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Red Bull & Renault: Kooperation bis zum Schluss?

Die Trennung ist beschlossene Sache, doch es knirscht weiter gewaltig bei Red Bull und Renault: Was kommt in der zweiten Saisonhälfte 2018 noch alles?

Daniel Ricciardo, Red Bull Racing, parks his car after suffering engine failure during practice

Foto: : Glenn Dunbar / Motorsport Images

Der Haussegen hängt schief bei Red Bull und Renault. Halb so wild, könnte man meinen, denn die Auflösung der gemeinsamen "Wohnung" wird am Saisonende folgen. Doch wenn Max Verstappen nach seinem technischen Defekt im Ungarn-Grand-Prix schon schimpft wie ein Rohrspatz, auf welche verbalen Backpfeifen muss sich Renault im weiteren Verlauf der Formel 1 2018 nach der Sommerpause einstellen? Red Bull jedenfalls nimmt endgültig kein Blatt mehr vor den Mund.

Der Grund: Teamchef Christian Horner und Sportchef Helmut Marko sind unzufrieden mit der Qualität der Renault-Antriebe. Und das ist kein neues Thema, sondern ein Dauerbrenner. Schon vor Jahren stellte Red Bull seinen Motorenpartner an den Pranger. Renault tat damals wie heute häufig nur eines: schweigen. Denn am Ende gelang Red Bull mit Renault-Power immer wieder die Wende, zumindest einzelne Siege hat das Team seit dem Beginn der V6-Hybrid-Ära zur Saison 2014 eingefahren. Dann war punktuell wieder alles gut, wenngleich sich Red Bull ständig über ein "Leistungsdefizit" im Vergleich zur Konkurrenz beschwert.

Noch-Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo aber kann diese Nörgelei verstehen, wie er sagt. "Da hat sich über die Jahre viel Frustration aufgebaut. Denn bei jedem kleinen Problem verlierst du an Vertrauen. Gleichzeitig knüpfst du deine Hoffnungen an etwas anderes." Dies habe unterm Strich zur Entscheidung geführt, ab 2019 nicht mehr mit Renault, sondern mit Honda zusammenzuarbeiten. Unter dem Motto: Einen Neuanfang wagen. Gleiches gilt ironischerweise für Ricciardo selbst: Er verlässt das Team und wechselt zu Renault.

Die Bilanz der letzten Jahre stimmt nicht

Den Motorentausch von Red Bull erklärt Ricciardo so: "Das Team hat sich gefragt: Wollen wir so weitermachen? Oder wollen wir etwas probieren, wo wir vielleicht etwas mehr Kontrolle haben? Ich denke, darum ist es ihnen gegangen. Und das ist eines der Hauptthemen, das sie bei Honda bekommen werden. Mit Renault war das ein bisschen schwierig", so der Australier. Doch Garantien gibt es nicht. "Vor dem nächsten Jahr werden wir nicht wissen, ob der Plan aufgeht. Ich verstehe allerdings die Gründe und den größer werdenden Wunsch, etwas anderes versuchen zu wollen."

Dabei hat man es sehr lange mit Renault ausgehalten: Nach einem Jahr mit Cosworth und einer weiteren Saison mit Ferrari wechselte Red Bull bereits im dritten Jahr seines Bestehens (2007) zur französischen Motorenmarke. Von 2010 bis 2013 gewann Red-Bull-Renault viermal in Folge beide WM-Titel in der Formel 1, mit insgesamt 41 Siegen in 77 Rennen. Diese Erfolgsserie riss 2014 mit der Einführung des neuen Reglements: Seither hat das erfolgsverwöhnte Team in viereinhalb Jahren "nur" elf Grand-Prix-Erfolge erzielt.

Wird mit Honda nun alles besser? "Da bin ich wahrscheinlich kein guter Ansprechpartner dafür", meint Ricciardo. "Ich weiß nicht genug über die Formel 1, nur über das Fahren. Es gibt sicher Argumente dafür und dagegen, in beiden Fällen. Aber ich bin nur der Bulle auf der Dose, nichts weiter."

Professionelle Zusammenarbeit bis zum Schluss?

Bevor sich Red Bull also mit der mittelfristigen Zukunft beschäftigt, ist die kurzfristige Zukunft das Thema Nummer eins - nicht nur mit Blick auf Ricciardo. Es gilt auch, die Zusammenarbeit mit Renault zu einem guten und versöhnlichen Abschluss zu bringen. Und Technikchef Pierre Wache glaubt nicht, dass der Motorenpartner seinem Team absichtlich Steine in den Weg legen wird, wie bereits vielfach spekuliert wurde. Renault sei professionell genug, um fair zu spielen. "Wir haben keinen Zweifel, dass sie gerne noch ein paar Rennen mit uns gewinnen wollen", meint Wache. Mehr dazu erfährst Du im aktuellen Formel-1-Podcast mit Chefredakteur Christian Nimmervoll. Zu hören ist die Sendung im Radioplayer auf Motorsport-Total.com, via kostenlosem iTunes-Abo oder bei unserem Partner meinsportradio.de.

Die Trennung von Red Bull und Renault hat indes bereits begonnen und wird Schritt für Schritt vollzogen. "Die Informationen über den nächstjährigen Antrieb werden natürlich nicht mehr mit uns geteilt", erklärt Wache. Die Optimierung des aktuellen 2018er-Pakets hingegen werde bis zum Schluss offen durchgeführt.

Dabei geht Red Bull bewusst einen eigenen Weg und nutzt teilweise nicht den neuesten Stand der Renault-Technik: Zum Beispiel beim Zusatzaggregat MGU-K verzichtet Red Bull auf die aktuelle Ausbaustufe. Weil die Installation ein "Albtraum" sei, so Teamboss Horner. Dabei war es zuletzt mehrfach dieses System, das Probleme bereitet hat. Probleme, die mit dem Upgrade der Vergangenheit angehören, meint Renault-Sportchef Cyril Abiteboul. "Wir können sie aber nicht zwingen, die neue MGU-K zu nehmen. Da liegt die Verantwortung bei Red Bull." Geht dann was kaputt, ist trotzdem Renault schuld - und Verstappen schimpft über ein "Scheißteil", das eigentlich schon überholt ist ...

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