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Rennvorschau Mexiko-Stadt: Entscheidet Red Bull mit Sieg die WM?

Warum die Höhenluft in Mexiko, die Wetterprognose und die Pirelli-Reifenwahl Red Bull zum Favoriten machen und wie Lewis Hamilton den Sack zumachen kann

Start: Max Verstappen, Red Bull Racing RB13, Sebastian Vettel, Ferrari SF70H, Lewis Hamilton, Merced

Start: Max Verstappen, Red Bull Racing RB13, Sebastian Vettel, Ferrari SF70H, Lewis Hamilton, Merced

Sutton Images

Macht Lewis Hamilton beim drittletzten WM-Lauf der Saison in Mexiko-Stadt den Sack endlich zu? Die Ausgangslage spricht dafür: Während sein 70 Punkte zurückliegender Titelrivale Sebastian Vettel auf jeden Fall gewinnen muss, benötigt der Mercedes-Star bloß Platz sieben - also sechs Zähler -, um seinen fünften WM-Titel endgültig abzusichern und mit Juan Manuel Fangio gleichzuziehen. "Das ist immer noch eine großartige Position", sagt der Brite, der in Austin am Ende keinen Ausfall riskieren wollte. "Wir wissen, was wir zu tun haben, und haben noch drei Chancen."

Vettel muss sich währenddessen nicht nur gegen die Mercedes-Truppe durchsetzen, sondern vor allem gegen Red Bull. Denn die österreichische Truppe mit Sitz in Milton Keynes sollte auf dem auf 2.285 Metern Seehöhe liegenden Autodromo Hermanos Rodriguez besonders stark sein, wie Max Verstappen schon im Vorjahr nach der Kollision zwischen Hamilton und Vettel mit dem Sieg bewiesen hat.

"Vielleicht war das unser dominantestes Rennen in der gesamten V6-Ära", erinnert sich Teamchef Christian Horner mit leuchtenden Augen. Es gibt auch einen Grund, warum der Red Bull in der dünnen Luft so gut funktioniert: "In dieser Höhe bekommen die Motoren kaum Luft, das bringt sie dichter zusammen. Das gibt uns eine Chance, da es uns einfach an Leistung fehlt. In Wahrheit ist Mexiko diese Saison unsere letzte große Siegchance. Wir sind dort sehr stark."

Wie sich die Höhenluft auf die Hybrid-Turbos auswirkt

Die Turboantriebseinheiten verlieren in Mexiko übrigens wenig Leistung als die alten Verbrennungsmotoren, sehen sich aber ebenfalls mit außergewöhnlichen Anforderungen konfrontiert. "Der Effekt der Höhenlage auf den Motor wird durch den Turbolader gelindert, aber der Turbo muss sich schneller drehen, um Druck zu erzeugen", erklärt Renault-Technikchef Nick Chester eine Ursache. Dazu kommt, dass die elektrische Energie von der Höhenlage komplett unabhängig ist.

Horner ist zuversichtlich, dass Mercedes und Ferrari vor allem im Qualifying "nicht ihre Hochleistungsprogramme fahren können. Das hat uns vergangenes Jahr geholfen und wir hoffen, dass es dieses Jahr wieder so sein wird." Im Vorjahr reichte es für den späteren Sieger übrigens nicht zur Pole: Er scheiterte um eine knappe Zehntelsekunden an Vettel und wurde Zweiter.


Doch wer gesehen hat, wie stark Verstappen in Austin war, als er von ganz hinten beinahe noch siegte, muss den Niederländer in Mexiko voll auf der Rechnung haben. Das sieht er auch selbst so: "Nach dem Resultat, das wir in Austin eingefahren haben, freue ich mich auf jeden Fall drauf - obwohl es manchmal gar nicht so schlecht ist, von außerhalb der Top 10 zu starten. Man kann seine Reifen frei wählen. Das kann einem manchmal sehr helfen." Apropos Start von weit hinten: Daniel Ricciardo dürfte nach seinem bitteren Batteriedefekt in Austin Glück haben, denn er darf noch eine neue Batterie straffrei einbauen.

Regen erwartet: Set-up-Blindflug wie in Austin?

Vettel glaubt übrigens, dass die Reifen eine entscheidende Rolle spielen könnten. "Wenn sie ähnlich kritisch sind wie hier, wird Red Bull stark sein", prophezeit der Ferrari-Pilot, der nach dem Regelverstoß bei Roter Flagge und dem erneuten Dreher im Zweikampf endlich wieder mal ein rundum gelungenes Wochenende bräuchte. Sollten die Reifen kein Problem darstellen, dann "wird es - glaube ich - ein Kampf zwischen den üblichen Zwei."

Es deutet allerdings vieles darauf hin, dass die Pneus in Mexiko bei den Teams für Kopfzerbrechen sorgen werden. "Die Wettervorhersage prognostiziert ähnliche Bedingungen wie wir sie zuletzt in Austin hatten", weiß Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Der Österreicher hat recht: Am Freitag beträgt die Regenwahrscheinlichkeit 90 Prozent, am Samstag immer noch 50 Prozent, während es am Sonntag bei rund 20 Grad trocken bleiben soll.

"Dadurch könnte es für alle erneut zu weniger Fahrbetrieb im Trockenen kommen", sagt Wolff. Die möglichen Folgen? Die Teams haben wie in den USA kaum Möglichkeiten, ihr Set-up auf die entscheidenden Bedingungen und die Reifen einzustellen. Reifenprobleme wie bei Hamilton können für unterschiedliche Strategien und unerwartete Probleme sorgen, was ein spannendes Rennen verspricht.

