Racing-Point-Technikchef sicher: Ferrari und Haas verstoßen gegen die Regeln
Das Haas-Modell kommt bei vielen anderen Formel-1-Teams nicht gut an - Racing-Point-Technikchef Andrew Green ist zudem überzeugt, dass es auch illegal ist
Viele Freunde hat das Haas-Team im Formel-1-Paddock nicht. Das liegt nicht daran, dass die US-Truppe in irgendeiner Form unsympathisch auftreten würde. Vielmehr geht es um die enge Verbindung zu Ferrari, die man seit dem Einstieg in die Königsklasse in der Saison 2016 pflegt. Immer wieder ärgerten sich diverse Leute im Fahrerlager in der Vergangenheit über die Art und Weise der Kooperation zwischen beiden Teams.
So bezieht Haas viele Teile von Ferrari - was die Regeln grundsätzlich erlauben. Trotzdem ärgerte sich Renaults Cyril Abiteboul im Gespräch mit 'auto motor und sport' zuletzt darüber, dass Haas damit einen "Präzedenzfall" in der Formel 1 geschaffen habe. Und McLaren-Boss Zak Brown erklärte, dass B-Teams wie Haas "für den Sport nicht gesund" seien. Nun stimmt auch Racing Point erneut mit in die Kritik ein.
Bereits beim Saisonauftakt 2018 vor einem Jahr äußerte das damalige Force-India-Team Zweifel daran, ob sich Haas mit seinem Modell innerhalb der Regeln bewegt. "Wie kann es sein, dass jemand ohne Ressourcen so ein konkurrenzfähiges Auto herstellt?", wunderte sich Otmar Szafnauer damals. Auch ein Jahr später ist er weiterhin der Meinung, dass sich Haas in einer Grauzone bewegt.
"Wir sollten nicht sauer auf Haas sein, wenn sie die Regeln befolgen", relativiert er jedoch und erklärt: "Man sollte auf die Regeln sauer sein. Sie ermöglichen, dass so etwas passiert. Die Regeln sind das Problem und nicht, dass jemand sie ausnutzt." Zur Erinnerung: Dass Haas einige Teile von Ferrari bezieht, ist laut Reglement nicht verboten. Technikchef Andrew Green wittert allerdings, dass da noch mehr im Busch ist.
Andrew Green ist sich sicher, dass Haas sich nicht mehr im legalen Bereich bewegt
Szafnauer erklärt, dass er - ebenso wie Abiteboul, Brown und Co. - darauf hoffe, dass das Reglement in dieser Hinsicht ab 2021 deutlich strenger wird, und dass ein Modell, wie es Haas aktuell verwendet, dann nicht mehr möglich sein wird. Racing Point selbst habe damit "keine Probleme", denn Szafnauer erklärt: "Wir designen sowieso selbst und stellen unsere eigenen Teile selbst her. Das haben wir immer, und das wird immer so sein."
Mit Bildmaterial von LAT.
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