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Rivalen zeigen Verständnis für Vettels Malheur: "Das ist unfair"

Zuspruch für Sebastian Vettel nach dessen Qualifying-Malheur bei der Abwaage: Wie Daniel Ricciardo die aktuelle Regelung verbannen will und welche Alternative er sieht

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H

Foto: : Jerry Andre / Motorsport Images

Kaum ein Rennwochenende ohne Wirbel um Sebastian Vettel. Doch nach dem Zwischenfall bei der Abwaage im Qualifying von Interlagos (Formel 1 2018 live im Ticker), bei dem er mit einer Verwarnung und einer Geldstrafe von 25.000 Euro mit einem blauen Auge davonkam, muss er sich ausnahmsweise nicht mit Kritik durch seine Rivalen herumschlagen. "Ich kann seinen Ärger verstehen, klar", meint Red-Bull-Pilot Max Verstappen. "Ich war zwar nie in der Situation, aber schön ist das natürlich nicht."

Und auch Verstappens Teamkollege Daniel Ricciardo springt für Vettel in die Bresche. "Ich muss ihn ein bisschen verteidigen. Wenn ich in seiner Position wäre, wäre ich ebenfalls gefrustet. Einen Fahrer zur 'Bridge' zu rufen, bevor er eine schnelle Runde gedreht hat, ist meines Erachtens ein bisschen unfair. Sie kontrollieren damit sein Qualifying. Daher liegen meine Sympathien bei Seb."   

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Doch was ist eigentlich passiert? Als sich vor Q2 der Himmel verdunkelte, brannten alle Piloten darauf, rasch eine Rundenzeit hinzulegen. Nur die Ferrari-Piloten pokerten und kamen an die Box, als der Rest des Feldes auf Supersoft-Reifen erstmals bei Start und Ziel vorbeifuhr. Der Plan war, auf die eine bessere Haltbarkeit versprechenden Soft-Reifen zu wechseln und sich dadurch im Rennen einen taktischen Vorteil zu verschaffen, da der Gummi, mit dem man die schnellste Q2-Rundenzeit fährt, gleichzeitig als Startreifen genutzt werden muss.

Wofür Vettel bestraft wurde

Ausgerechnet Vettel, der zuletzt immer wieder in unglückliche Zwischenfälle geriet, wurde allerdings trotz des enormen Zeitdrucks per Zufallsgenerator vor dem Stopp zur Abwaage gerufen. Was für Ungemach sorgte: Zuerst fuhr Vettel eine Pylone um, dann zwang er einen Offiziellen zum Ausweichen und abschließend zerstörte er die Waage, weil er die Handzeichen des FIA-Mitarbeiters falsch deutete und nicht darauf wartete, angeschoben zu werden. Stattdessen gab er Gas, wodurch die FIA-Einrichtung um mehrere Meter nach hinten geschleudert wurde.

 

Vettel kann also von Glück sprechen, dass er sich damit keine Rückversetzung in der Startaufstellung einhandelte, schließlich wurde sein Verhalten als "potenziell gefährlich" eingestuft. Die Rettung war vermutlich, dass er immerhin den Motor auf der Messeinrichtung abstellte, wenn auch später als vorgesehen und nur bis zur missverstandenen Anweisung, von der Waage zu fahren.

"Der Regen kommt, er hat noch keine Rundenzeit gefahren. Im Grunde genommen machen sie nichts als sein Qualifying zu verzögern und ihn einem Risiko auszusetzen", übt Ricciardo Kritik daran, Piloten in entscheidenden Phasen des Qualifyings zur Waage zu bitten. Der "Aussie" will das Thema bei der kommenden Fahrerbesprechung mit FIA-Rennleiter Charlie Whiting ansprechen: "Ich denke, es muss auf so etwas hinauslaufen wie: Man kann nur reingeholt werden, wenn man schon eine Runde gefahren hat und eine Zeit gesetzt hat."

Abwaage im Qualifying: Ricciardo fordert Änderung der Regelung

Das reine Wiegen dauere zwar nur "etwa drei Sekunden, aber die Sache ist, dass man den Motor ausschalten muss", erklärt der Red-Bull-Pilot die Problematik. Dadurch verliere man rund eine Minute. Ricciardo selbst war in Suzuka in einer ähnlichen Situation, als er in Q2 ein Motorproblem hatte und zur Waage gerufen wurde. "Wegen des Problems war ich noch ohne Rundenzeit, und als sie mich reinholten, habe ich mir nur gedacht: 'Warum ich? Ich habe doch nichts getan'. Aber dann haben sie gesehen, dass ich Probleme hatte und haben mich fahren lassen."

Auch Haas-Pilot Romain Grosjean hat Verständnis für Vettel und weiß selbst, wie unangenehm die Angelegenheit ist, wenn es einen selbst trifft. "Das ist ärgerlich, wenn man zurück an die Box kommt und die Lage kurz besprechen will, um sich dann wieder bereit zu machen. Wir planen stets, im letzten Moment wieder rauszugehen. Und wenn man hereinkommt, dann hat man gerade mal zwei Minuten, um sich wieder bereit zu machen."

Im Normalfall sei ein Befehl zur Abwaage für die Topteams aber weniger tragisch, "denn mit ihrem Vorsprung schaffen sie es in der Regel immer ins Q3." Doch wie erfährt ein Fahrer eigentlich, dass er zur sogenannten "FIA-Bridge" muss? "Bei der Boxeneinfahrt befindet sich eine Anzeige", erklärt Grosjean. "Da wird entweder ein grüner Pfeil oder ein roter Pfeil mit deinem Namen oder deiner Nummer angezeigt. Man erfährt es erst, wenn man hereinkommt." Das erklärt auch die gestresste Reaktion Vettels am Boxenfunk. 

 

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