit kommt." Und wenn, dann nicht durch zu wenig Fahrkönnen, sondern durch ein Ungleichgewicht von Glück und Pech.

Das Interview mit Marc Surer über die Situation von Mercedes in der Formel-1-Saison 2022 gibt's jetzt in ungekürzter Fassung (7:18 Minuten) als Video auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de zu sehen.

Mit Bildmaterial von Motorsport Network.

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