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Neuer Silverstone-Vertrag setzt Liberty Media unter Druck

Wenn Silverstone und Zandvoort "Ramschverträge" bekommen, dann wollen auch Russland & Co. keine astronomischen Summen mehr an die Formel 1 zahlen

Formel-1-Fans auf der ganzen Welt sind froh darüber, dass Silverstone einen neuen Vertrag bis einschließlich 2024 erhalten hat. Aber der Deal zwischen der britischen Traditionsrennstrecke und der Formel 1 setzt Rechteinhaber Liberty Media hinter den Kulissen enorm unter Druck. Denn jetzt formieren sich auch andere Streckenbetreiber und fordern günstigere Konditionen.

Silverstone hatte im Sommer 2018 eine Ausstiegsklausel aus dem ursprünglich bis 2026 laufenden Vertrag gezogen. Dieser hatte 2010 noch moderate 11,5 Millionen Britische Pfund (umgerechnet 13,7 Millionen Euro) pro Jahr gekostet. Aber: "Die Leute, die den Vertrag verhandelt haben, müssen übersehen haben, dass eine Indexvereinbarung in Höhe von fünf Prozent beinhaltet war", erklärt der ehemalige BRDC-Präsident Derek Warwick.

Warwick war von 2011 bis 2017 Chef des britischen Rennfahrerklubs, dem Silverstone gehört. Die sogenannte "Escalator-Clause", mit der sich die Grand-Prix-Gebühr jedes Jahr um fünf Prozent erhöht, hatte seinerzeit noch Bernie Ecclestone verhandelt. Im letzten Vertragsjahr (2026) hätte Silverstone theoretisch 25,1 statt 11,5 Millionen Pfund zahlen müssen.

"Wenn du eine sehr große Summe jedes Jahr um fünf Prozent erhöht wird, wird die Summe am Ende der Vertragslaufzeit sehr, sehr groß", erklärt Warwick in einem Interview mit dem Podcast 'Beyond the Grid' und ergänzt: "Das hätte uns sicher in den Bankrott getrieben."

Silverstone schrieb mit dem Grand Prix in den Jahren 2015 und 2016 Verluste von insgesamt fast zehn Millionen Euro, trotz eines Publikums von fast 140.000 Zuschauern am Renntag. 2018 gelang bei einem Rekordpublikum von 140.500 Zuschauern gerade mal so der Break-even.

 

Es sei daher "gar nicht schwierig" gewesen, 2018 die Ausstiegsklausel geltend zu machen: "Dieser Vertrag hätte uns bankrott gemacht. Wir hatten keine andere Wahl als die Klausel geltend zu machen. Natürlich hofften wir darauf, einen vorteilhafteren Vertrag zu bekommen, der finanziell gesehen stabiler für den Club ist."

Den ursprünglichen Vertrag, finanziell sehr vorteilhaft für die Formel 1, hatte noch Ecclestone verhandelt. Diesmal mussten die Verantwortlichen in Silverstone mit Liberty Media sprechen. Über die Modalitäten des neuen Vertrags wurde Stillschweigen vereinbart. Es ist jedoch anzunehmen, dass Berichte über eine Gebühr von 25 Millionen Pfund pro Saison Unsinn sind.

Stattdessen könnte die salomonische Lösung lauten, dass man sich auf jene rund 17 Millionen Pfund geeinigt hat, die der letzte Grand Prix des alten Ecclestone-Vertrags (2019) gekostet hat - und das ohne Indexvereinbarung, also bei gleichbleibenden oder sich nur marginal erhöhenden Kosten in den nächsten fünf Jahren. Das macht auf fünf Jahre gerechnet einen Unterschied von fast 20 Millionen Pfund.

Eine Tatsache, die andere Promoter verärgert. Länder wie Abu Dhabi, Aserbaidschan oder Russland zahlen astronomische Summen im Bereich von 50 Millionen US-Dollar (und mehr) pro Jahr, um einen Grand Prix austragen zu dürfen. Diese Veranstalter sind verwundert darüber, dass mit ihnen knallhart verhandelt wird, während Silverstone aus einem bestehenden Vertrag aussteigen kann, um einen Rabatt zu bekommen.

Die Veranstalter, die sich ungerecht behandelt fühlen, formieren sich bereits hinter den Kulissen, um gemeinsam Druck auf Liberty Media auszuüben. Ihrer Meinung nach müssen die "Ramschverträge" für Silverstone oder auch Zandvoort zwangsläufig bedeuten, dass auch sie in Zukunft weniger bezahlen müssen. Was für die Gesamteinnahmen der Formel 1 fatale Folgen hätte ...

Mit Bildmaterial von LAT.

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