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Pierre Gasly wie ausgewechselt: Platz vier krönt "bisher bestes Wochenende"

Pierre Gasly fährt in Silverstone mit Red Bull auf den wichtigen vierten Rang - Nicht nur im Team bringt ihm das Lob ein, auch sein Selbstbewusstsein steigt

Red-Bull-Pilot Pierre Gasly freut sich beim Grand Prix von Großbritannien über sein bislang stärkstes Rennwochenende, das er mit Platz vier krönt. Der Franzose scheint sich nach dem desaströsen Österreich-Rennen erfangen zu haben. Die Red-Bull-Führungsetage ist mit seiner Leistung in Silverstone zufrieden.

"Ich denke, Pierre hat das gesamte Wochenende einen sehr guten Job gemacht. Er hat nach Österreich, ein wirklich schwieriges Wochenende für ihn, das Blatt gewendet", freut sich Christian Horner. Gasly konnte bereits im Qualifying aufzeigen, Startplatz fünf und nur drei Zehntelsekunden Rückstand seien "akzeptabel", so Helmut Marko.

"Das war bei weitem das beste Wochenende des Jahres", resümiert auch der Franzose selbst. "Damit können wir zufrieden sein. Es sind sehr viele Dinge nach Österreich passiert, viele Meetings mit dem Team, um herauszufinden, wie wir alles verbessern können."

Horner: "Wie ein anderer Fahrer!"

In Spielberg wurde Gasly von seinem Teamkollegen, der das Rennen gewinnen konnte, vor dem Heimpublikum des Teams überrundet. Der Tiefpunkt war erreicht. Schon in den Rennen davor konnte der Franzose nicht mit Verstappen mithalten, die Führungsetage wurde zunehmend ungeduldiger.

Noch vor dem Rennwochenende forderte Marko im exklusiven Gespräch: "Es muss jetzt auch Gasly abliefern." Er dürfe keine Ausflüchte in der Technik suchen, außerdem kritisierte der Österreicher das schwache Zweikampfverhalten seines Piloten.

In Silverstone wirkte der 23-Jährige wie ausgewechselt. Schon am Freitag konnte er eine Trainingsbestzeit für sich verbuchen, im Qualifying kämpfte er sich dann tapfer bis ins Q3. "Er war wie ein anderer Fahrer am gesamten Wochenende. Ab der ersten Session war er konkurrenzfähig", ist Horner begeistert.

"Im Rennen hat er Vettel überholt und ist hart gegen Leclerc gefahren. Ich meine, er ist sehr gut gefahren", lobt er Gasly. Tatsächlich legte er sich ab dem Start mit den Ferraris an. In der ersten Runde verlor er einen Platz gegen Sebastian Vettel.

Elf Runden später schnappte er sich den Ferrari jedoch wieder zurück. Kurz darauf ging er an die Box, um vom Medium auf den harten Reifen umzustecken. Durch seinen frühen Stopp fiel er hinter den McLaren von Carlos Sainz zurück. Dadurch verlor er ein wenig auf seine Konkurrenten.

Kam der Stopp zu früh? "Ich fühlte mich gut auf den Reifen. Wir hatten die Pace und auch die Reifen, um ein wenig länger draußen zu bleiben als Seb. Wir wollten etwas ausprobieren, das hat aber nicht wie gewünscht funktioniert."

Gasly: "Glücklich, und zugleich ein wenig enttäuscht"

Mit Sainz-Teamkollegen Lando Norris erlebte er außerdem kurz nach dem Start in den ersten Kurven eine Berührung. "Ich habe den Unterboden nach dem Rennen geprüft und der sah ein bisschen zerkratzt aus. Es hätte aber schlimmer kommen können. Ich war ziemlich schnell, daher denke ich nicht, dass das Auswirkungen hatte."

