Ricciardo-Fortschritte in Portimao, aber: "Passieren immer noch Fehler"
Daniel Ricciardo ist mit seinem Rennen in Portugal nicht unzufrieden, doch wirklich wohl fühlt er sich im McLaren noch immer nicht - Was sind die größten Baustellen?
Für Daniel Ricciardo war am Sonntag in Portugal Schadensbegrenzung angesagt. "Selbst mit ein paar Fehlern sollte ich nicht in Q1 ausscheiden", weiß der Australier, der nur von Startplatz 16 ins Rennen ging. Als Neunter nahm er am Ende immerhin noch zwei Zähler mit. Rundum zufrieden ist er damit allerdings nicht.
"Das Auto tut noch nicht alles, was ich möchte", so der Australier, der das Q1-Aus am Samstag auf seine Kappe nimmt. Im Rennen sei es dann "besser" gelaufen. "Ich denke, die erste Runde war gut. Ich bin einige Risiken eingegangen, und es hat sich ausgezahlt. Das hat Spaß gemacht", berichtet er Australier.
Drei Plätze machte Ricciardo, der am Morgen vor dem Rennen noch "frustriert" war, mit etwas Wut im Bauch in der ersten Runde gut. Auf den Medium-Reifen habe er zu Beginn des Rennens eine "wirklich gute Pace" gehabt. Sein erster Stint sei "vielversprechend" gewesen, berichtet der McLaren-Neuling.
"Aber während des Rennens passieren immer noch Fehler. Und die meisten Fehler resultierten aus der gleichen Sache", erklärt der Australier und ergänzt: "Während der Phase am Kurveneingang scheint es einen Punkt zu geben, an dem das Auto auf Messers Schneide steht. Ich denke, da gibt es beim Set-up eine Lösung."
Ricciardo will beim Set-up ansetzen
Seine beiden größten Probleme seien, dass er a) zu oft die Reifen blockiere und b) teilweise Schwierigkeiten mit einem zu losen Heck habe. "Es liegt wahrscheinlich an der Aufhängung oder so", erklärt Ricciardo, der beim Set-up ansetzen möchte, um sich das Leben in den kommenden Rennen selbst leichter zu machen.
Aktuell sei der MCL35M noch "sehr empfindlich", berichtet er und erklärt im Hinblick auf den Teamkollegen: "Lando ist auf jeden Fall in der Lage, das momentan besser zu umfahren als ich." Norris beendete die ersten drei Saisonrennen allesamt in den Top 5, während Ricciardos bislang bestes Ergebnis ein sechster Platz ist.
Zwar habe er nach den ersten beiden Rennen in Bahrain und Imola bereits eine "klare Richtung" gefunden, in die er mit dem Team in Zukunft im Hinblick auf Updates und Co. arbeiten möchte. "Aber ich war mir noch nicht sicher, was ich aktuell im Auto möchte, und welches Set-up ich haben will", gesteht er.
Aktuell versuche er, bei der Abstimmung "nicht zu weit von Lando wegzugehen", um sich nicht komplett zu verrennen. "Er hat es im Griff und fährt gut", erklärt er im Hinblick auf den Teamkollegen, der in Imola sogar auf dem Podium stand. Zumindest habe er selbst in Portimao "einige Dinge gelernt", die er nun in Barcelona umsetzen will.
Barcelona als wichtige Referenz
"Es ist vermutlich das erste Mal seit einiger Zeit, dass ich aufgeregt bin, nach Barcelona zu kommen", grinst er und erklärt: "Ich liebe die Stadt, aber wir fahren so auf auf dieser Strecke." Genau das könnte ihm aber dieses Mal helfen. Er kennt die Strecke in Spanien, die zudem viel Grip bietet und auf der mit viel Abtrieb gefahren wird.
"Es sollte [ein Kurs] sein, auf dem ich das Auto wirklich pushen kann", so Ricciardo, der optimistisch auf das anstehende Wochenende blickt. Auch Teamchef Andreas Seidl erklärt, dass Ricciardo in Portugal "viele positive Dinge" gezeigt habe. Er bescheinigt dem Neuzugang nach einem schwierigen Qualifying ein "gutes Rennen".
Oder vereinfacht gesagt: Grundsätzlich fehlt Ricciardo im McLaren nicht der Speed. Er kann ihn nur nicht in jeder einzelnen Runde abrufen. In Portimao waren es zum Beispiel der teils heftige Wind und der geringe Grip, die alle Fahrer vor Probleme gestellt haben. Ricciardo traf das in der aktuellen Situation wohl gleich doppelt hart.
McLaren will Ricciardo helfen
"Wir müssen einfach weiter zusammen mit ihm arbeiten, um die Situation zu verbessern", weiß der Teamchef und erinnert: "Wie immer geht es nicht nur um die Fahrerseite. Auch wir als Team sehen uns das natürlich ganz genau an und schauen, wie wir im helfen können, indem wir das Auto verbessern."
"Er selbst ist wahrscheinlich am meisten enttäuscht, denn er weiß, dass es in ihm steckt. Er ist enttäuscht, dass er die Performance noch nicht aus dem Auto holen kann. Aber gleichzeitig ist er sehr erfahren", erinnert Seidl, der daher "ziemlich optimistisch" ist, dass in Barcelona "der nächste Schritt" folgen wird.
"Ich glaube, er ist auch sehr happy darüber, wie wir zusammen mit dieser aktuellen Herausforderung umgehen", berichtet er und ergänzt: "Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass es nur eine Frage von noch etwas mehr Zeit ist. Und dann wird Daniel wieder die Performance haben, die wir alle kennen."
Weitere Co-Autoren: Adam Cooper. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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