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Pat Symonds: Mercedes hatte die Reifen doch nie im Griff

Ex-Technikchef Pat Symonds ortet bei Mercedes eine chronische Schwäche im Umgang mit den Reifen und kritisiert Ferrari dafür, stets Kimi Räikkönen zu opfern

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09

Andrew Hone / Motorsport Images

Ist auch der neue Mercedes eine Diva? Der F1 W09 gilt als das Auto mit dem kleinsten Fenster, in dem die Reifen optimal funktionieren. Für Ex-Williams-Technikchef Pat Symonds ist all das aber ein alter Hut. "Wenn man sich die jüngere Geschichte von Mercedes anschaut, dann fällt auf, dass sie den Umgang mit den Reifen doch nie im Griff hatten", spielt der Brite auf die Silberpfeil-Ära mit Michael Schumacher an. Damals lösten sich die Hinterreifen regelmäßig auf, weshalb man vor allem in den Rennen meist zahnlos war.

"Wir haben das in der Vor-Hybrid-Ära oft gesehen, als sie noch nicht den heutigen Motorenvorteil hatten", meint Symonds. "Und wenn sie das nicht mit den Reifen nicht richtig hinbekamen, hatten sie keine großartigen Rennen." Damals gab es die Theorie, das liege daran, dass BAR und Honda die Daten aus dem Zeitalter der ausufernden Testfahrten nicht auf die Art und Weise gesichert hatten wie zum Beispiel McLaren und man deswegen am Reifenrätsel verzweifelte.

"All das wurde dann von 2014 bis 2016 durch den enormen Leistungsvorteil verdeckt, aber im Vorjahr haben wir erstmals gehört, dass man das Auto eine 'Diva' nannte", fällt Symonds auf. "Und diese Leistungsschwankungen vom einen auf das andere Wochenende lassen sich nicht mit der Aerodynamik oder der Fahrzeugdynamik erklären, sondern nur durch die Reifen. Das passiert, wenn man sie nicht richtig nutzt und die Temperaturen nicht hinbekommt."

Symonds sieht strategische Schwächen bei Mercedes

Damit wolle er das Potenzial und die Klasse der Mercedes-Truppe nicht schmälern: "Sie sind dieses Jahr absolut in der Lage, den Titel zu holen, aber sie werden eher als Ferrari Rennen haben, bei denen sie ihre Reifen nicht in das richtige Temperaturfenster bekommen und daher nicht so konkurrenzfähig sein, wie sie sein sollten."

Das sei aber nicht die einzige Mercedes-Schwäche: "Auch strategisch hatten sie große Probleme." Und das führt Symonds darauf zurück, dass das Team in den Jahren der klaren Dominanz nicht am Limit operieren musste und nun die Zeche dafür bezahlt. "Wenn man ein schnelles Auto hat und das Rennen kontrolliert, dann ergibt sich die Strategie von selbst. Zuletzt hatten sie aber ein paar unperfekte Strategieentscheidungen. Die gab es vielleicht auch schon früher, aber da waren sie wegen des Performance-Vorteils nicht wirklich sichtbar."

Schießt sich Ferrari selbst ins Knie?

Doch nicht nur Mercedes hat eine Achillesferse. Auch die Rivalen aus Maranello rund um Sebastian Vettel hält Symonds für keineswegs unfehlbar. "Sie sehen zwar so stark aus wie schon viele Jahre nicht mehr, aber sie müssen sich überlegen, wie sie Rennen fahren wollen", holt Symonds aus. Damit spielt er darauf an, dass man Kimi Räikkönens Rennen in China wie schon so oft für Vettel opferte.

"Es war unglücklich, dass sie ihn so lange draußen gelassen haben, um die anderen einzubremsen - und es hat nicht einmal wirklich funktioniert, denn als die Rivalen hinter ihm auftauchten, waren seine Reifen kaputt und sie konnten ganz einfach überholen", übt er Kritik an den Ferrari-Strategen. "Das war keine großartige Entscheidung, und ich glaube nicht, dass man so Konstrukteurs-Weltmeister wird."

All das ist aber möglicherweise ohnehin zweitrangig, glaubt Symonds: "Sie sind offenbar der Ansicht, dass der Fahrer-Titel wichtiger ist, und sie haben bereits entschieden, wer ihn holen soll."

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