Nach der Safety-Car-Phase und weiteren Stopps der Konkurrenz fand sich der Red-Bull-Pilot plötzlich hinter Vettel auf Rang vier wieder. Da Teamkollege Verstappen nur wenige Zehntelsekunden dahinter folgte, ließ er die Nummer 1 im Team in Runde 28 passieren - das Red-Bull-Kräfteverhältnis war wieder hergestellt.

"Er war auf einer anderen Strategie, daher dachten wir, das wäre besser. Vielleicht haben wir ein bisschen Zeit verloren." Von hinten näherte sich in größeren Schritten auch Charles Leclerc an, der sich in Runde 35 schließlich am Red Bull vorbeikämpfte.

 

"Ich habe nicht erwartet, dass er außen so stark übersteuert. Vielleicht hätte ich noch weiter nach außen fahren können, um etwas anderes zu probieren. Ohne DRS hat er dennoch ganz schön Druck gemacht." Auf neun Runden frischeren harten Reifen kam Leclerc schließlich doch vorbei.

"Ich habe gespürt, dass unsere Pace gleichschnell war wie jene von Charles. Wir haben gekämpft und ich dachte, ich könnte ihn kriegen. Für das Team hat es aber mehr Sinn ergeben, Max mit ihm kämpfen zu lassen." In Runde 37 profitierte Gasly außerdem von der Kollision zwischen Verstappen und Vettel, wodurch er zwei Positionen erbte.

"Natürlich bin ich glücklich, aber zugleich bin ich ein wenig enttäuscht", muss er zugeben, "weil das Podium nicht weit weg war." Im Ziel lag Gasly 4,6 Sekunden hinter Leclerc zurück. "Das wäre schön gewesen. Aber das ganze Wochenende war stark. Ich denke, wir haben einen großen Schritt gemacht, das ist positiv."

Herangehensweise an Rennwochenende verändert

Die Veränderungen, die er nach dem Weckruf in Spielberg vorgenommen hat, seien in vielen kleinen Bereichen zu finden. Vor allem die Herangehensweise ans Wochenende war eine andere, wie Horner erklärt: "Er hat sich an diesem Wochenende nur darauf fokussiert, was er macht und sich nicht gekümmert, was sein Teamkollege macht. Es ging einfach darum, zu den Grundlagen zurückzukehren."

Marko stimmt zu: "Er hat das halt anfangs nicht verkraftet, um wie viel schneller Verstappen ist." Nach klärenden Gesprächen habe er verstanden, dass er sich auf seine Leistung konzentrieren müsse. "Er soll sich aufs Fahren konzentrieren, nicht Ausflüchte in der Technik suchen. Das hat er alles gemacht und das positive Resultat hat man jetzt gesehen."

Hat der Franzose im letzten Moment also doch noch die Kurve gekriegt? Schließlich kursierten bereits Gerüchte rund um eine Ablöse. Doch das Team stärkt dem Piloten weiterhin den Rücken und die Maßnahmen, die nach Spielberg ergriffen wurden, scheinen Wirkung zu zeigen.

"Ich habe hart mit den Jungs daran gearbeitet. Viele dieser Schritte waren in die richtige Richtung. Das ganze Wochenende von Freitag bis Sonntag war ziemlich stark. Ich muss noch an den kleinen Details arbeiten, um diesen finalen Schritt zu machen, aber damit können wir zufrieden sein."

Wichtiger als Platzierungen oder Rundenzeiten ist das Selbstvertrauen, weiß Horner. Er war bereits am Freitag erfreut, als Gasly in den Trainings Erster und Fünfter wurde. "Er hat einen großartigen Job gemacht, und hoffentlich wird ihm das eine Menge Selbstvertrauen für die kommenden Rennen geben." Dann könnte auch seine Zukunft im Red-Bull-Rennstall wieder rosiger aussehen.

In der WM-Wertung hat Gasly allerdings weiterhin einen großen Rückstand auf Verstappen aufzuholen: Der Franzose liegt mit 55 Zählern auf dem sechsten Rang, der Niederländer mit 136 unverändert als erster Mercedes-Jäger auf Platz drei.

Mit Bildmaterial von LAT.

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