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Regen rettet Mercedes: War es wirklich der Hamilton-Faktor?

Dank des Regens holt Mercedes-Ass Lewis Hamilton die Ungarn-Pole: Während Motorsportchef Toto Wolff vom "Lewis-Faktor" spricht, sind nicht alle dieser Ansicht

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09

Foto: : Andrew Hone / Motorsport Images

 Lewis Hamilton scheint derzeit einen heißen Draht zum Wettergott zu haben: Immer dann, wenn die Vorzeichen düster sind, öffnet der Himmel seine Schleusen - und der Brite hat das bessere Ende für sich, während Titelrivale Sebastian Vettel strauchelt. "Wir hätten nie erwartet, beide Autos in die erste Startreihe zu bringen", gibt der Mercedes-Superstar zu, der nur wenige Tage nach dem Hockenheim-Triumph auf nasser Strecke seine 77. Pole-Position in Ungarn sicherstellte. "Aber dann hat sich der Himmel geöffnet, und es war ein fairer Kampf."

In Q3 war selbst mit den Intermediate-Reifen, die in Q2 noch ausgereicht hatten, nichts mehr auszurichten. Und so musste Hamilton seine Leistung auf Regenreifen bei seinem letzten Versuch auf den Punkt bringen. "Mein Renningenieur war so nervös wie alle anderen", schildert Hamilton. "Er hat mir am Funk gesagt, wir hätten nur eine Runde um das Ruder rumzureißen."

Die Qualifikation in Zahlen:

Aber Hamilton machte seinem Ruf als exzellenter Regenfahrer alle Ehre und verdrängte Teamkollege Valtteri Bottas von der Spitze. "Das war wie beim Ballett, auch wenn ich das noch nie gemacht habe", zieht der Brite einen Vergleich. "Man ist wie auf Zehenspitzen unterwegs." Und gerade im letzten Sektor, wo besonders viel Wasser stand, war er um 0,426 Sekunden schneller als Bottas, wodurch er am Ende doch noch um 0,260 Sekunden voran war.

Wolff jubelt über den "Lewis-Faktor"

"Ich habe das Gefühl, dass ich im letzten Sektor wirklich den Unterschied gemacht hätte", ist Hamilton, dessen Titelrivale Vettel 0,552 Sekunden zurücklag und nur von Startplatz vier losfahren wird, stolz auf seine Leistung. "Es ging nur darum, geduldig zu sein und das Auto gut auf der Strecke zu positionieren. Ich wusste, dass ich etwas Besonderes auspacken müsste, um die Ferrari zu schlagen. Wir hatten uns eigentlich schon auf die zweite Startreihe eingestellt."

Der Jubel von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff über die unerwartete Pole war enorm. Kein Wunder - nach dem durchwachsenen Training. "Wir haben das Wochenende eigentlich unter dem Motto Schadensbegrenzung gesehen, und hatten es uns zum Ziel gesetzt, Punkte zu machen", gibt der Österreicher zu. "Realistisch gesehen war unser Tempo im Trockenen nicht gut genug. Jetzt sind wir in einer sehr guten Ausgangsposition für den Rennstart, und es ist plötzlich alles möglich."

Wie das Qualifying bei trockenen Bedingungen ausgegangen wäre? "Das wäre interessant gewesen", meint Wolff. "Wir sind ein bisschen näher gekommen." Von der Pole ging bei Mercedes dennoch niemand aus. "Vor allem hatten beide dann am Ende ja nur eine Runde. Da hast du eigentlich wenig Referenzwerte. Und das ist dann der Lewis-Faktor."

Danner: Hamilton war nicht der Schlüssel zur Pole

Ein großes Lob des Österreichers für seinen Starpiloten, der sich zuletzt von den Medien für seine Aufholjagd in Hockenheim nicht genug gewürdigt fühlte. Hat die Pole nun gezeigt, welch toller Fahrer Hamilton ist? "Das müssen die Leute für sich entscheiden. Ich versuche nur, mein Bestes zu geben", weicht der WM-Leader der Frage aus.

Aber auch diesmal sind nicht alle überzeugt, dass die starke Leistung des Briten bei Regen ausschließlich auf dessen fahrerische Klasse zurückzuführen ist. "Lewis-Faktor alles schön und gut", holt Ex-Formel-1-Pilot Christian Danner gegenüber 'RTL' aus. "Entscheidend war, dass er mit einem frischen Satz rauskam und sofort Grip hatte. Das ist eine Eigenheit des Autos. Da kann der Fahrer nicht so viel machen."

Der Bayer will Hamiltons Leistung nicht ungewürdigt lassen, sieht aber Vettels Auto unter diesen Bedingungen klar im Nachteil. "Dass Hamilton das gut umgesetzt hat, ja, das muss man schon sagen. Das war bei Ferrari ganz anders. Sie mussten fahren, fahren, fahren und sich dann steigern." Interessant ist, dass Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen, der am Ende mit 0,528 Sekunden Rückstand Dritter wurde, als einziger im letzten Sektor noch schneller war als Hamilton: und zwar um 0,030 Sekunden.

Wie Bottas die Pole verspielte

Bottas weiß hingegen, dass er die Pole auf den letzten Metern verspielt hat. "Meine Runde war ziemlich gut, nur in den letzten zwei Kurven hatte ich wenig Grip und bin gerutscht. Als sie mir gesagt haben, dass Lewis mich geschlagen hätte, war ich natürlich enttäuscht." Der Finne gibt aber zu bedenken, dass Hamilton auch bessere Bedingungen vorgefunden hat: "Er ist auch später gefahren, also war die Strecke trockener."

Bottas will das aber nicht als Ausrede nutzen. Ihm ist klar, dass er die Pole selbst verspielt hat. "Wenn man unter diesen Bedingungen eine Runde hat und die Bedingungen immer variieren, kann man immer etwas finden, wo man besser hätte sein können. Ich bin gespannt auf die Analyse. Heute habe ich etwas liegen lassen."

Mercedes von Regen-Qualitäten selbst überrascht

Dass der F1 W09 bei Regen das bessere Auto ist als Vettels SF71H, kam übrigens selbst für das Team überraschend. "Das wussten wir auch nicht", gibt Wolff zu. "Auf dem Intermediate war der Ferrari noch einen Tick schneller, aber als es begonnen hat, wirklich zu regnen, war von der ersten Runde klar, dass wir vielleicht auf dem Regenreifen das beste Tempo haben."

Die Defizite bei trockenen Bedingungen führt der Österreicher vor allem auf das Antriebspaket zurück: "Wir verlieren im ersten Sektor vier Zehntel, was nur auf die Leistung zurückzuführen ist." Man darf also gespannt sein, ob die Scuderia diesen Vorteil nutzen kann, wenn es am Rennsonntag trocken ist.

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