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"Mindestens zwei Stopps": Droht bei Silverstone 2 ein Reifenchaos?

Wie wirken sich die Reifenschäden vom vergangenen Sonntag auf das zweite Silverstone-Rennen aus? Da möchte Pirelli noch weichere Mischungen bringen

Die Schlussphase des Formel-1-Rennens in Silverstone am vergangenen Sonntag wurde von mehreren Reifenschäden überschattet. Die Ursache dafür ist noch nicht klar, doch die Defekte werfen für das kommende Wochenende Fragen auf. Denn für das zweite Rennen in Silverstone wird Pirelli Reifen anbieten, die eine Stufe weicher sind als im ersten Lauf.

Kamen am Sonntag die drei härteten Mischungen zum Einsatz (C1 bis C3), geht man für die kommende Woche auf C2 bis C4. Renault-Sportchef Alan Permane ist sich daher sicher: "Eine Einstoppstrategie ist nächste Woche unmöglich. Ich rechne mit mindestens zwei [Stopps], wenn nicht sogar drei. Wir werden sehen, wie sich die Reifen verhalten."

"Gespannt bin ich auch auf den Unterschied zwischen dem C4 und dem C3. Das ist die Frage, die sich im Qualifying zumindest für die 'Big Boys' stellen wird: Kommen sie mit dem Medium durch Q2 oder brauchen sie den Soft? Wenn ja, dann starten die Top 10 auf Soft und der Elfte hat einen Riesenvorteil." Denn es ist unklar, wie lange der Soft im Rennen hält.

"Es ist nicht ideal, zwei Wochenenden hintereinander auf der gleichen Strecke zu fahren. Aber für uns ergeben sich daraus ein paar wirklich interessante Herausforderungen", so Permane, dessen Meinung sich die Mehrheit im Paddock anschließt. Fast niemand glaubt daran, dass es am Sonntag möglich sein wird, mit einem Stopp durchzufahren.

Reifenschonen ab der ersten Runde

"Nach dem, was wir [am Sonntag] erlebt haben, halte ich eine Einstoppstrategie für sehr mutig", erklärt Andrew Shovlin von Mercedes, nachdem sowohl Lewis Hamilton als auch Valtteri Bottas in der Schlussphase des Rennens einen Reifenschaden vorne links hatten. Er erklärt: "Wir wussten, dass dieses Rennen ein Einstopprennen werden würde."

"Nächste Woche halte ich das zwar nicht für ganz ausgeschlossen - aber für eine viel, viel größere Herausforderung. Zumal es spürbar heißer werden soll. Das wird es noch schwieriger machen, diese weichen Reifen zu managen", erklärt Shovlin. Auch Hamilton spricht daher von einer "Herausforderung" und erklärt, dass er "mindestens" zwei Stopps erwarte.

Zudem erinnert der Weltmeister daran, dass man 2020 noch immer mit die 2019er-Reifen von Pirelli fährt. Dafür hatten sich die Teams Ende des vergangenen Jahres ausgesprochen. Kommen die Vorjahrespneus in Silverstone an ihre Grenzen? "Silverstone und der linke Vorderreifen sind keine Freunde. Das waren sie noch nie", erinnert Lando Norris bei 'Sky'.

"Und in der heutigen Formel 1, mit den Belastungen, die der linke Vorderreifen aushalten muss, macht das die Rennen sehr schwer für uns", erklärt der McLaren-Pilot, der berichtet, dass man bereits sehr früh im Rennen die Reifen schonen müsse. "Selbst in der ersten Runde kannst du nicht so sehr pushen, wie du das möchtest", berichtet Norris.

Ursache für Reifenschäden noch unklar

"Für einen Rennfahrer muss es das frustrierendste Gefühl auf der Welt sein, wenn dein Renningenieur dir permanent sagt, dass du langsamer fahren sollst", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Das gehe gegen den Instinkt der Piloten. "Aber es ist für alle gleich, und damit müssen wir klarkommen", so Horner, der ebenfalls mit zwei Stopps am Sonntag rechnet.

Doch was passiert, wenn einige Teams trotzdem versuchen sollte, mit einem Stopp durchzufahren? Drohen dann weitere Reifenschäden? Mercedes-Teamchef Toto Wolff will keine voreiligen Schlüsse ziehen. "Wir haben jetzt noch keine Erklärungen für die Schäden, da immerhin auch sehr viele Trümmerteile auf der Strecke waren", erinnert er.

"Das muss sich Pirelli jetzt genau ansehen, damit wir die Gründe dafür kennen", so Wolff, der ergänzt: "Ich denke nicht, dass das einen Unterschied macht, ob [die Reifen] weicher sind oder nicht." Zudem erklärt er: "Ich denke, wir werden wahrscheinlich sowieso viel weniger Runden auf den weicheren Reifen fahren, als wir [am Sonntag] auf den harten gefahren sind."

"Es war von Anfang an klar, dass es bei den Autos dieser Generation und mit so viel Abtrieb hier in Silverstone Blasen auf den Reifen geben könnte. Das haben wir auch in den Nachwuchsserien gesehen", erklärt Wolff. Gleichzeitig sei es aber "nicht komplett ungewöhnlich", so viele Runden auf dem C3 zu fahren. Man sei bei Mercedes kein zu hohes Risiko eingegangen.

Wird das Rennen zur "Lotterie"?

Deshalb sei es nun wichtig, auf die Analyse von Pirelli zu warten, warum es zu den zahlreichen Schäden kam. Haas-Teamchef Günther Steiner hat währenddessen nur begrenzt Mitleid für die Teams, deren Reifen am Sonntag eingegangen sind. Er erklärt, dass man in solchen Fällen schließlich die Möglichkeit habe, einen Zusatzstopp einzulegen.

"Wir beschweren uns immer, dass Pirelli Reifen baut, die drei Rennen durchhalten würden. Jetzt geben sie uns einen Reifen, der nicht hält", zuckt er die Schultern und erinnert an die Eigenverantwortung der Teams. "Wenn man ein Auto mit einem Reifenschaden hat, dann weiß man, dass er beim zweiten Auto auch nicht mehr weit weg ist", so Steiner.

Deswegen seien die Teams teilweise selbst schuld, weil sie keinen weiteren Boxenstopp eingelegt hätten. Etwas anders sieht es - wenig überraschend - Carlos Sainz, der zu den Piloten zählte, die durch einen Reifenschaden eine gute Position verloren. Der McLaren-Pilot spricht von einer "Lotterie" am Rennende, nachdem er noch auf Platz 13 zurückgefallen war.

Bitter: Noch vor dem Rennen erklärte der Spanier, er mache sich "keine großen Sorgen" im Hinblick auf die weicheren Reifen in der kommenden Woche. "Ich denke, die weicheren Reifen werden eine Menge von den Wetterverhältnissen abhängen. Der C4 ist ein Reifen, der sehr sensibel auf Hitze reagiert. Ich habe Vertrauen, dass die Reifen sicher genug sein werden", so Sainz.

Man darf bezweifeln, dass er das nach dem vergangenen Sonntag noch immer so sieht.

Weitere Co-Autoren: Luke Smith. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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