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Renaults Ricciardo-Coup: Wie sich Red Bull selbst ein Ei legte

Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul verrät, wie einfach Red Bull den Abgang von Daniel Ricciardo hätte verhindern können und wie er die Zusage per SMS erhielt

Christian Horner, Red Bull Racing Team Principal, Dr Helmut Marko, Red Bull Motorsport Consultant an

Foto: : Sutton Images

Es war die Transferbombe des Sommers: Daniel Ricciardo wechselt von Red Bull zu Renault! Nun offenbart Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul, dass Red Bull am bitteren Verlust des siebenmaligen Grand-Prix-Siegers selbst schuld war und man den Abgang ganz locker verhindern hätte können.

"Speziell rund und um den Frankreich-Grand-Prix haben wir alles versucht, um den Vertrag von Carlos Sainz zu verlängern", verrät der Franzose. Doch Red Bull habe sich den Spanier, der zum eigenen Fahrerkader zählt und nur an Renault verliehen ist, warmgehalten, um für den Fall eines Ricciardo-Abgangs gerüstet zu sein. "Red Bull wollte ihn nicht freigeben, was ihr Recht war, und sie haben uns blockiert."

Abiteboul kann sich nun etwas Schadenfreude nicht verkneifen: "Seltsam, dass sie dadurch ihren Fahrer verloren haben - und zwar den, von dem sie es nicht erwartet hätten. Das ist das Ergebnis ihres großen Widerstands. Hätten sie es nicht so kompliziert gemacht, wäre es vielleicht anders gekommen."

Per SMS: So erhielt Abiteboul die Ricciardo-Zusage

Als Red-Bull-Teamchef Christian Horner dann tatsächlich von Ricciardos Abgang erfuhr, glaubte er zuerst an einen Scherz. Doch wie überraschend kam die Nachricht für Abiteboul? "Wir hatten ehrlich gesagt lange Gespräche mit Daniel, aber am Ende erfuhr ich es per SMS, denn er hatte einen Flug nach Los Angeles", verrät Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul. "Oder war es Las Vegas? Es war auf jeden Fall ein Langstreckenflug. Da hatte er die Zeit, sich das noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen und sich endgültig zu entscheiden."

Tatsächlich befand sich Ricciardo unmittelbar nach dem Ungarn-Grand-Prix auf dem Weg in die USA, um gemeinsam mit Red Bull an einem aufwändigen Showrun in der Wüste von Nevada, Las Vegas und auf der Golden-Gate-Brücke von San Francisco teilzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt wusste der "Aussie" also schon, dass er in Zukunft Renault-Pilot sein würde.

Warum der Deal vor der Sommerpause fertig sein musste

"Ich setzte mich hin, trank einen Kaffee, und fing an nachzudenken, denn ich wusste, dass das für uns große Neuigkeiten sind", erzählt er. "Mir war auch klar, dass das für die Formel 1 eine große Sache ist und dass diese Entscheidung ein paar Nebenerscheinungen haben würde. Dennoch war ich überglücklich. Ich habe es bis heute noch nicht wirklich realisiert."

Dass sich Ricciardo unmittelbar vor der Sommerpause entschieden hat, kam allerdings nicht überraschend, wie Abiteboul preisgibt: "Wir hatten eine klare Deadline: Die Sache musste vor der Fabriksschließung über die Bühne gehen." Ob er überrascht war, dass sich der 29-Jährige für sein Team entschied? "Es war keine komplette Überraschung, weil wir ja die Gespräche hatten, aber bis zum Schluss war ich mir nicht sicher. Mir war aber klar, dass ich es nicht mehr unter Kontrolle habe, und dass es seine Entscheidung ist. Dadurch war ich gewissermaßen entspannt - weil ich sowieso nichts tun konnte."

Die Tatsache, dass mit Ricciardo ein siebenmaliger Grand-Prix-Sieger nach Enstone wechselt, setzt die Truppe unter Zugzwang: "Wir haben dadurch eine große Verantwortung, unsere Entwicklung zu beschleunigen, denn die Lücke zu den Topteams ist ehrlich gesagt immer noch groß und sie wird derzeit auch nicht kleiner. Das setzt uns unter Druck, den ich in positiven Druck umwandeln möchte."

Renault schließt Sainz-Comeback nicht aus

Klingt so, als würde er Sainz, der sich gerade noch zu McLaren rettete, nicht unbedingt nachtrauern. "Wir bedauern das schon", widerspricht Abiteboul. "Alles in allem hat er seine Leistung abgeliefert. Er hatte seinen Höhen und Tiefen, und vor allem der Saisonstart war etwas schwierig für ihn, nachdem er im Vorjahr speziell mit seiner erstklassigen Leistung in Austin so stark angefangen hatte. Das lag auch daran, dass Nico dieses Jahr zu Saisonbeginn so stark war."

Der Spanier habe aber nie aufgegeben: "Er hat sich konzentriert, blieb fokussiert, hat hart gearbeitet und viel Zeit mit seinen Ingenieuren verbracht und war immer loyal. Er hat aufgeholt, und unsere beiden Fahrer sind jetzt sehr nahe beisammen." Dass er in der WM 14 Punkte hinter Hülkenberg liegt, führt Abiteboul auf "Zuverlässigkeitsprobleme" zurück.

Eine Rückkehr des Legendensohnes schließt er keinesfalls aus: "Auf eine gewisse Weise haben wir noch eine Rechnung miteinander offen, und ich glaube nicht, dass verbrannte Erde hinterlassen wurde. Wir sind mit der Situation so gut wie möglich umgegangen, und es war uns sehr wichtig, dass er bei einem anderen Team einen guten Platz findet." McLaren sei ein "Team, das vor einem Neuanfang steht. Da kann Carlos eine Rolle spielen. Und: Er wird immer noch unsere Motoren verwenden."

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