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Marc Surer: Kann Mercedes den Rückstand noch aufholen?

Mercedes hat, analysiert Experte Marc Surer, bei den Barcelona-Tests Rückstand auf Ferrari, aber Teamchef Toto Wolff kündigt bereits neue Teile an

Mercedes, da sind sich die Experten nach der ersten Testwoche in Barcelona fast einig, hat Stand heute nicht das am besten vorbereitete Auto der Formel-1-Saison 2019. Da ist der Ferrari SF90 weiter als der F1 W10 EQ Power+. "Es ist ein bisschen ungewöhnlich, dass sie nicht herkommen und gleich mit den harten Reifen super Zeiten fahren", wundert sich zum Beispiel Marc Surer.

Der Formel-1-Experte aus der Schweiz, der ausgewählte Grands Prix 2019 für das SRF kommentieren wird (und Sky inzwischen abgesagt hat), analysiert das Kräfteverhältnis der Formel-1-Teams nach der ersten Testwoche in der aktuellen Ausgabe des Podcasts Starting Grid, der jetzt im Radioplayer auf Motorsport-Total.com aufgerufen werden kann (sowie alternativ direkt bei unserem Kooperationspartner meinsportpodcast.de oder komfortabel via iTunes-Abo).

Das Jahr 2019 habe in Barcelona "sehr zäh" angefangen für Mercedes, findet Surer: "Wir wissen ja, dass Mercedes nie versucht, auf Zeit zu fahren bei den Testfahrten. Das war schon die vorigen Jahre so. Aber diesmal hat ihnen verflixt viel Zeit auf die Spitze gefehlt."

"Ich glaube schon, dass sie im Moment noch ein bisschen am Suchen sind, und deswegen vielleicht ...", wundert sich der ehemalige Formel-1-Pilot, der die neuen Boliden in Barcelona zwei Tage lang am Streckenrand beobachtet und seine Schlüsse daraus gezogen hat. Er prognostiziert: "Wenn sie nicht die Lösung finden bis nächste Woche, können wir darauf hoffen, dass der Mercedes nicht überlegen ist."

Erinnerungen an 2018 ...

Den Fehler, Mercedes schon abzuschreiben, macht Surer aber nicht. Schon 2018 erwischte Ferrari den besseren Start in die Saison, doch die Silberpfeile waren stark genug, den anfänglichen Rückstand im Saisonverlauf umzudrehen und beide WM-Titel letztendlich souverän zu gewinnen.

"Ich denke", sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff, "dass Ferrari momentan vorne liegt. Ihr Auto sieht schnell aus und fährt gute Rundenzeiten. Am Donnerstag hätten sie vielleicht noch einmal eineinhalb Sekunden schneller fahren können, wenn die das gewollt hätten. Und so schnell hätte derzeit noch kein anderes Auto fahren können."

 

Aber Wolff verfällt deswegen nicht in Panik. Nach so vielen Jahren besitzt er die Gelassenheit, genau zu verstehen, dass der erste Test nicht mehr als eine Momentaufnahme ist: "Ich habe das Gefühl, dass jeder zum zweiten Test und dann noch einmal nach Melbourne viele neue Teile bringen wird. Wahrscheinlich kann man das Kräfteverhältnis erst dann wirklich einschätzen."

Mercedes, so der Österreicher bei einer Petronas-Veranstaltung zwischen den beiden Testwochen, werde das Paket "sicher" noch deutlich verbessern. Und genau das wird auch nötig sein, fordert Valtteri Bottas, denn: "In einigen Kurven lag das Auto gut. In anderen hatten wir Balanceprobleme, und in wieder anderen sogar dramatische Balanceprobleme. Gegen Ende der Woche wurde es besser. Aber ich fürchte, das lässt sich nur mit Updates beheben."

Unser Technik-Experte Gary Anderson hat am W10 eine Tendenz zum Untersteuern beobachtet. Offenbar etwas, was leichter zu kurieren ist als ein loses Heck, denn ein loses Heck verschleißt obendrein auch noch die Reifen und bremst das Auto somit im Renntrimm. Ein Problem, das Ferrari eher hat als Mercedes.

Weltmeister Lewis Hamilton lässt sich von der Panikmache um die vermeintliche Hackordnung der ersten Woche übrigens nicht anstecken. "Ich mache mir im Leben generell nie Sorgen", antwortet er auf die Frage, ob ihm das Ferrari-Tempo Sorgen bereite. Und auf die Frage nach dem angeblichen Rückstand von einer halben Sekunde sagt der 34-Jährige: "Wie soll ich das wissen? Fragt die Ingenieure."

Wolff sieht mindestens fünf starke Teams

Er sehe mindestens sechs Gegner, die 2019 dazu in der Lage sein könnten, um den WM-Titel zu kämpfen - ohne zu benennen, wen er damit meint. Da wird sein Teamchef schon etwas konkreter: "Red Bull war immer sehr flexibel darin, sich auf neue Regeln einzustellen. Ferrari wird immer stärker. Renault ist Bestzeit gefahren. Toro Rosso war unglaublich. Alfa Romeo auch sehr gut. Die alle könnten sehr nahe beisammen liegen. Und es könnte Überraschungen geben."

Experte Surer ist Red Bull von den genannten Teams am wenigsten aufgefallen. Aber gerade vor dem österreichischen Team hat man bei Mercedes offenbar Respekt: "Die werden stark sein", vermutet Bottas. "Mit Honda scheinen sie gute Fortschritte zu machen, was die Motorleistung angeht. Ihr Topspeed war nämlich gut. Und das Chassis ist bei Red Bull immer gut."

Das klang in der Vergangenheit schon mal selbstbewusster bei Mercedes. Surer vermutet: "Ich glaube, sie sind sich bewusst - das spürt man auch -, dass sie im Moment einen kleinen Rückstand haben." Und zwar "geschätzt, über den Daumen: eine halbe Sekunde". Aber: "Ich traue natürlich dieser Mannschaft zu, dass sie das wieder korrigieren können."

Ferrari hingegen sei "auf jeder Mischung schnell" gewesen: "Sie waren schnell auf den Longruns. Die Zeiten kamen ohne große Probleme. Und wenn man auf der Strecke geschaut hat, mussten sie sich nicht besonders anstrengen dafür. Da passt alles. Im Moment sehe ich keine Schwachstellen am Ferrari."

Grund genug für das Mercedes-Team, noch härter zu arbeiten. Es ist nicht das erste Mal, dass das Team einen Rückstand aufholen muss. Und Wolff betont: "Selbstbewusst war ich noch nie. Die ganzen letzten sechs Jahre nicht. Ich war mir nie sicher, dass wir es in der Tasche haben, bis das entscheidende Rennen vorbei war. Und dieser Haltung bleibe ich treu."

"Das ist auch ein bisschen Selbstschutz. Ich versuche zu denken, dass es uns nicht zusteht, Rennen und Titel zu gewinnen. Die Formel 1 ist die unglaublichste und am meisten umkämpfte Motorsportklasse der Welt. Jede Saison - besonders mit der Regeländerung - hat wer Neuer die Chance, Rennen zu gewinnen, und du läufst Gefahr, deinen Vorteil zu verlieren. Da sind wir keine Ausnahme", sagt Wolff.

Mit Bildmaterial von LAT.

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