Qualifying-Rennen in der Formel 1 für 2020 wohl vorerst kein Thema mehr
Auch in der Saison 2020 wird die Formel 1 auf das bekannte Qualifying setzen - Die Idee der Qualifying-Rennen ist wohl ein weiteres Mal (vorläufig) vom Tisch
Formel-1-Traditionalisten dürfen sich freuen: Auch in der Saison 2020 wird es wohl keine Qualifying-Rennen geben. Die Idee wurde zuletzt wieder auf den Tisch gebracht, um die Double-Header, bei denen zwei Rennen auf der gleichen Strecke direkt aufeinander folgen, etwas aufzupeppen. Allerdings müssten dafür alle Teams dieser Änderung zustimmen.
Und weil es aktuell aussichtslos erscheint, die Zustimmung aller zehn Team zu erhalten, wurde die Idee erst einmal wieder zu den Akten gelegt. Am vergangenen Freitag wurde das Thema in einem Online-Meeting zwischen Teamchefs, FIA und Formel 1 diskutiert, und während die Mehrheit der Teams für die Idee stimmte, sprach sich Mercedes gegen den Plan aus.
Racing Point erklärte, man brauche noch etwas Zeit, um die Idee zu prüfen. Das dürfte nun ohnehin hinfällig sein, denn bereits eine Gegenstimme reicht aus, um den Plan zu blockieren. Nachdem am Freitag über verschiedene Formate diskutiert worden war, wurde den Teams am Samstag eine endgültige Version vorgelegt. So hätte es ein Qualifying-Rennen über 30 Minuten geben sollen.
Die Krux: Bei diesem Rennen wären die Autos in umgekehrter Startaufstellung des WM-Standes gestartet - ein Nachteil also für die die Topteams. Während Ferrari und Red Bull damit allerdings kein Problem gehabt hätten, reicht das Veto von Weltmeister Mercedes aus, um die Idee (zumindest für die Saison 2020) zu blockieren.
Weil die Standpunkte festgefahren scheinen, ist auch keine weitere formale Abstimmung zu diesem Thema geplant. Somit wird bei allen Saisonrennen 2020, wie viele das letztendlich auch sein werden, nach dem bekannten Qualifyingsystem mit Q1, Q2 und Q3 gefahren. Red-Bull-Teamchef Christian Horner ärgerte sich zuletzt über eine verpasste Chance.
"Der Einzige, der das nicht unterstützt hat, war Toto [Wolff]. Weil er glaubt, dass das Lewis' Chancen auf eine siebte Weltmeisterschaft zu sehr beeinträchtigt", stichelte er bei 'Sky'. Neu ist die Idee übrigens nicht gewesen. Erst im vergangenen Oktober wurde wieder einmal über mögliche Qualifying-Rennen diskutiert. Auch damals fiel der Vorschlag allerdings durch.
Verfechter der Idee sahen die Coronakrise als Chance, den Plan noch einmal auf den Tisch zu bringen. Weil in Spielberg und Silverstone 2020 gleich zwei Rennen gefahren werden, wollte man dem jeweils zweiten Rennen so ein zusätzliches Spannungselement verleihen. Es bleibt abzuwarten, ob es in den kommenden Jahren einen weiteren Vorstoß geben wird.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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