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Red Bull: Neuer Frontflügel war "Initiative von Mercedes"

Laut Helmut Marko freut sich Mercedes am meisten über das neue Aero-Reglement, doch grundsätzlich herrscht derzeit eine neue Einigkeit zwischen den Topteams

Breiter (200 statt bisher 180 Zentimeter), einfacher, überholfreundlicher: Die Formel 1 führt 2019 einen neuen Frontflügel ein, und laut Auskunft von Helmut Marko ist das "hauptsächlich auf Initiative von Mercedes durchgegangen. Sicher ohne Eigennutz! Man sieht ja, wenn der Mercedes hinten ist, wie schwer sich der beim Überholen tut."

Der Red-Bull-Motorsportkonsulent outet sich im Interview mit 'Motorsport-Total.com' als Gegner des neuen Frontflügels - und deutet an, dass diese Regeländerung Mercedes am meisten helfen könnte. Ein Vorwurf, den man im Mercedes-Lager nicht unbedingt ernst nimmt. Letztendlich wurden die neuen Regeln, quasi ein Zwischenschritt auf dem Weg zur großen Regelreform 2021, im Konsens abgesegnet.

An Markos Kritik ändert das nichts: "Der neue Frontflügel", sagt er, "sollte das Überholen erleichtern und den Anpressdruck deutlich reduzieren." Während das Thema Überholen erst in den Rennen den Praxistest bestehen muss, scheint das Ziel einer Reduktion des Anpressdrucks verfehlt worden zu sein: "Wir sind jetzt schon wieder auf dem Stand Red-Bull-Ring/Spa 2018. Allerdings sind wir um 15 Millionen ärmer!"

Während Marko die Auffassung vertritt, dass es klüger gewesen wäre, den Frontflügel nicht anzufassen, sondern erst 2021 zum "großen Wurf" auszuholen, mit einem gesamtheitlichen Konzept, wagt Toto Wolff keine Prognose über die Auswirkungen: "Ich weiß auch nicht, was passieren wird", sagt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. In einem Punkt gibt er Marko recht: "Ich glaube, dass die meisten Teams die verlorene Downforce kompensiert haben werden."

Gleich viel Anpressdruck, trotzdem mehr Überholmanöver?

"Die große Frage ist: Wie haben sie das kompensiert? Wird das Hinterherfahren leichter, obwohl wir Downforce gefunden haben? Es ist nicht ganz trivial, wieder auf die Levels zurückzukommen, auf denen wir waren. Da fehlt es noch", sagt Wolff. Für Marko steht fest: "Der erste Schuss ist ins Leere gegangen. Wir haben die gleiche Werte wie im Sommer. Bis wir nach Melbourne kommen, sind wir wahrscheinlich schon wieder drüber."

Immerhin könnte durch die Regeländerungen das Kräfteverhältnis ein wenig durchgemischt werden. "Meiner Meinung nach", sagt Wolff, "verfolgen alle unterschiedliche Konzepte. Das Ziel war, keinen 'Outwash' mehr zu erzielen, sondern die Luft über das Auto zu leiten. Um damit für den Hinterherfahrenden ein weniger großes Loch in die Luft zu reißen und mehr Anpressdruck am Frontflügel zu haben. Das war die Aufgabenstellung, die an und für sich richtig ist."

"Man sieht, wie attraktiv die GP3 und die Formel 2 2018 waren und wie da heiter überholt wurde. Die Formel-1-Autos der neuen Generation sind aerodynamisch extrem effizient geworden und erzeugen seit dem Reglement, das 2017 eingeführt wurde, enorm viel Downforce. Das macht das Hinterherfahren relativ schwierig, weil man nicht nahe rankommt. Und wenn man nahe rankommt, gibt der Reifen schnell auf."

Wolff rechnet mit aerodynamischen Innovationen

Für die Ingenieure der Teams ist ein neues Reglement immer eine Chance. Das gilt für Red Bulls Adrian Newey genauso wie für das Mercedes-Team um James Allison. "Ich rechne mit der einen oder anderen Innovation an den Autos, mit interessanten Themen", sagt Wolff. "Ein neues aerodynamisches Reglement eröffnet immer Möglichkeiten. Ich bin gespannt, welche Interpretationen wir beim zweiten Barcelona-Test oder dann in Melbourne sehen werden."

Ferrari-Frontflügel

Die derart komplexen Frontflügel gehören ab 2019 der Vergangenheit an

Foto: Sutton

Neu ist - trotz der kleinen Meinungsverschiedenheiten beim Thema Frontflügel -, dass die drei Topteams der Formel 1, also Mercedes, Ferrari und Red Bull, in grundsätzlichen Fragen an einem Strang ziehen. Im Hinblick auf 2021, wenn neue Verträge greifen müssen, weil die alten auslaufen, scheinen sich die Teams langsam zu positionieren. Und sie haben gemerkt, dass sie gegenüber Liberty Media stärker auftreten können, wenn sie eine gemeinsame Agenda haben.

Marko bestätigt das ausdrücklich: "Es gibt jetzt eine gute Gesprächsbasis zwischen Mercedes, Ferrari und uns." Selbst beim technischen Reglement ziehe man am gleichen Strang: "Wir sind uns einig, dass ein Reglement nicht von Technikern bestimmt werden darf. Sobald Techniker dabei sind, schnellen die Kosten in die Höhe und alles wird kompliziert. Es müssen Sachen vorgegeben werden", betont der Österreicher.

Mit Bildmaterial von Nils Rüstmann (smg).

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