Rob Smedley: Argumente gegen Boxenfunk in der Formel 1 sind „Schwachsinn“
Williams-Chefingenieur Rob Smedley findet es sei „Schwachsinn“ den Fahrern Hilfe von ihren Teams während des Rennens zu verbieten.
Rob Smedley, Williams, Leiter Fahrzeugperformance
XPB Images
Beim Treffen der Strategiegruppe im vergangenen Monat wurde beschlossen, den Boxenfunk wieder uneingeschränkt zu gestatten. Nun sind die Fahrer nicht mehr „alleine und ohne Hilfe“ auf sich gestellt, was der ursprüngliche Sinn des Funkverbots war.
Smedley findet, das Verbot sei sowieso sinnlos. „Ich denke vom technischen Gesichtspunkt aus ist es absolut richtig, den Funk wieder zu erlauben“, sagte er. „Die Autos sind mit diesen Antriebseinheiten unglaublich kompliziert und es war einfach zu viel verlangt, das Auto mit 300 km/h zu fahren und gleichzeitig die Antriebseinheit zu bedienen oder mit irgendwelchen Problemen zurechtzukommen, die auftauchten.“
Das Argument, dass die Fahrermeisterschaft nur vom Fahrer alleine abhängen dürfe, wies Smedley zurück. „Diese Formel 1 existiert nicht mehr. Alle wollen zu einer Formel 1 zurück, die es nicht mehr gibt, als wir Vergaser hatten, mechanische Gasgestänge anstatt der unglaublich komplizierten Autos, die wir jetzt haben.“
Die Formel 1 sei ein Teamsport geworden, betonte er. „Und wir haben 500 Leute im Team. Wenn man dieses schwachsinnige Argument nimmt, dass der Fahrer alleine im Auto sitzt, wieso machen wir dann nicht noch einen Schritt zurück und werden alle Ingenieure los, weil es ,nur um den Fahrer und ihn alleine' geht?“
„Und wir bringen zwei Autos hierher und schrauben sie zusammen … oder brauchen noch nicht einmal das tun. Wir bringen einfach einen Sack mit Teilen und sie können sie selber zusammenschrauben, einsteigen und fahren und dann können sie aussteigen und in dem Truck da draußen miteinander reden.“
„Wo zieht man die Grenze? Das ist ehrlich gesagt ein Schwachsinnsargument. Es ist ein Teamsport, egal, ob es genannt wird oder nicht oder eine Meisterschaft vom Mond, es ist ein Teamsport.“
„Und wenn es kein Teamsport wäre, hätten wir keine 500 Leute, die für zwei Fahrer oder zum Wohle des Teams arbeiten.“
Mit Informationen von Valentin Khorounzhiy und Jamie Klein
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