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Renault-Teamchef: Es gibt Wichtigeres als den "pinken Mercedes"

Für Cyril Abiteboul bleibt der Racing Point RP20 ein Störfaktor in der Formel 1, aber derzeit habe die Rennserie größere Probleme zu bewältigen

Der pinke Racing Point RP20 ist für Cyril Abiteboul weiterhin ein rotes Tuch. Daraus macht der Renault-Teamchef keinen Hehl. Doch Abiteboul sagt auch: Die Formel 1 hat im Moment deutlich größere Probleme als die Frage: Hat Racing Point bei Mercedes abgekuckt und ist das in dieser Form legal?

"Umstrittene Themen" wie diese gelte es im Augenblick beiseite zu lassen, meint Abiteboul im Gespräch mit 'Formula1.com'. "Diese Themen kommen aber sicher wieder auf den Tisch, weil sie in direktem Zusammenhang mit dem Geschäftsmodell der Formel 1 stehen."

Vorrang müsse nun jedoch haben, "das kurzfristige Überleben und die mittel- bis langfristige Nachhaltigkeit der Formel 1" sicherzustellen, zumal die gesamte Motorsport-Industrie aufgrund der anhaltenden Coronakrise mit vielen Unbekannten konfrontiert sei.

Formel 1 steht vor ungewisser Zukunft

"Wir wissen einfach noch nicht, wie die Konsequenzen für Sponsoren, Promoter und Broadcaster aussehen", erklärt Abiteboul. "Es ist, wie wenn du Poker spielst, aber keine Ahnung hast, wie viele Chips du eigentlich hast. Deshalb müssen wir uns auf das Schlimmste vorbereiten und konservativ vorgehen."

Wie konservativ, darüber lässt sich streiten. Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer zum Beispiel meint, die Formel 1 täte gut daran, ihr für 2021 geplantes und bereits auf 2022 verschobenes neues Reglement ein weiteres Mal zu verschieben, auf 2023.

Illustration: Formel-1-Regeln 2021
Illustration: Formel-1-Regeln 2021
Illustration: Formel-1-Regeln 2021
Illustration: Formel-1-Regeln 2021
Illustration: Formel-1-Regeln 2021
Illustration: Formel-1-Regeln 2021
Illustration: Formel-1-Regeln 2021
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Abiteboul spricht sich klar dagegen aus. In seiner Begründung taucht das eingangs erwähnte Rennauto auf: "Otmar sagt das wahrscheinlich, weil er weiß, dass er im Moment ein sehr starkes Fahrzeug hat. Und wenn sich die Regeln ändern, dann kann er nicht mehr machen, was er gerade tut. Das ist völlig klar."

Nebenschauplätze jetzt vermeiden

Was Abiteboul damit sagen will: Solange die aktuellen Regeln gültig sind, solange kann Racing Point darauf hoffen, mit einer "Mercedes-Kopie" die Formel 1 aufzumischen.

Er sei aber nicht deshalb gegen den Aufschub, nur weil mit Racing Point ein direkter Formel-1-Rivale den Vorschlag eingebracht habe. "Ich bin dagegen, weil die Formel 1 progressiv ausgerichtet sein sollte", so sagt er. "Denn wenn wir die Krise hinter uns haben, dann wird es einen großen Wettbewerb der Sportarten geben, wer wie schnell wieder in Fahrt kommt."

Die Formel 1 buhle dann mit anderen Sportgiganten wie Fußball um die Gunst der Zuschauer. "Wir dürfen nie vergessen: Wir brauchen einen konkurrenzfähigen Sport und eine attraktive Plattform für die Fans, die Sponsoren und die Medien."

Was, wenn Racing Point ein Vorbild wird?

"Genau so wurden die neuen Regeln entwickelt, zum ersten Mal mit nur einem Ziel vor Augen. Und ich will sehen, dass wir sie auch in die Tat umsetzen", sagt Abiteboul.

Er hat diese Äußerungen getätigt, noch ehe Formel-1-Sportchef Ross Brawn erklärt hatte, dass eine weitere Verschiebung des neuen Reglements derzeit nicht zur Diskussion stehe. Erledigt ist die Debatte rund um Racing Point und den "pinken Mercedes" für Abiteboul damit aber noch lange nicht.

Der Renault-Teamchef fürchtet um die künftige Ausrichtung der Formel 1, sofern das Vorgehen von Racing Point Schule mache und Nachahmer finde. Abiteboul meint: "Es ist schön und gut, wenn wir uns auf eine Budgetobergrenze verständigen. Wenn du aber Ressourcen und Entwicklung zwischen Teams aufteilen kannst, dann verwässert das die Budgetobergrenze."

Wie sich Racing Point wehrt

Er betont: "Wir reden hier nicht direkt von Racing Point. Es geht vielmehr um die Frage: Was bedeutet es, als Konstrukteur aufzutreten? Was ist der Business Case dahinter? Und da wird die Sache interessant."

"Die Legalität von Racing Point ist etwas, was uns später noch beschäftigen wird. Das will ich nicht als Drohung verstanden wissen. Ich sage nur: Wir müssen derzeit angesichts der Umstände mehr strategisch vorgehen." Ihm gehe es um das große Ganze, um die Formel 1 als Rennserie und Plattform.

Racing Point wiederum beteuert immer wieder: Der RP20 sei zwar vom Mercedes W10 des vergangenen Jahres inspiriert worden, aber eine komplette Eigenkonstruktion ohne Zuhilfenahme von Mercedes-Daten. Eben dies habe bereits vor Wochen eine Untersuchung durch den Automobil-Weltverband (FIA) ergeben.

Mit Bildmaterial von LAT.

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