Nach Räikkönen-Sieg: Mercedes fürchtet um Konstrukteurs-WM

"Wir sind uns bewusst, dass es kein einfaches Rennen wird, aber jeder im Team ist hochkonzentriert, motiviert und entschlossen, den Druck bis zum Fallen der Zielflagge in Abu Dhabi aufrechtzuerhalten", beschwört Wolff den Mercedes-Teamgeist. Er weiß aber auch: "Die Strecke gehörte in den vergangenen Jahren zu unseren schwächeren Wochenenden. Wir erwarten dort einen harten Kampf gegen Ferrari und Red Bull."

Vor allem der Kampf um die Krone in der Konstrukteurs-WM lässt Wolff noch nicht ruhig schlafen, denn Ferrari hat in Austin durch Kimi Räikkönens Sieg zwölf Punkte aufgeholt. Der Abstand beträgt jetzt noch 66 Punkte. Wenn man bedenkt, dass jedes Wochenende 43 Zähler zu holen sind, ist die Scuderia, die sich in Austin nach der Rückrüstung auf das Aerodynamikpaket vor Singapur in alter Stärke präsentierte, noch nicht geschlagen.

Auch die Tatsache, dass der SF71H in Austin im Gegensatz zum F1 W09 wieder sehr behutsam mit den Reifen umging, könnte der Scuderia im direkten Duell helfen. Denn Pirelli bringt diesmal deutlich weichere Reifen nach Mexiko als noch im Vorjahr: Man hat sich für die Mischungen Hypersoft, Ultrasoft und Supersoft entschieden, wodurch diese um zwei Stufen weicher sind als noch 2018, da dieses Jahr ohnehin jede Mischung eine Stufe weicher ist.

Die Fahrbahnoberfläche ist in Mexiko glatt und rutschig, die Boliden müssen aber trotz extrem steil gestellter Flügel durch die Höhenluft so wenig Abtrieb wie in Monza auskommen. Dadurch kommen die Boliden leichter ins Rutschen, was wie bei Hamilton in Austin zu Blasenbildung führen kann.

Warum die Teams nur einen Stopp anpeilen

"Die Nominierung für Mexiko entspricht im Grunde genommen der für einen Stadtkurs", erklärt Pirelli-Manager Mario Isola. "Wir gehen also davon aus, dass die Teams Abrieb und Verschleiß genau im Auge behalten, um ihr Tempo so zu steuern, dass ein einziger Stopp möglich ist. Denn aufgrund der Gesamtlänge der Boxengasse geht viel Zeit verloren."

Ein entscheidender Aspekt, denn die Boxengasse in Mexiko zählt mit 377 Metern zu den längsten der gesamten Saison, wodurch alle Teams eine Einstopp-Strategie anpeilen. "Auf der Strecke kommt es aber immer wieder zu Unfällen, sodass die Safety-Car-Wahrscheinlichkeit über 60 Prozent beträgt. Daher wird eine gewisse Flexibilität in der Strategie von größter Bedeutung sein", relativiert Isola.

Bei den Reifennominierungen der Teams gibt es übrigens keine großen Ausreißer: Vettel und Hamilton haben je acht Sätze Hypersoft, drei Sätze Ultrasoft und zwei Sätze Supersoft bestellt. Die Red-Bull-Piloten setzen währenddessen mit neun Sätzen noch extremer auf die weichste Mischung Hypersoft.

 

Kampf um Platz vier: Schlägt Haas zurück?

Spannend wird es auch im Kampf um den Titel "Best of the Rest": Renault hat sich mit den Plätzen sechs und sieben durch Nico Hülkenberg und Carlos Sainz in Austin ein kleines Polster auf das Verfolgerteam Haas verschafft, das durch die Disqualifikation von Kevin Magnussen komplett leer ausging. Drei Rennen vor Schluss führt man nun mit 22 Zählern Vorsprung.

"Wir haben in Österreich in einem Rennen 22 Punkte geholt und haben das bessere Auto", wirft Haas-Teamchef Günther Steiner ein und gibt sich nicht geschlagen, zumal er die Renault-Auferstehung auf "Glück" zurückführt und die Berufungsverhandlung nach der Haas-Disqualifikation in Monza noch ansteht. Und auch bei Renault gibt man zu, dass der Kurs dem R.S.18 einfach entgegenkam.

Auffällig ist aber, dass Hülkenbergs eigentlich als "Reifenfresser" bekannter Bolide auch bei einer Streckentemperatur von an die 30 Grad am Sonntag erstaunlich gut mit den Reifen umging. Das sollte Haas zu denken geben und könnte auch in Mexiko ein entscheidender Faktor sein.

"Best of the Rest": Nur theoretische Chancen für Force India

Der Kampf um Platz vier spielt sich nun - sollte nicht noch eine große Überraschung passieren - zwischen diesen beiden Teams ab, denn das zuletzt meist am Ende des Feldes herumkrebsende McLaren-Team hat bereits 48 Punkte Rückstand auf Renault, bei Force India sind es sogar 59.

Auch wenn Sergio Perez bei seinem Heimrennen vor den fanatischen mexikanischen Fans topmotiviert sein wird, halten sich die Chancen, doch noch Vierter zu werden, in Grenzen, da man durch Zwischenfälle wie die Stallkollision in Singapur und Esteban Ocons Disqualifikation in Austin den hohen Punkteschnitt nicht mehr halten konnte.

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