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Rennvorschau Budapest: Kann sich Vettel rehabilitieren?

Sebastian Vettel will sich in Ungarn für die Hockenheim-Pleite rehabilitieren und wie 2017 siegen: Doch die Vorzeichen haben sich geändert und sogar ein Deja-vu droht

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H crashes out of the race

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H crashes out of the race

Nach dem Hockenheim-Drama gibt es für Sebastian Vettel nur eine positive Nachricht: Schon an kommenden Wochenende steigt auf dem Hungaroring bereits der nächste Grand Prix, bei dem er sich für seinen Fehler rehabilitieren kann. Das ist besonders wichtig, denn nach dem Ungarn-Grand-Prix folgt die vierwöchige Sommerpause, in der die Titelrivalen Kraft tanken für die Entscheidung.

 Tatsächlich sieht es für Ferrari gut aus, wenn man die Statistik ansieht: In den vergangenen drei Jahren feierte Vettel zwei Siege. Das traut der in der WM um 17 Punkte auf Platz zwei zurückgefallene Ferrari-Pilot auch seinem SF71H zu: "Wir haben gezeigt, dass wir überall konkurrenzfähig sind, also freue ich mich auf Ungarn."

Von einem mentalen Dämpfer will er nach der heftigen Kritik nichts wissen: "Man darf nicht zu hart mit sich ins Gericht gehen. Natürlich ärgert mich extrem, wie es gelaufen ist, aber es hat einfach nicht sollen sein." Darf sich Vettel also in Ungarn ähnlich gute Chancen ausrechnen wie im Vorjahr, als Ferrari einen Doppelerfolg feierte?

Vettels Hürden: Vorzeichen geändert, Regen droht

Nicht unbedingt, denn die Vorzeichen haben sich dieses Jahr geändert. Damals war der Ferrari ein Auto, das auf Strecken mit maximalem Abtrieb überlegen war, was sich dieses Jahr in Monaco nicht unbedingt bestätigt hat. Dazu kommt, dass die Scuderia ihren aktuell größten Vorteil - die überlegene Motorleistung im absoluten Topspeed-Bereich - auf dem winkeligen Hungaroring, der über nur eine echte Gerade verfügt, nicht ausspielen kann.

Schwarz sehen muss man bei Ferrari aber auch nicht: Denn auch auf den ersten Metern nach dem Start sorgt der Motor für eine bessere Beschleunigung, was die hervorragenden Starts von Vettel und Kimi Räikkönen seit Spielberg beweisen. Und das ist in Ungarn, wo man kaum Überholen kann, womöglich ein entscheidender Vorteil.

Dazu kommt, dass für Mogyorod, wo das Rennen stattfindet, hohe Temperaturen an die 30 Grad angesagt sind, was dem reifenschonenden SF71H entgegenkommen sollte. Vettel könnte aber auch ein unliebsames Deja-vu blühen: Denn wie in Hockenheim sind auch auf dem Hungaroring vor allem am Samstag und am Sonntag jederzeit Gewitter möglich, die das Ergebnis gehörig auf den Kopf stellen könnten.

Hungaroring keine Mercedes-Strecke

Kann also Hamilton Vettel erneut die Suppe versalzen? "Es ist normalerweise nicht die Strecke, auf der wir am stärksten sind", hält der britische WM-Leader den Ball flach. Tatsächlich hat Mercedes bereits in Monaco bewiesen, dass man mit dem Auto mit dem langen Radstand in winkeligen Passagen nicht über das beste Paket verfügt.

Doch der Hungaroring ist ein Kurs, auf dem es schnellere Kurven gibt als in Monaco - und das müsste dem F1 W09 besser liegen. "Wir müssen uns dort beweisen", fordert Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff von seiner Truppe. Dazu muss man auch dringend die Zuverlässigkeitsprobleme in den Griff kriegen: In Spielberg hatten beide Piloten im Rennen Hydraulikprobleme, im Hockenheim-Qualifying erwischte es Hamilton.

Der Mercedes-Superstar selbst kann jedenfalls eine hervorragende Hungaroring-Bilanz vorweisen: Mit fünf Triumphen ist er Rekordsieger - vor Michael Schumacher, der einen Ungarn-Sieg weniger auf dem Konto hat. Vettel hat vor seinen zwei Ferrari-Erfolgen in Ungarn nicht gewonnen. Dafür hat ihm 2014 Teamkollege Daniel Ricciardo die Show gestohlen.

Ricciardo plant Ungarn-Sieg ein

Der "Aussie", der dieses Jahr bereits in Schanghai und Monaco zugeschlagen hat, darf sich auch in Ungarn Chancen ausrechnen. "Mindestens zwei Siege müssten noch drin sein, auf dem Hungaroring und in Singapur", rechnet Ricciardo, dessen Vertragsverlängerung bei Red Bull vermutlich rund um das Ungarn-Wochenende bekanntgegeben wird.

Siegchancen rechnet sich auch Ricciardos Teamkollege Max Verstappen aus, der noch auf seinen zweiten Triumph in der aktuellen Saison wartet. Zu aggressiv sollten die beiden aber nicht zu Werke gehen, wie das Vorjahr beweist: Da fuhr Verstappen Ricciardo ins Auto und sorgte für dessen Ausfall, weshalb dieser dem Niederländer den Mittelfinger zeigte. "In Ungarn sind wir immer stark", ist auch Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko überzeugt, dass der Kurs dem viel Abtrieb generierenden, aber auch reifenschonenden RB14 liegen sollte.

