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Max Verstappen: Ocons dummes Grinsen hat mich provoziert

Brasilien war offenbar nicht die erste Auseinandersetzung zwischen Max Verstappen und Esteban Ocon - Verstappen bei TV-Auftritt immer noch uneinsichtig

Max Verstappen, Red Bull Racing and Esteban Ocon, Racing Point Force India square up after the race following their on track crash

Foto: : Sutton Images

Die Rauferei zwischen Max Verstappen und Esteban Ocon nach ihrer Kollision beim Grand Prix von Brasilien ist weiterhin das bestimmende Thema in der Formel 1. Zum Beispiel auch in der aktuellen Ausgabe des Podcasts 'Starting Grid', in dem insbesondere das Zustandekommen der Kollision, das viele Fans anhand der TV-Übertragung zunächst gar nicht richtig einordnen konnten, von Chefredakteur Christian Nimmervoll noch einmal detailliert erklärt wird.

Am Montagabend sprach dann auch Verstappen selbst, und zwar im holländischen Fernsehen. Für Ocons Argumentation, er sei schneller gewesen und habe daher an der Stelle überholen dürfen, hat der Red-Bull-Pilot immer noch kein Verständnis: "Ja, das hat Ocon auch über Alonso gesagt, aber mit dem hat er um Position gekämpft. Diesmal ging's aber gegen den Führenden. Da musst du doch immer extra aufpassen."   

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Dass die Dinge danach dann so eskaliert sind, war von Verstappens Seite angeblich nicht geplant. Auf die konkrete Frage der Kollegen von 'Ziggo Sport', ob er sein Verhalten bedauert, antwortet er: "Das sagt sich im Nachhinein immer leicht. Eigentlich wollte ich nur zu ihm gehen und fragen, was da los war und wie so etwas passieren konnte."

 

"Aber er antwortete direkt: 'Ich war schneller als du.' Und das mit so einem Grinsen im Gesicht. Gegenüber meinen Mechanikern habe ich noch versucht, so positiv wie möglich aufzutreten. Aber natürlich fühlt sich dieser zweite Platz nicht richtig an. Und dann triffst du auf jemanden wie ihn, der sich nicht einmal dafür entschuldigt. Da reagierst du dann natürlich ganz anders", schildert der 21-Jährige.

Was viele nicht wissen: Die Rauferei zwischen Verstappen und Ocon hat eine Vorgeschichte. Schon vor Monaten hat Daniel Ricciardo in einem Doppel-Interview mit Verstappen verraten, dass sein Teamkollege einem der aktuellen Formel-1-Piloten vor Jahren eine Ohrfeige verpasst hat. Welchem, das wurde nicht verraten. Laut Hörensagen war es Ocon. Die genauen Umstände sind aber immer noch nicht bekannt.

"Das schwingt sicherlich unterbewusst mit", vermutet 'Sky'-Experte Martin Brundle, selbst ehemaliger Rennfahrer. "Ob das auch bewusst passiert? Vielleicht. Kein Zweifel: In Zukunft wird es zwischen Verstappen, Leclerc und auch Ocon sicherlich spannend." Die Rangelei in der FIA-Box sei "kein wirklicher Kampf" gewesen, relativiert er. Aber: "Zum Glück ist es nicht weiter ausgeartet."

 

Indes lässt Verstappen keine Gelegenheit aus, auf Ocon hinzutreten. Auf die Frage, ob die Aktion möglicherweise eine Revanchefoul für die gemeinsame Formel-3-Zeit gewesen sei (Ocon wurde 2014 Europameister, Verstappen Gesamtdritter), entgegnet der Red-Bull-Fahrer: "Nein. Er ist doch in der Formel 1 gar kein Gegner. Ich konzentriere mich nur auf die, auf die ich mich konzentrieren muss, und versuche die anderen Fahrer zu schlagen, die in guten Autos sitzen."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff glaubt indes, dass Brasilien Teil des Reifeprozesses von Verstappen ist: "In ein paar Jahren werden wir uns die Bilder von heute ansehen. Dann wird er seine eigene Meinung dazu haben, ob er sich richtig verhalten hat oder nicht", sagt er über die Rauferei an der FIA-Waage. "Aber man kann solche Dinge nicht beschleunigen. Das ist ein Lernprozess."

 

Grundsätzlich ändere Verstappens Ausraster nämlich nichts an seinen herausragenden Anlagen als Rennfahrer: "Man sieht, dass er ein zukünftiger Champion ist. Unglaubliches Talent, unglaublicher Speed", sagt Wolff. "Wenn seine Ecken und Kanten einmal abgeschmirgelt sind, wird er eines Tages Weltmeister sein."

"Aber das ist er noch nicht", hält Brundle dagegen. "Es geht um die Leistung über eine gesamte Saison gesehen. Das macht den Unterschied aus." Gleichzeitig urteilt er: "Ich kann in dieser Situation nur Ocon die Schuld geben. Max hat sich die Kurve zurückgeholt. Ich denke, er hatte als Führender das Recht, als Erster rauszufahren."

Es ist allerdings in der Geschichte der Formel 1 nicht zum ersten Mal passiert, dass der Führende mit einem Überrundeten kollidiert. 2001 war es (ebenfalls in Brasilien) ausgerechnet Verstappens Vater Jos, der Juan Pablo Montoya hinten draufgefahren ist. 1998 fuhr in Belgien Michael Schumacher als Leader ins Heck von David Coulthards McLaren - im strömenden Regen.

 

1988 sah Ayrton Senna schon wie der sichere Sieger aus, als er in der ersten Schikane mit Jean-Louis Schlesser kollidierte. Ohne diesen Crash hätte McLaren als bis heute einziges Team alle Rennen einer Formel-1-Saison gewonnen. Und 1982 eskalierte Nelson Piquet völlig, weil ihm Nachzügler Eliseo Salazar den Sieg gekostet hatte. Das Video von der Schlägerei (eine, die den Namen wirklich verdient!), ist heute Formel-1-Kulturgut.

Am Sonntagabend hatte ein brasilianischer Journalist in der FIA-Pressekonferenz übrigens den Mut, den tobenden Verstappen auf den Crash seines Vaters vor 17 Jahren anzusprechen. Die Antwort kam leicht verschnupft: "Nun, das war doch ganz anders, aber ja, sowas passiert. Ich weiß nicht, was du mir damit sagen willst. Es ist immer schlecht, wenn du als Führender abgeschossen wirst." 

 

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