Renault will Kunden einholen: Red Bull als Messlatte
Im dritten Jahr nach dem Comeback als Werksteam sieht Renault seine Kundenteams als Richtwert für die eigene Entwicklung
Max Verstappen, Red Bull Racing RB13; Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team RS17
Charles Coates / Motorsport Images
Für die Formel-1-Saison 2018 werden einige Veränderungen in der Hackordnung der Teams erwartet. Während weiterhin davon ausgegangen werden kann, dass Mercedes und Ferrari um die WM fahren, steht hinter Red Bull dabei das erste Fragezeichen. Im Mittelfeld wird mit Spannung die Performance von McLaren mit Renault-Motoren erwartet. Aber auch das Werksteam Renault hat seine Bestrebungen. Und die knüpfen sich dicht an ihre Kundenteams.
Denn auch in Enstone geht man davon aus, dass zukünftig nicht nur der mit Renault befeuerten Red Bull, sondern eben auch der McLaren weiter vorne ins Geschehen eingreifen zu kann. Und im dritten Jahr nach dem Comeback als Werksteam will man von diesem Windschatten profitieren - bis man endlich selbst in der Lage ist, nach den Sternen zu greifen.
"Wir sind uns im Klaren darüber, dass uns Red Bull in Sachen Chassis noch etwas voraus hat", sagt Renault-Boss Cyril Abiteboul gegenüber 'Motorsport.com'. "Wir kennen Red Bull sehr gut und sie sind eine hervorragende Messlatte. Ich denke, sie hatten bisher eins der besten Chassis, wenn nicht sogar das Beste. Mal sehen, wie das bei ihnen weitergeht."
Denn während in Viry stets ambitioniert an der Verbesserung der französischen Antriebseinheit gearbeitet wird, musste man beim Chassis 2016 noch Kompromisse eingehen. 2015 hatte man erst spät die Überreste des Lotus-Teams übernommen - zu spät, für die Entwicklung eines konkurrenzfähigen Gehäuses. 2017 ging der Trend schon deutlich nach oben. Von Platz neun verbessert sie sich auf Platz sechs unter den Konstrukteuren.
Damit war man (noch) besser als McLaren. Aber auch der Mannschaft aus Woking haftet der Ruf an, gute Chassis bauen zu können. Ein Umstand, der lediglich wegen des schwachen Honda-Motors der vergangenen drei Jahre nicht zum Tragen gekommen sei. Kann sich das mit Renault-Power ändern?
"Bei McLaren kennen wir uns noch nicht so gut aus", räumt Abiteboul ein. "Sie hatten ein ganz anderes Chassis, einen anderen Motor und andere Fahrer. Es ist sehr schwierig, das zu vergleichen. Es wird daher ein interessanter Richtwert werden. Wir sollten in diesem Jahr in der Lage sein, aus eigenen Kräften mit ihnen gleichziehen zu können. Sie haben allerdings eine sehr stabile Organisation mit klaren Strukturen und gutem Kapital."
Deshalb backt man bei Renault lieber weiterhin nur kleine Brötchen. "Wir befinden uns noch immer im Aufbau", sagt Abiteboul. "Wir wachsen noch und unser eigenes Team entwickelt sich gerade. Ich würde es gerne sehen, dass wir in diesem Jahr nahe an sie herankommen. Aber es wird wohl bis 2019 dauern, bis wir mit beiden auf Augenhöhe sind."
Am 20. Februar enthüllt Renault seinen neuen Boliden für die kommende Saison, die am 25. März in Melbourne beginnt (Testbeginn: 26. Februar). Erst dann wollen die verantwortlichen auch ein Saisonziel formulieren. Dieses könnte sich mit der Konkurrenz von McLaren und Force India um Platz fünf herum ansiedeln.
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