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Marko kritisiert Ferrari: "Gegen die Fairness und den ganzen Sport"

Helmut Marko glaubt, dass Ferrari mit seinen Spielchen sich selbst und der ganzen Formel 1 schadet - Für den internen Ärger sei auch Charles Leclerc verantwortlich

Mit den taktischen Spielchen in Sotschi hat sich Ferrari keinen Gefallen getan. Abgesehen von internen Problemen, die dadurch entstehen könnten, kamen die Aktionen auch bei vielen Fans der Königsklasse nicht gut an. Und auch Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko hat wenig Verständnis für das Vorgehen der Scuderia am Sonntag, als man Sebastian Vettel beim Boxenstopp einbremste.

"Vettel hat wahrscheinlich die bessere Rennabstimmung gefunden", grübelt Marko bei 'ServusTV' und erklärt: "Leclerc hätte ja ranfahren können, aber das hat er nicht geschafft. Vettel war einfach der schnellere. In der Situation ist es klar, dass er sich da nicht genau erinnert, was ausgemacht war." Eigentlich wollte Ferrari die Positionen auf der Strecke tauschen. Doch Vettel weigerte sich.

"Und dass man ihn dann so offensichtlich mit den alten Reifen herumschlittern lässt, bis [Leclerc] vorbei ist, das trägt natürlich auch nicht zur Stimmung bei", erklärt Marko und stellt klar: "Ich finde das gar nicht gut. Vettel ist vorn, Leclerc beschwert sich. Und dann gibt der Renningenieur mehr oder minder offiziell durch: 'Mach dir keine Sorgen, wir regeln das über den Boxenstopp.'"

"Das heißt: Wir manipulieren den Boxenstopp. Eigentlich ist das gegen die Fairness und gegen den ganzen Sport", kritisiert der Österreicher. Seiner Meinung nach steht sich Ferrari aktuell bei vielen Dingen selbst im Weg. "Das ganze ist [für Ferrari] schwierig genug", weiß er und erklärt: "Wieso verkompliziert man es noch, indem man die Fahrer irgendwo gegeneinander ausspielt?"

Welchen Anteil am Ärger hat Leclerc?

Bereits vor dem Rennen war abgesprochen, dass Leclerc Vettel beim Start einen Windschatten geben soll, damit dieser Hamilton überholen kann. Doch Marko wirft ein: "Wenn Hamilton einen guten Start hat, dann blockt er das ab, dann funktioniert es sowieso nicht. Beide Mercedes hatten dieses Mal keinen sehr guten Start, dadurch hat das funktioniert."

Grundsätzlich sieht er solche Spielchen kritisch - wie auch in Monza, als die beiden Ferrari-Piloten sich gegenseitig Windschatten geben sollten. Auch damals klappte der Plan nur zur Hälfte. "Vettel hat so viel Kritik einstecken müssen. Leclerc hat sich in Monza nicht an die Regel gehalten. Da hätte er [im Qualifying] einen Windschatten für Vettel geben sollen", erinnert Marko.

"Er hat das so hinausgezögert, dass die letzten fünf [Fahrer] überhaupt keine Runde mehr zusammengebracht haben. Der trägt schon seinen Teil bei", erklärt Marko im Hinblick auf die interne Spannung bei Ferrari. "Da ist so viel Risiko dabei. Aber Ferrari liebt diese Spielereien, obwohl es die meiste Zeit nicht gut ausgeht", zuckt er die Schultern und erklärt: "Aber das ist Ferrari. Das ist halt eine andere Kultur."

Marko sieht keine Zukunft für Vettel

Unabhängig von der Situation zwischen Vettel und Leclerc attestiert er Ferrari einen weiteren taktischen Fehler in Sotschi. Er hat kein Verständnis dafür, dass man Leclerc während der Safety-Car-Phase an die Box holte und noch einmal auf die weichen Reifen wechselte. "Dadurch hat man Mercedes alles in die Hand gespielt, weil Bottas herrlich den Puffer [für Hamilton] gespielt hat", so Marko.

"Und auf der Strecke in Sotschi kann man wahnsinnig schwer überholen - selbst mit der Ferrari-Power", erklärt er. Durch den zusätzlichen Stopp fiel Leclerc von Rang zwei auf drei zurück. Zudem hätte der Monegasse mit dem Medium-Reifen laut Marko eine "wesentlich größere Chance gehabt, Hamilton zu attackieren." Für ihn ist klar, dass sich Ferrari häufig selbst einbremst.

Das nimmt er persönlich aber gerne mit. "Da tun wir uns leichter, wenn wir sie besiegen wollen", schmunzelt er. Zudem glaubt er, dass sich Ferrari bald einen neuen Fahrer suchen muss. Denn gegenüber 'Auto Bild motorsport' erklärt er nach den jüngsten Vorkommnissen: "Vettel hat bei Ferrari keine Zukunft mehr, das steht für mich jetzt fest."

Mit Bildmaterial von LAT.

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