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Qualifying-Reform: Sebastian Vettel übt scharfe Kritik an Q4-Vorschlag

Augenwischerei und eine Reaktion auf das gesellschaftliche Verlangen nach Entertainment: Dem Ferrari-Piloten wäre eine Rückkehr zum "Ur-Qualifying" am liebsten

Sebastian Vettel, Ferrari

Foto: : Simon Galloway / Motorsport Images

Ferrari-Pilot Sebastian Vettel hat scharfe Kritik an den Überlegungen Liberty Medias, das Qualifying-Format der Formel 1 zu verändern, geübt. Dass sich Ross Brawn eine Erweiterung des aktuellen K.O.-Systems auf vier statt wie bisher drei Segmente vorstellen kann, hält er Augenwischerei. "Ich frage mich, worüber wir in zehn Jahren diskutieren", sagt Vettel. "Geht es dann um Q9 und Q10?"

Seine Vorwürfe: Erstens sei es nicht nötig, bei dem Thema eine neue Baustelle aufzumachen, zweitens ändere sich mit der skizzierten Reform am Qualifying praktisch nichts – abgesehen davon, dass der Modus (noch) komplizierter wird. "Es geht nur darum, eine perfekte Runde zu fahren – egal wie viele Sessions es gibt", meint Vettel und bringt die Variante ins Spiel, das Zeittraining zu verkürzen.

Schließlich interessiere das Gros der Fans sowieso nur der Kampf um die Pole-Position. "Es gibt jetzt drei Sessions, aber die meisten warten nur auf die letzte. Also welchen Unterschied macht es, ob es Q4, Q5, Q6, Q7 oder was auch immer ist?", fragt sich Vettel. Liberty aber argumentiert, dass es früher um die Wurst gehen würden, weil Topteams mehr Gefahr laufen, vorzeitig auszuscheiden.

"Es könnte schon Würze in die Sache bringen", findet auch Williams-Pilot Lance Stroll. Max Verstappen von Red Bull hingegen ist bei Vettel und will für mehr Durchmischung sorgen, indem er es den Piloten nicht erlaubt, ihren Rhythmus zu finden: "Das Qualifying sollte eine einzige kurze Session sein, in der du nicht viele Chancen hast, eine Runde zu fahren", erklärt der Niederländer. Sonst bekäme irgendwann jeder Pilot einen guten Umlauf hin und das Format wäre nicht mehr selektiv.

Vettel begreift die auf Marktforschung basierenden Liberty-Pläne auch als Ausdruck eines gesellschaftlichen Verlangens nach Kurzweiligkeit, insbesondere bei dem medial vermittelten Erleben von Sportereignissen. "Mein Eindruck ist, dass es heute zu viel Entertainment braucht, um zufrieden zu sein", moniert er und outet sich als Liebhaber des bis Ende 2002 intakten "Ur-Qualifyings".

"Mir hat es am besten gefallen, als es früher eine Stunde Zeit gab und man machen konnte, was man wollte", findet Vettel. Heißt: Frische Reifen ausziehen, so wenig Sprit wie möglich einfüllen und 60 Minuten lang versuchen, ohne Rücksicht auf das Rennen alles aus dem Auto herauszuholen.

Ob Vettels emotionales Plädoyer Liberty, das ausdrücklich für eine offene Diskussion geworben hat, zum Umdenken bewegt, muss sich zeigen. An dem scheidenden McLaren-Piloten Stoffel Vandoorne, der wohl keine Perspektive in der Formel 1 mehr hat, geht die Debatte ohnehin vorbei. "Wir scheiden sowieso immer in Q1 aus, also was ändert's?", bemerkt der Belgier süffisant.

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