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Renault gibt zu: Erwartungen für 2018 waren höher

Der Rückstand wird nicht kleiner, die Punkteausbeute magerer: Warum geht es beim Renault-Team in der Formel 1 nicht vorwärts?

Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18

Mark Sutton / Motorsport Images

In den vier Rennen seit der Sommerpause hat das Renault-Werksteam in der Formel 1 auf keinen grünen Zweig mehr gefunden. Nico Hülkenberg fuhr bislang einen ganzen Punkt in Singapur ein. Sein Teamkollege Carlos Sainz steht mit acht Zählern seit Spa zwar besser da, doch zwei Punkte pro Rennen ist nicht gerade die Ausbeute, die Renault sich vorgestellt hat. Statt nach vorne scheint es mit fortlaufender Saisondauer immer weiter nach hinten zu gehen.

Nach der Doppelnull in Sotschi ist Katerstimmung angesagt. "Es gibt keinen Grund, zufrieden zu sein, wenn man eineinhalb Sekunden hinten dran hängt", knurrt Teamchef Cyril Abiteboul. "Ja, ich habe mehr erwartet. Ob diese Erwartung berechtigt war? Das hat zwei Seiten." Diese zwei Seiten sind Motor und Chassis. Gerade auf Motorenseite war erwartet worden, dass Renault endlich zu Ferrari und Mercedes aufschließen würde, nachdem jene das Entwicklungspotenzial der 1,6-Liter-Motoren ausgereizt hätten. Doch gerade Ferrari hat in dieser Saison noch einmal einen enormen Sprung gemacht.

"Wir sind motorenseitig - trotz aller Kommentare, die über uns herfallen [freundliche Grüße an Red Bull] - ziemlich im Plan. Das einzige Ärgernis ist, dass wir motorenseitig ein paar Einschränkungen unterliegen, was die Belastbarkeit angeht. Die Architektur des Motors verhindert aktuell, dass wir unser Potenzial komplett abrufen können. Deshalb haben wir die Spec C für Red Bull eingeführt." Red Bull setzt den "Risiko-Motor" seit Monza ein, allerdings nur bei bestimmten Rennen.

Kurzum: Renault das Limit des Motors schneller erreicht als man es selbst geglaubt hatte. Deshalb gibt es nur eine Lösung für die Formel-1-Saison 2019: Einen völlig neuen Motor an den Start bringen. "Der wird einen guten Schritt hinsichtlich Leistung und Performance darstellen", verspricht Abiteboul. Allerdings wird dann mit Red Bull das stärkste Kundenteam wegfallen, das die turbulente Ehe endgültig aufgekündigt hat. Dennoch sieht sich Renault beim Motor gut aufgestellt: "Ein bisschen Frustration, aber alles im Plan."

Größeres Entwicklungstempo gefordert

Das größere Problem sieht der 40-Jährige auf Seiten des Chassis: "Uns fehlt einiges bei der Aero-Entwicklung, vor allem bei den Flügeln. Ein paar Zehntelsekunden können schon einen großen Unterschied ausmachen. Allerdings sind wir da, wo wir sein wollten - rund um die Plätze vier und fünf." Das gilt aber nur noch für die Konstrukteurswertung; in Russland war Renault weit davon weg, vierte oder fünfte Kraft zu sein. Das weiß auch Abiteboul: "Wir müssen nächstes Jahr schneller entwickeln als dieses, vor allem beim Chassis."

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Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn noch bekommt Renault die Auswirkungen des raschen Ausbaus des Standorts Enstone zu spüren. "Bis jetzt haben wir pro Jahr 100 neue Mitarbeiter eingestellt. Diese Rate wird jetzt langsamer. Für das nächste Jahr rechne ich mit 50 Neuzugängen", kündigt der Franzose an. Es gehe von nun an mehr um Qualität als Quantität und das bedeutet in erster Linie Druck auf Einzelne: "Wir bekommen jetzt genug Daten, um die Qualität der Organisation als Ganzes und der Mitarbeiter bewerten zu können. Und wir werden nicht davor zurückschrecken, Änderungen vorzunehmen, wenn sie nötig sind."

Eine der kontroversesten Figuren im neuen Enstone-Kabinett ist Marcin Budkowski. Der ehemalige FIA-Motorenexperte ist mittlerweile vollständig in das Team integriert. "Er überwacht Tag für Tag die Qualität unserer Arbeitsprozesse, unserer Leute und unseres Equipments. Für mich wäre es sehr schwierig, bei 21 Rennen im Jahr diesen Job zu machen. Er macht das jetzt in Vollzeit."

Fortschritte bei Boxenstopps

Ein weiterer Punkt, an dem Renault in der Vergangenheit zweitklassig war, waren die Boxenstopps. Hier sieht Abiteboul einen deutlichen Schritt: "Sagen wir es so: Vergangenes Jahr lagen wir zwischen drei und vier Sekunden für einen Stopp. Wir haben beim Equipment einige Änderungen vorgenommen und liegen nun zwischen zwei und drei Sekunden. Aber auch das ist nicht gut genug. Wir müssen weitere Design-Anpassungen vornehmen, vor allem bei den Radmuttern und noch einmal beim Equipment. Aber da möchte ich nicht zu sehr in Detail gehen."

Mit all diesen Anpassungen erwartet er für die kommende Saison einen deutlichen Schritt nach vorn. Er weiß aber auch: "In der Formel 1 brauchen solche Dinge Zeit." Die rennt im dann vierten Jahr des Fünf-Jahres-Plans, den Renault 2016 sogar noch beschleunigen wollte, so langsam davon. Und niemand weiß, welche Fortschritte die Konkurrenz macht…

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