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Mercedes vermutet: Red Bull hat Qualifying für Rennen geopfert

Taktischer Ausblick auf das Rennen in Baku: Wieso strategisch nur zwei Optionen denkbar sind – Überholen so einfach, dass es zu kuriosen Spielchen kommt?

Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 sparks

Foto: : Sutton Images

Nach dem zweiten Freien Training hoher Favorit, nach dem Qualifying zum Aserbaidschan-Grand-Prix Formel 1 2018 live im Ticker plötzlich nur dritte Kraft? Der Auftritt der Red-Bull-Mannschaft in Baku gibt Rätsel auf. Zumindest Außenstehenden. Denn Toto Wolff weiß, dass mit Daniel Ricciardo und Max Verstappen von den Startplätzen vier und fünf zu rechnen ist: "Sie haben ihr Tempo wissentlich beschnitten, um im Rennen schnell zu sein", prognostiziert der Mercedes-Sportchef.

Für Wolffs These spricht, dass bei den Volltank-Tests am Freitag gegen den RB14 kein Kraut gewachsen war. Ricciardo und Verstappen fuhren auf Supersoft bis zu 0,9 Sekunden pro Runde schneller als die Ferraris. Auch auf Ultrasoft fehlten der Konkurrenz – in diesem Fall Mercedes – rund 0,3 Sekunden. Unwahrscheinlich, dass dieser Vorteil 48 Stunden später wie weggeblasen ist.

Dazu passt: Ricciardo beunruhigt der Rückstand auf die Spitze nicht. "Damit können wir leben", sagt der Australier über 0,413 Sekunden, die ihn im Qualifying von Pole-Setter Sebastian Vettel trennten. Teilweise hat der Leistungsunterschied wohl damit zu tun, dass Ferrari und Mercedes in der Lage sind, durch einen speziellen Motoren-Modus in Q3 zuzulegen – aber nicht vollumfänglich.

 

 

Wolff glaubt vielmehr, dass Red Bull erkannt hätte, dass ein guter Qualifying-Trimm beim RB14 immer mit dem Malus verbunden ist, hohen Reifenverschleiß im Rennen zu haben. Man könnte sich daher entschieden haben, einen vorderen Startplatz, weil das Überholen in Baku nicht allzu schwierig ist. "Selbst wenn der Start nicht klappt, ist das Rennen nicht gelaufen", weiß Ricciardo.

Der Überhol-König von China fürchtet auch nicht um seine Chancen, weil der Renault-Antrieb in seinem Heck als schwachbrüstig gilt. "Es ist nicht Monaco", meint Ricciardo. "Wer ein schnelles Auto hat, kann überholen, weil der Windschatten viel bringt. Es geht mit weniger Power."

Möglicherweise ist das Vorbeifahren auf der langen Geraden so einfach, dass es zu kuriosen Taktikspielchen kommt: "Man muss weit genug vorne sein oder den Hintermann vor Kurve 16 vorbeilassen, um ihn dann wieder zu überholen", sagt Ricciardo über mögliche Verteidigungsmanöver.

Wahrscheinlich wirkt der Windschatten in einem Fenster von bis zu vier Sekunden hinter dem Vorausfahrenden – insbesondere, wenn die Sturmböen wie angekündigt stärker blasen als bisher. Heißt für Red Bull auch: In Führung liegend ist der RB14 ein noch wehrloseres Opfer als ohnehin schon.

Wolff sieht die Sache etwas anders. Er glaubt, dass die Positionen zumindest im ersten Stint bezogen sein werden, weil das Heranfahren im schnellen Mittelteil der Strecke problematisch ist. Sich taktisch aus dem Dilemma zu manövrieren scheint in Baku unmöglich, da die Top-5-Piloten auf Supersoft starten. Alle haben noch je einen frischen Satz Ultrasoft und Soft sowie einen gebrauchten Satz Supersoft in der Garage.

Daher ist von wenig Variation bei der Taktik auszugehen. Es gibt nur zwei Szenarien: Wenn der Supersoft körnt und früh an Performance verliert (der erwartete Temperatursturz spricht dafür), werden alle auf Soft wechseln und durchfahren. Wenn nicht, werden die Teams den Boxenstopp so lange hinauszögern, bis die Restdistanz so gering ist, dass sie sich mit dem Ultrasoft bestreiten lässt.

 

 

Kimi Räikkönen, der von Startplatz sechs kommen wird, befindet sich in der unvorteilhaften Lage, dass er in Q2 nach einigen Fahrfehlern bereits Ultrasoft bemühen musste und auf der weichsten Mischung starten wird – dann, wenn auch noch der Tank voll ist. Baut der Pneu schnell ab, könnte es schwierig werden mit nur einem Boxenstopp durchzukommen.

Wolff hat den Finnen aber auf der Rechnung: "Die Frage ist, wie lange er draußen bleiben kann. Wenn aber das Safety-Car früh kommt – und die Chancen sind hoch -, dann könnte er eine härtere Mischung aufziehen und durchfahren. Er ist in einer Positionen, in der er Risiken eingehen kann.

Weiterer Vorteil in seiner Räikkönens Situation: mehr Grip am Start. "Der Weg zur ersten Kurve ist aber kurz. Da sollten wir abgesichert sein", wittert Ricciardo keine Gefahr. Er sollte ohnehin eher auf seinen Teamkollegen Verstappen achten, der nicht als fünfter aus der Startrunde kommen will. "Nein", winkt Verstappen auf eine konservative Herangehensweise ab, "in China war ich schließlich auch aggressiv in Kurve 1 und es hat prima geklappt."

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