Reifenfenster zu klein? Pirelli versteht Beschwerden nicht
Reifenhersteller Pirelli reagiert verwundert auf Beschwerden, das Arbeitsfenster der Pneus sei zu klein: Das könne nämlich im Vergleich zum Vorjahr gar nicht sein
Reifenhersteller Pirelli versteht Beschwerden von Teams und Fahrer nicht, die behaupten würden, dass die Reifen in dieser Saison schwieriger zum Arbeiten zu bekommen seien. Vor allem das Haas-Team hat auffällige Probleme mit den Pneus, die in diesem Jahr eine dünnere Lauffläche besitzen. "Wir geben Abermillionen für die Entwicklung der Autos aus, und dann sind sie einfach außerhalb des Reifenfensters und kommen nicht vorwärts", ärgert sich Teamchef Günther Steiner.
Pirelli-Manager Mario Isola ist jedoch verwundert über solche Aussagen, denn das Arbeitsfenster sei in dieser Saison nicht kleiner als zuvor. "Das ist schwierig zu bestätigen", meint er. Der C3 und C4 seien etwa der gleiche Soft und Ultrasoft wie 2018. "Das Arbeitsfenster ist eine Funktion der Mischung, und mit der gleichen Mischung haben wir auch das gleiche Arbeitsfenster."
"Ich möchte nicht sagen, dass es größer ist, aber wir können sagen, dass sie den Reifen durch die Reduzierung der Dicke (der Lauffläche; Anm.) bei höheren Temperaturen fahren können. Was wir nicht sagen können, ist, dass es kleiner ist", wehrt sich Isola.
Das Reifenfester kann nicht kleiner sein, sagt Pirelli
Foto: LAT
Der Italiener verweist zudem auf einen direkten Vergleich in Baku zwischen dem alten Hypersoft und dem neuen C5, die sich in Sachen Härte nicht unterscheiden. "Der Hyper hatte Graining und der C5 viel weniger. Ich verstehe also nicht, wie man sagen kann, dass das Fenster kleiner ist", so Isola weiter.
Bei Pirelli will man jedoch auf die Beschwerden von den Teams hören, die ein breiteres Arbeitsfenster wollen. "Daran müssen wir arbeiten", sagt Isola. Der Hersteller ist bereits in der Entwicklung der Reifen für 2020 und 2021, wo man einen neuen Ansatz benötigt, weil etwa die Heizdecken abgeschafft werden sollen.
"Wir testen neue Zutaten und neue Materialien, um dieses Ziel zu erreichen", so der Pirelli-Manager, "und wir werden evaluieren, ob wir für 2020 etwas Neues einführen möchten, um im Hinblick auf 2021 zu testen."
Mit Bildmaterial von LAT.
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