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Racing Point fühlt sich unfair behandelt: "Wo soll das hinführen?"

Otmar Szafnauer ist sauer: Die Entscheidungen der FIA-Kommissare gegen Lance Stroll und Sergio Perez in Portimao sind für ihn nicht nachvollziehbar

Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer findet, dass seine Fahrer Sergio Perez und Lance Stroll beim Grand Prix von Portugal von den FIA-Rennkommissaren nicht fair behandelt wurden und möchte dieses Thema beim heutigen Zukunftsgipfel der Formel 1 den Entscheidern vortragen, "weil es eine große Sache ist".

Er selbst habe die jeweiligen Zwischenfälle als "guten, harten Rennsport" empfunden. Besonders die Fünf-Sekunden-Strafe gegen Lance Stroll für die Kollision mit Lando Norris in der 18. Runde (eine zweite Fünf-Sekunden-Strafe kassierte er wegen wiederholtem Verstoß gegen die Track-Limits) sei "ein bisschen hart" gewesen.

Szafnauer kritisiert: "Lance war ein bisschen vor Lando, als er einlenkte. Lando hat sich in der Mitte der Strecke positioniert, Lance war ein bisschen schneller. Ich weiß nicht, ob Lance die Kurve geschafft hätte, wenn er nicht so stark eingelenkt hätte. Für mich ein Rennunfall."

Eine Ansicht, die Szafnauer nicht exklusiv vertritt. Auch Alexander Wurz äußerte in der Live-Übertragung des 'ORF' den Verdacht, dass Stroll bestraft wurde, "weil er davor schon [wegen Track-Limits] aufgefallen ist. Für mich war es ein Rennunfall. Beide hätten die Kollision verhindern können, aber beide wollten nicht nachgeben."

 

Warum die Kommissare Stroll bestraft haben

Seitens der Kommissare gab's für Stroll fünf Strafsekunden und zwei Strafpunkte - seine ersten im aktuellen Zeitraum (zwölf sind erlaubt bis zur Rennsperre). Im FIA-Urteil steht: "Stroll setzte am Ende der Start-Ziel-Gerade ein spätes Manöver gegen Norris. Er fuhr dann direkt auf den Scheitelpunkt von Kurve 1 zu, als Norris noch teilweise neben ihm war."

"Norris", so die Urteilsbegründung, "zog so weit in Richtung Scheitelpunkt, wie er konnte, um noch dem aggressiven 'Sausage-Curb' innen fernzubleiben, und unternahm daher alles, was ihm möglich war, um die Kollision zu verhindern. Die Kommissare vertreten die Ansicht, dass die Schuld an der Kollision überwiegend bei Stroll liegt."

Für Perez gab's indes eine Verwarnung für die Situation mit Pierre Gasly in Runde 64. Gasly saugte sich bei Start und Ziel an den Racing Point heran, doch just als er nach innen scherte, um vor Kurve 1 zu überholen, zog auch Perez nach innen, um dort abzudecken - zeitgleich mit Gasly, und nicht als Reaktion auf die Attacke des AlphaTauri-Fahrers.

Bei der Anhörung vor den FIA-Kommissaren erklärte sogar Gasly, dass Perez' Manöver okay gewesen sei. Die Kommissare aber waren der Ansicht, dass Perez die durch das DRS verursachte Geschwindigkeitsdifferenz unterschätzt hat. Und weil über späte Manöver in oder kurz vor der Bremszone dieses Jahr schon einmal diskutiert wurde, wollte man Perez nicht ganz freisprechen.

"Sergio hat sich zuerst bewegt, vor Gasly", sagt Szafnauer, bei dem Thema sichtlich gereizt. "Das darf er auch. Du darfst die Spur nicht zweimal wechseln, aber einmal schon. Gasly ging dann vom Gas und es gab keinen Kontakt. Wofür also die Verwarnung?"

Zumal es Perez' zweite war: Bereits am Samstag hatte er eine für ein angebliches Blockieren von Gasly in Q2 kassiert. Ebenfalls eine strittige Entscheidung.

 

Szafnauer: Und Verstappen kriegt nichts?

"In der ersten Runde wird Sergio von Verstappen umgedreht, der auf die Strecke zurückkommt, nachdem er neben der Strecke war. Verstappen fährt in Sergio rein, und da unternehmen sie nichts? Sergio und Gasly haben sich ja nicht einmal berührt!"

"Ist es nicht genau das, was die Fans wollen? Hartes Verteidigen und gutes Racing? Wenn wir jetzt schon dafür Verwarnungen aussprechen, wenn sich einer hart, aber fair verteidigt, wo soll das dann hinführen?"

Verstappen gegen Perez "war eine Kollision", grummelt Szafnauer, "und das muss man auch als Kollision bewerten. Die Gasly-Sergio-Sache war aber keine Kollision. Das war gutes, hartes Verteidigen, und das bestrafen sie! Und wenn zwei kollidieren, tun sie nichts. Das passiert jetzt schon das zweite Mal."

Szafnauer spricht die Kollision zwischen Stroll und Charles Leclerc in Sotschi an, für die der Ferrari-Fahrer, für viele unverständlich, nicht bestraft wurde. "Der verursacht eine Kollision und kommt ungeschoren davon. Entweder ist hier keine durchgängige Linie da oder ... Das müssen wir besser hinbekommen", fordert der Racing-Point-Teamchef.

"Sergio", fährt er fort, "wurde in seiner ganzen Karriere noch nie verwarnt. Hier kriegt er zwei an einem Wochenende. Er hat im Qualifying in einem der Sektoren einen Fehler gemacht, hatte nicht auf dem Schirm, dass Gasly hinter ihm auf einer schnellen Runde war, ging ihm aus dem Weg, aber nicht schnell genug. Verwarnung."

"Gasly kam trotzdem durch Q2, es hat ihm überhaupt nicht geschadet. Trotzdem Verwarnung. Dann die Sache im Rennen. Wieder Verwarnung. Jetzt muss er für den Rest der Saison wie ein Heiliger fahren. Er kann sich gar nicht mehr richtig verteidigen, denn wenn er eine dritte Verwarnung kassiert, kriegt er eine Grid-Strafe und muss zehn Plätze nach hinten."

"Eine Verwarnung mag auf den ersten Blick nicht hart aussehen", sagt Szafnauer. "Aber in Wahrheit ist sie ziemlich hart."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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