Droht Ricciardo ausgerechnet in Budapest Motorwechsel?

Doch was ist mit Ricciardos Renault-Antriebseinheit los, die in Hockenheim den Geist aufgegeben hat? Droht dem WM-Fünften, der in den vergangenen drei Rennen nur zehn Punkte holte, die nächste Gridstrafe? Renault macht derzeit ein Geheimnis daraus, welche Komponente den Ausfall ausgelöst hat, doch offenbar hat man noch genügend funktionierende Teile zur Verfügung, um straffrei davonzukommen.

"Daniel hat noch seinen Originalmotor, daher kommen wir im Budapest hoffentlich um eine Strafe herum", bestätigt Teamchef Christian Horner, der weiß, wie wichtig eine gute Startposition auf dem Hungaroring ist.

Wie lange hält der Ultrasoft-Reifen?

Bietet die Strategie in Ungarn die Möglichkeit, an Konkurrenten vorbeizukommen? Wie in Hockenheim hat Pirelli die Mischungen Medium, Soft und Ultrasoft im Gepäck und überspringt damit den Supersoft-Reifen. "Es sollte daher zwischen allen drei Mischungen einen relativ gleichmäßigen Leistungsabstand geben, was verschiedene strategische Optionen ermöglicht", meint Pirelli-Manager Mario Isola.

"Das Rennen in Ungarn wird oft bereits im Qualifying entschieden, daher wird es interessant sein zu beobachten, wie sich der Ultrasoft auf dieser Strecke macht und wie er auf einer normalerweise heißen Fahrbahnoberfläche, auf der die Reifen permanent gefordert sind, abbaut."

Renault mit aggressivster Reifenwahl

Das Ziel der Teams wird vermutlich sein, entweder den Ultrasoft-Reifen in Q2 komplett zu umgehen, damit man ihn im Rennen nicht einsetzen muss, oder ihn so lange um den Kurs zu tragen, bis eine Einstoppstrategie möglich ist. Die Gefahr eines Undercuts ist allerdings größer, da die Position auf der Strecke wichtiger ist als in Hockenheim. Im Vorjahr setzte sich Vettel mit einer Einstoppstrategie durch - das scheint auch dieses Jahr die beste Wahl zu sein.

Mercedes bleibt seiner Linie auch in Ungarn treu und ist mit sieben Sätzen der Ultrasoft-Mischung neben Red Bull das Team mit den wenigsten Reifen der weichsten Mischung. Vettel sichert sich hingegen neun Sätze, während es bei Räikkönen acht sind. Die meisten Ultrasoft-Sätze hat aber Renault bestellt: Mit zehn Stück sind Nico Hülkenberg und Carlos Sainz Spitzenreiter und setzten auf Risiko.

 

Der Medium-Satz, mit dem Ricciardo in Hockenheim losfuhr, erweist sich erneut als unattraktiv: Hamilton und Vettel haben sich nur einen Satz gesichert, alle anderen Piloten der Topteams setzen auf zwei Sätze.

"Best of the Rest": Renault Favorit

Aber wer wird in Ungarn den Kampf um den Titel "Best of the Rest" gewinnen? Nach Platz fünf beim Heimrennen darf sich Hülkenberg auch in Ungarn gute Chancen ausrechnen, denn der winkelige Kurs sollte dem R.S.16 besser liegen als der Hockenheimring. Das Renault-Team verteidigte mit Glück den Vorsprung von 17 sowie 25 WM-Punkten auf die Verfolger Force India und Haas in der Konstrukteurs-WM.

Vor allem die Haas-Truppe verfügt derzeit über ein klar besseres Auto, schafft es aber nach wie vor nicht, das auch in Punkte umzumünzen. Und in Ungarn muss sich die US-Truppe auch noch mit einem Streckenlayout herumschlagen, das dem VF-18 nicht besonders liegen sollten, denn der funktioniert in schnellen Kurven am besten.

Was hat Haas aus dem Monaco-Debakel gelernt?

Dennoch ist die Mannschaft von Günther Steiner nach Hockenheim ermutigt, denn laut eigenen Angaben war man selbst im engen Motodrom schnell. Ein Debakel wie in Monaco, als man völlig von der Rolle war und hinterherfuhr, hält der Südtiroler daher für sehr unwahrscheinlich: "Wir wissen, was da schiefgelaufen ist, und das wird sich bei diesem Rennen nicht wiederholen. Wir werden vielleicht nicht so gut sein wie auf den schnellen Strecken, aber auch nicht wirklich schlecht."

Bei Toro Rosso sieht es währenddessen anders aus: Die kleine Red-Bull-Truppe setzt nach wegen des leistungsschwächeren Honda-Motors auf das Ungarn-Wochenende, um sich endlich ein bisschen Luft nach hinten zu verschaffen. Sauber liegt nach Hockenheim nur noch zwei Zähler hinter Toro Rosso und darf sich vor allem auf den schnellen Kursen in Spa und Monza dank der Ferrari-Antriebseinheit Vorteile ausrechnen.

Bei Schlusslicht Williams hofft man nach den leichten Fortschritten mit dem neuen Frontflügel in Hockenheim auch in Ungarn auf einen weiteren kleinen Schritt. Dafür sollen weitere neue Teile sorgen. Momentan sieht die Lage aber immer noch trostlos aus: Mit nur vier Punkten liegt man 14 Zähler hinter Sauber am Ende der Tabelle.

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