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Mercedes-Sieg in Singapur: Dann klappt's auch mit der Angststrecke

Dritter Erfolg in Serie beim Nachtrennen, aber erstmals mit dem schnellsten Auto: Mercedes will den Singapur-Fluch nur per Set-up besiegt haben – Kann man glauben, muss man nicht

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09 EQ Power+

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09 EQ Power+

Lionel Ng / Motorsport Images

Mercedes kann es also auch in Singapur. Mit Lewis Hamiltons Erfolgsfahrt am Sonntag triumphierten die Silberpfeile nicht nur über ihren Dauerrivalen Ferrari, sondern auch über ihre Angststrecke im aktuellen Formel-1-Kalender – obwohl es für das Team der dritte Sieg in Serie auf dem Stadtkurs war. Trotzdem steht Sportchef Toto Wolff die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, wenn er sagt: "Fühlt sich an wie einer der größten Erfolge überhaupt."

Denn Mercedes und Singapur, das passte in der Vergangenheit nicht zusammen. Als das Team in der Saison 2014 drückend dominant war, stellte Red Bull nur auf dem Marina Bay Street Circuit eine Bedrohung dar – mit 0,8 Sekunden Rückstand im Qualiying, aber immerhin. Ein Jahr später das Waterloo: Mercedes konnte das Podium nur mit dem Fernglas erkennen. 2015 gewann Nico Rosberg (mit Dusel) hauchdünn vor Daniel Ricciardo und 2016 verhalfen Regenschauer im Rennen und ein Startcrash der Ferrari-Fahrer Hamilton zu einem unverhofften Sieg.

Das schnellste Auto hatte Mercedes in den vergangenen drei Jahren aber nie. Man sei "furchtbar langsam" gewesen, denkt Technikchef James Allison mit Erschaudern zurück. Es trat immer das gleiche Problem auf: Die Reifen kamen nicht auf Temperatur. Oft wurde vermutet, dass der relativ lange Radstand und der geringe Anstellwinkel der Boliden damit zu tun hätten. Wirklich belegen ließ sich die These aber nie. Die Probleme durch den PS-Vorteil des Antriebsstrangs wettzumachen, war in Singapur – der zweitlangsamsten Bahn im Kalender – unmöglich.

Nun, wo Ferrari den Powervorteil genießt, lief es plötzlich für Mercedes. "Es ist die Folge einer anhaltenden Entwicklung, dass wir das Auto und die Reifen verstehen. Es gibt niemals ein Wundermittel, sondern es summieren sich immer kleine Schritte", sagt Wolff über das Erfolgsgeheimnis. In der Tat rückte das Team in Singapur ohne ein besonderes Update an und beschränkte sich auf Set-up-Änderungen sowie intensive Technik-Briefings.

Valtteri Bottas unterstreicht: "Dass Lewis so schnell war, lag an der harten Arbeit, die wir investiert haben, um unsere Probleme aus dem Weg zu räumen. Wir sind mit einer ganz anderen Abstimmung gefahren als noch 2017."

Allison weiß jedoch, dass in den vergangenen zwölf Monaten ein "großer Brocken" bei der Autoentwicklung aus dem Weg geschafft worden wäre, benennt ihn aber nicht näher: "Vielleicht war es eines der ersten Anzeichen dafür, dass wir im letzten Sektor in Budapest so stark waren", meint er. Wurde also aerodynamisch doch etwas unternommen, wenn auch nicht speziell für Singapur? Die Worte des Technikchefs regen zu Spekulationen an.

Denn auch auf dem Hungaroring und in Monaco ließ Mercedes noch 2017 Federn. Bei dem Versuch, ein für alle Strecken optimales Auto zu bauen, hatte das Team Kollateralschäden in Kauf genommen, überdachte seine Strategie nach krachenden Niederlagen in der jüngeren Vergangenheit aber offenbar. Wahrscheinlich auch deshalb, weil Ferrari auf den etatmäßigen Paradestrecken zum ebenbürtigen Gegner wurde. Es gibt 2018 keine Garantien mehr.

Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel deutet an, dass Mercedes' Aufschwung auch mit Ferraris Nachlässigkeiten zu tun hätte. "Wir spielen kein Hallenhalma", meint der Deutsche, der am Sonntag einen im WM-Kampf einkalkulierten Sieg liegen ließ, weil weder sein Tempo noch die Strategie passten. "Es geht ernst zur Sache. Das Niveau ist sehr hoch. Sobald du einen Fehler machst, ist jemand da, um abzustauben." Dass Vettel eher mit Red Bull als mit Mercedes als Nutznießer gerechnet hätte, macht die Singapur-Schlappe mit Blick auf den Titelkampf besonders deftig.

Könnte für die kommenden Rennen heißen: Wenn Ferrari nicht durch ein weiteres Update das Ruder rumreißt, hat Mercedes für den Rest der Saison wohl das beste Auto. Oder etwa nicht? Hamilton denkt an Pleiten wie auf der einstigen Wohlfühlbahn Spa-Francorchamps, wenn er sagt: "Letzen Endes sind wir schneller als es unser Auto hergibt. Wo wir bei 100 Prozent liegen können, holen wir 102 Prozent heraus." Solange es so bleibt – kein Problem.

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