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Ross Brawn: Überholen kann trotz Aerodynamik möglich sein

Ross Brawn verrät, wie man wieder mehr Zweikämpfe ermöglichen möchte - Das soll möglich sein, ohne die Aerodynamik der Autos komplett zu beschneiden

Joe Saward, Journalist, Ross Brawn, Formula One Managing Director of Motorsports and David Coulthard

Foto: : Sutton Images

Auch in der Formel-1-Saison 2018 scheint das Überholen weiterhin ein Problemthema zu sein. Zumindest deutet sich das nach dem Saisonauftakt in Melbourne an. In Australien sahen die Zuschauer im gesamten Rennen lediglich fünf Überholmanöver. Ross Brawn, Sportchef der Königsklasse, erklärte bereits, dass es aufgrund des Reglements schwierig ist, vor 2021 etwas an der aktuellen Situation zu ändern.

Hintergrund: Bis einschließlich 2020 bleibt das technische Reglement der Königsklasse mehr oder weniger stabil. Größere Änderungen an den Autos, die das Überholen erleichtern könnten, wird es daher in den kommenden drei Jahren nicht geben. Für die Zeit danach arbeitet man jedoch bereits auf Hochtouren daran, die Überholproblematik zu lösen. Doch wo genau möchte man ansetzen?

"Der Hauptgrund für die spektakulären Rundenzeit ist die Aerodynamik. Der Grip ist unglaublich", erklärt Brawn im Gespräch mit 'auto motor und sport' und ergänzt: "Manche vertreten den Standpunkt, dass man den Autos ihre Aerodynamik rauben und einfach fette Reifen draufschnallen sollte. Ich gehe nicht so weit. Es ist nicht alles schlecht an der Aerodynamik."

Rosberg sieht einen "Schritt zurück"

Er glaube, dass es möglich ist, "der Aerodynamik immer noch ein Gewicht zu geben, allerdings ohne die Nachteile, die extreme Auswüchse mit sich bringen." Mit anderen Worten: Auch die Formel-1-Boliden ab der Saison 2021 sollen aerodynamisch weiterhin anspruchsvoll sein. Gleichzeitig möchte man aber auch wieder mehr Zweikämpfe im Feld sehen. "Im Moment ist es sehr schwierig, einem anderen Auto zu folgen", weiß Brawn.

Auch der Ex-Weltmeister und neue TV-Experte Nico Rosberg ist der Ansicht, dass "unbedingt bessere Voraussetzungen zum Überholen" geschaffen werden müssen. "Das macht die Formel 1 ja so spektakulär", erklärt er bei 'RTL' und ergänzt: "Das größte Problem dabei ist die Aerodynamik an den Autos. Wir haben im letzten Jahr sogar einen Schritt zurück gemacht, weil die Aerodynamik noch extremer, noch sensibler geworden ist."

 

"Das macht es so schwierig, einem anderen hinterher zu fahren. Die Turbulenzen hinter dem vorausfahrenden Auto sind so extrem, dass die Balance deines Autos in diesen Turbulenzen nicht richtig funktioniert. Du verlierst Haftung und kannst wieder nicht aufschließen. Da würde ich mir Verbesserungen wünschen, aber ich weiß auch, dass das sehr komplex ist", so Rosberg. Tatsächlich laufen zu diesem Thema bereits Untersuchungen seitens Liberty.

"Wir glauben aufgrund unserer Analysen, dass dieser Effekt mit gewissen Regeln reduziert werden kann. Die Vorschläge dafür werden wir den Teams nach Abschluss unserer Untersuchungen vorführen", verrät Brawn und ergänzt: "Wenn du heute einen Verlust an Abtrieb ab zwei Sekunden hinter einem anderen Auto spürst, wäre schon viel gewonnen, wenn wir diese Distanz halbieren könnten."

Liberty schaut sich auch andere Bereiche an

Ziel sei es nämlich vor allem, dass zwei Autos in Zukunft wieder gegeneinander kämpfen können. Und das müsse nicht zwangsläufig mit einem Überholmanöver enden. Brawn verrät: "Wir haben alle Archive durchforstet und die Überholmanöver gezählt. Es gab Jahre mit mehr und weniger Überholmanövern. Wir haben aber auch erkannt, dass die bloße Zahl gar nichts bedeutet."

"Wenn der Hintermann nur sein DRS öffnen muss und vorbeifliegt, wird das gar nicht als Überholmanöver wahrgenommen", erklärt Brawn und ergänzt: "Wenn aber zwei Autos Seite an Seite durch eine Kurve fahren, dann ist das ein aufregendes Manöver. Egal ob dabei das Überholen gelingt oder nicht." Letztendlich spiele dabei auch nicht ausschließlich die Aerodynamik der Autos eine Rolle.

Brawn erklärt: "Wir versuchen die Rennen, die Rennstrecken, die Rennsituationen, das Auto-Design in den unterschiedlichen Epochen im Zusammenhang mit den echten Zweikämpfen zu verstehen und daraus ein Muster zu erkennen, warum es mal so war oder warum nicht. Natürlich spielt die Rennstrecke dabei eine Rolle. Wie breit die Straße ist, wie der Kurvenverlauf aussieht."

"Manchmal gibt es Kurvenkombinationen, wo der Verfolger den Fahrer vor ihm so in eine Linie zwingen kann, dass er ihn am Ende überholt. Wenn die Analyse vorliegt, werden wir beim Bau neuer Rennstrecke auf solche Dinge achten", erklärt Brawn. Auch in dieser Hinsicht wird es allerdings noch einige Jahre dauern, bevor sich die Ergebnisse der Untersuchungen auch auf der Rennstrecke bemerkbar machen.

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