Ross Brawn bestätigt Gespräche über Qualifying-Rennen 2020
Formel-1-Sportchef Ross Brawn verteidigt den Vorschlag, 2020 bei ausgewählten Grands Prix mit Qualifying-Rennen zu experimentieren
Als "Bullshit" und "Unsinn" bezeichneten die Formel-1-Fahrer den Vorschlag, Qualifying-Rennen mit umgekehrter Startaufstellung einzuführen. Auf die überwiegend negativen Kommentare hat Formel-1-Sportchef Ross Brawn nun reagiert. Der Brite betont, dass es sich vorerst nur um Experimente handle.
"Ich habe in den vergangenen Tagen viele Stellungnahmen von Fahrern und Experten gehört, was die Spannung des Renn-Formates betrifft. Um die Situation aufzuklären und Missverständnissen vorzubeugen: Es finden Diskussionen über Experimente in der Saison 2020 statt", klärt Brawn auf.
Konkret wird überlegt, das Qualifying-Format im kommenden Jahr an ausgewählten Wochenenden zu einem Sprintrennen umzufunktionieren. Die Startaufstellung würde sich aus der gestürzten WM-Tabelle bilden, das Ergebnis des Quali-Rennens dann die Startaufstellung für das Hauptrennen am Sonntag. "Dadurch soll das Wochenende weniger vorhersehbar werden."
Dabei ist ihm besonders das Wort "Experiment" wichtig. Denn: "Darum geht es. Eine kleine Anzahl an Proben, um die Richtung für die Zukunft zu bestimmen." Liberty Media sei sich sehr wohl bewusst, dass das aktuelle Qualifying-Format mit den drei Abschnitten "aufregend" und "spannend" sei.
Doch man wolle auch sicherstellen, dass die Rennen das "Highlight des Wochenendes" sind. Und da es aus Sicht des Formel-1-Managements keine bessere Messmethode gibt als die Rennstrecke, um Änderungen auszuprobieren, will man im kommenden Jahr bei stabilen Regularien Experimente durchführen. Kolportiert an vier Rennwochenenden auf Strecken wie Paul Ricard oder Barcelona soll getestet werden.
"Darüber wurde noch nicht entschieden, weil wir die Details erst finalisieren, aber das Feedback bislang war mehrheitlich positiv. Ich verstehe, dass die Puristen besorgt sind, aber wir sollten vor solchen Experimenten nicht Angst haben, ansonsten können wir uns nicht weiterentwickeln", argumentiert der Sportchef.
Schließlich will Liberty Media keine Änderungen einführen, nur um etwas zu ändern. Man wolle den Sport verbessern. "Wie auch bei der Entwicklung eines Fahrzeuges gilt hier: Wenn man stillsteht, riskiert man zurückzurutschen."
Mit Bildmaterial von circuitpics.de.
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