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Montoya: "Ralf Schumacher war viel besser als die Leute glauben"

Ex-Formel-1-Pilot Juan Pablo Montoya erklärt, wie stark sein langjähriger Williams-Teamkollege Ralf Schumacher wirklich war und wo dessen wunder Punkt lag

Podium: Sieger Ralf Schumacher, 2. Juan Pablo Montoya, 3. Rubens Barrichello

Brousseau Photo

Ex-Formel-1-Pilot Juan Pablo Montoya offenbart, wie sehr er sich an seinem langjährigen Williams-Teamkollegen Ralf Schumacher anfangs die Zähne ausbiss. "Ralf war viel besser als die Leute glauben", sagt der siebenmalige Grand-Prix-Sieger und große Rivale von Michael Schumacher im Podcast 'Beyond the Grid'. Vor allem das Tempo habe ihn am Bruder des Rekordweltmeisters beeindruckt: "Er war verdammt schnell - und zwar überall."

Das wurde Montoya, der als Champ-Car-Meister und Indy-500-Sieger 2001 in die Formel 1 kam, bereits vor der Saison bewusst. "Ich erinnere mich an meinen ersten Test in Jerez, als ich Probleme hatte, mit Ralf mitzuhalten", erzählt der 43-Jährige. "Das war harte Arbeit. Er war wirklich schnell, und jedes Mal, wenn ich ihm näher kam, legte er nach. Ich dachte mir: Um Gottes Willen!"

Auch beim letzten Test vor dem Saisonstart in Kyalami schien sich die Situation nicht wirklich zu bessern. "Ich habe seine Zeiten nicht annähernd erreicht." Die Statistik zeigt allerdings, dass die beiden in den vier gemeinsamen Jahren ziemlich ebenbürtig waren: Montoya kam auf 221 Punkte, während Ralf Schumacher, der allerdings auch einige Rennen verletzungsbedingt auslassen musste, 183 Zähler an Land zog. Das Sieg-Duell spricht mit 6:4 für Schumacher, während Montoya bei den Pole-Positions mit 11:5 klar die Nase vorne hatte.

Psyche als Ralf Schumachers Schwäche?

Während das Tempo Schumachers Stärke, hält Montoya die Psyche für seine Schwäche. "Wenn man ihn an einem guten Tag geschlagen hat, wenn auch nur um eine Tausendstelsekunde, dann hatte man ihn im Sack. Er zweifelte plötzlich an allem, was er tat, und war dann in einer Negativspirale", verrät Montoya. Ob Ralf Schumacher Montoya bei der Suche nach dem perfekten Set-up Einsicht in seine Daten erlaubte? "Nichts!", lacht der Kolumbianer. "Damals musste man alles selbst rauskriegen. Das gab es nicht, dass man dem anderen half."

Auf die Frage, ob er Schumacher oder später Kimi Räikkönen als Teamkollegen stärker einschätzen würde, antwortet er: "Kimi war besser in den Rennen, denn sein Renntempo war richtig gut, obwohl er viel gefeiert hat und völlig außer Kontrolle war. Beide waren aber wirklich schnell."

Interessant ist, dass Montoya als amtierender Formel-3000-Meister beinahe schon 1999 Teamkollege von Ralf Schumacher bei Williams geworden wäre. "Beim Test zu Saisonende war ich schneller als die eigentlichen Rennfahrer, aber trotzdem hat Frank Williams dann Alessandro Zanardi engagiert", erinnert sich Montoya, der damals Testfahrer des Teams war. "Da war ich sauer auf Frank."

So machte Montoya in den USA Karriere

Der Frust saß so tief, dass der Sohn eines Architekten nicht einmal zum Test auftauchen wollte. "Frank rief mich in Kolumbien an und meinte, ich soll testen und Zanardi helfen. Ich habe ihn gefragt, warum ich kommen soll, wenn er besser sei als ich. Er war dann sauer auf mich: Ich hätte einen Vertrag und müsse kommen."

Was Montoya nicht ahnte: Der Test sollte die Weichen für seine Zukunft stellen, denn mit Chip Ganassi war auch Zanardis Teamchef aus der Champ-Car-Serie vor Ort. "Am ersten Abend des Tests meinte Ganassi, dass er 15 Minuten mit mir reden wollte", sagt Montoya. "Er hatte dann den Vertrag schon dabei und fragte mich, ob ich in den USA fahren wollte. Ich stand also vor der Wahl, nie mehr Formel 1 zu fahren oder für immer Testfahrer zu sein und vielleicht nie einen Job zu haben. Ich habe gesagt: Scheiß drauf, gehen wir nach Amerika!"

Wie es Montoya 2001 doch noch in die Formel 1 schaffte

Nachdem Ganassi bestätigte, dass er mit Williams bereits gesprochen habe und der Testfahrervertrag keine Hürde sei, unterschrieb Montoya einen Dreijahresvertrag und wurde so Indy-500-Sieger und Champ-Car-Meister. "Die Formel 1 war für mich damit eigentlich erledigt", stellt er klar. Doch Frank Williams hatte den talentierten Piloten weiterhin auf dem Radar.

"Als ich im Jahr 2000 - vielleicht im Juni - in einem Hotel in Kolumbien einen PR-Auftritt hatte, meldete er sich bei mir und fragte mich, ob ich Formel 1 fahren will", erinnert sich Montoya. "Ich antwortete, dass ich das liebend gerne tun würde, aber einen Vertrag mit Ganassi habe." Auch diesmal war der Kontrakt kein Hindernis. "Frank hat den Vertrag sofort geschickt. Das Geld war mir damals egal, denn ich wollte nur Formel 1 fahren."

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