Mika Häkkinen: "Habe Verstappen kritisiert und habe mich getäuscht"
Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen rudert mit seiner Kritik an Youngster Max Verstappen zurück und hat den Wandel der Zeit erkannt.
Foto: : Getty Images
"Im Alter von 16 oder 17 Jahren ist ein Fahrer auf keinen Fall bereit für die Formel 1. Das ist zu früh und wenn es schiefgeht, kann das beträchtlichen Schaden anrichten." Das waren die Worte von Mika Häkkinen, die er im August 2014 in seinem persönlichen Blog für Hermes über Max Verstappen schrieb.
Verstappen bestritt damals seine einzige Saison im Formelsport unterhalb der Formel 1, als er in der Formel-3-Europameisterschaft für Van Amersfoort Racing fuhr. Kurz nach den kritischen Aussagen Häkkinens absolvierte Verstappen seinen ersten Freitagseinsatz in der Formel 1.
Bildergalerie: Die steile Formel-1-Karriere von Max Verstappen
Der damals gerade 17 Jahre alt gewordene Niederländer fuhr am tragischen Suzuka-Wochenende 2014 das erste Freie Training für Toro Rosso. Wenige Monate später, im März 2015, gab er in Melbourne sein Renndebüt.
Inzwischen ist der Sohn von Ex-Formel-1-Pilot Jos Verstappen 18 Jahre alt, fährt für Red Bull Racing und ist dank seines Triumphs beim Grand Prix von Spanien in Barcelona der jüngste Formel-1-Sieger aller Zeiten. In der aktuellen Gesamtwertung liegt Verstappen mit fünf Punkten Rückstand auf den viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel an sechster Stelle.
Häkkinen, der sich in den Jahren 1998 und 1999 zum Formel-1-Weltmeister krönte, rudert mit seiner Kritik am jungen Verstappen nun zurück. "Als er in die Formel 1 einstieg, habe ich ihn persönlich kritisiert. Ich dachte, er wäre zu jung", so Häkkinen anlässlich eines PR-Termins am Sonntag in Assen.
"Ich habe mich aber wirklich getäuscht und habe jetzt ein viel besseres Verständnis dafür, dass junge Mädchen und Jungs heutzutage viel früher bereit sind. Man muss sie reden lassen und auf das hören, was sie zu sagen haben", so der 47-jährige Finne.
Den Wandel der Zeit hat Häkkinen erkannt: "Man kann sich heutzutage so viele Informationen im Internet beschaffen. Das Leben befindet sich sozusagen auf der Überholspur. Das erklärt, warum junge Fahrer in derart hohe Klassen einsteigen. Um Erfolg zu haben, braucht es natürlich trotzdem viel Talent und Hingabe. Es braucht Disziplin. Max hat das offenkundig sehr gut hinbekommen."
Mit Informationen von Tim Biesbrouck
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