Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland

"Heute hat alles gepasst": Sebastian Vettel bejubelt Platz acht "wie einen Sieg"

Aston-Martin-Fahrer Sebastian Vettel erklärt seinen achten Platz beim Formel-1-Rennen in Imola und wie viel Genugtuung die ersten WM-Punkte des Jahres bedeuten

Sebastian Vettel ist kaum zu bremsen bei seinen Presserunden im Anschluss an den Grand Prix der Emilia-Romagna 2022 in Imola. Es sprudelt förmlich aus dem viermaligen Formel-1-Weltmeister heraus, der erstmals in diesem Jahr ein Erfolgserlebnis hatte: Vettel ist Achter geworden im Rennen und hat damit die ersten Saisonpunkte geholt für Aston Martin, und das recht unerwartet.

Entsprechend stolz ist Vettel auf diese Leistung und meint freudestrahlend: "Für uns ist das natürlich wie ein Sieg. Denn wir müssen ehrlich sein: Derzeit sind wir nicht die Schnellsten. Ich glaube, wir stehen eher am anderen Ende des Feldes. Heute aber lief es wirklich gut."

Und das ist noch untertrieben. Denn Vettel hielt sich im eigentlich unterlegenen Aston Martin AMR22 von Anfang an in den Top 10 auf und rückte auf feuchter Strecke von P9 kommend sogar bis auf P7 nach vorne.

In der Schlussphase verlor er noch eine Position an Yuki Tsunoda im AlphaTauri und auch Ferrari-Mann Charles Leclerc schlüpfte wieder durch nach seinem Dreher, der ihn kurzzeitig hinter Vettel zurückgeworfen hatte. Und so blieb Vettel P8.

Vettel: Wie ein Sieg für Aston Martin

Ob er das Rennen genossen habe, wird Vettel gefragt. Er bejaht ausdrücklich und meint: "Es ist nur ein achter Platz und der ist nicht so toll wie ein Sieg. Da muss man ehrlich sein. Ich bin bei vielen Rennen auf dem Podium gelandet und ich hatte schon schlechtere Rennen. Also bin ich zufrieden."

Aston Martin habe ein "wirklich gutes Rennen" hingelegt, und "ohne Fehler", sagt Vettel weiter. "Heute hat alles gepasst. Wir haben sogar mehr erreicht, als eigentlich möglich ist. Denn das gibt das Auto normal nicht her. Es gab aber eine Chance und die haben wir genutzt."

Auch Lance Stroll kam beim vierten Grand Prix des Jahres unter die Top 10 und steuerte als Zehnter einen weiteren WM-Punkt bei. Der Kanadier spricht wie Vettel von einem "positiven Tag", den das gesamte Team jetzt erst einmal "genießen" dürfe.

Das Team hat ein Erfolgserlebnis gebraucht

Und laut Vettel waren solche Punkteresultate unbedingt erforderlich für die Stimmung bei Aston Martin. "Es ist schon hart: Du arbeitest dir den Hintern ab und wenn du ein gutes Paket hast, ist es einfach, gute Ergebnisse einzufahren. Aber wie viel Arbeit weit hinten im Feld investiert wird, das habe ich über viele Jahre nicht wertgeschätzt. Einfach, weil ich nicht betroffen war."

Jetzt aber erkenne er: Im Hinterfeld werde "genau gleich gearbeitet" wie an der Spitze. "Es ist sogar noch schwieriger, weil du kein Bonbon kriegst und keine Belohnung nach einem Rennen. Versuch mal, deinen Hund zum Hüpfen zu bewegen, ohne ihm einen Keks hinzuhalten, den er danach kriegt. Das ist schwierig. Daher ist [das Ergebnis] gut für das Team. Ich freue mich für die Mannschaft", sagt Vettel.

Vettel hätte gerne noch früher auf Slicks gewechselt

Denn auch die Strategie seine eine Teamleistung gewesen. Vettel war in Runde 17 als zweiter Fahrer nach Daniel Ricciardo zum Wechsel von Intermediate auf Medium reingekommen und hatte so den Trend für die restlichen Fahrer vorgegeben. "Eigentlich hätte ich gerne schon ein, zwei Runden vorher gewechselt", meint Vettel. "Vielleicht hätten wir dann noch weiter nach vorne gelangen können."

Doch die Taktik ging trotzdem auf: Vettel fuhr sofort konkurrenzfähige Zeiten und kam durch die späteren Boxenstopps der Gegner um eine Position nach vorne. "Unter solchen Bedingungen kannst du halt den Unterschied machen, wenn du die Reifen rasch auf Temperatur kriegst", erklärt Vettel.

Vettel kaum unter Druck nach dem Reifenwechsel

Anschließend sei es nur noch darum gegangen, "die schnelleren Autos hinter uns zu halten", so der Ex-Champion. Er habe sich die Medium-Reifen gut eingeteilt. "Ich war mir nicht sicher, ob es sich ausgehen würde, aber es hat gereicht."

Vettel geriet sogar nur in drei Runden ernsthaft unter Druck von hinten, weil Gegner im DRS-Fenster lauerten: in zwei Fällen durch Tsunoda und kurz darauf durch Leclerc, hatte sonst meist ausreichend Polster auf seine Verfolger.

Warum das Auto am Sonntag so viel besser war?

Und das, nachdem Vettel im trockenen Sprint am Samstag noch von P9 auf P13 zurückgereicht worden war. Am Sonntag im Grand Prix aber erwies sich der Aston Martin als deutlich besser.

"Ich glaube nicht, dass sich über Nacht allzu viel verändert hat", meint Stroll. "Der Samstag war schwieriger für uns. Jetzt müssen wir schauen, warum wir heute so gut waren. Vielleicht lag es am Wetter, an den geringeren Temperaturen und so. Das kam uns vielleicht etwas entgegen, wie schon am Freitag."

Doch bei aller Euphorie um das gute Auftreten in Imola, hält Vettel fest: "Das Auto ist immer noch schwierig zu fahren, selbst auf den Geraden. Man sieht es anhand der Onboard-Aufnahmen. Da muss man schon konzentriert bleiben." Nachsatz: "Mit unserem Auto musst du auf den Geraden hellwach sein, sonst kannst du abfliegen."

Imola-Ergebnis als Beginn eines Aufwärtstrends

Das aber rückt angesichts von P8 und P10 für Vettel und Stroll zumindest für den Moment in den Hintergrund. "Diesen Schwung", sagt Vettel, "müssen wir nutzen, damit es in die richtige Richtung geht, denn die nächsten Rennen werden hart."

Stroll fügt hinzu: "Ich sehe nicht, wie sich unsere Leistung über Nacht ganz magisch verbessert, damit wir bis zum Saisonende immer Punkte holen. Wir haben noch nicht alle Lösungen, sondern noch viel Arbeit vor uns, um noch mehr Pace zu finden." Vor allem aber hat Aston Martin jetzt auch Punkte geholt und ist nicht mehr Letzter in der Formel-1-Konstrukteurswertung.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

Be part of Motorsport community

Join the conversation
Vorheriger Artikel Ralf Schumacher: Imola ein "etwas schlechteres Wochenende" von Mick
Nächster Artikel Imola in der Analyse: Wollten Leclerc und Sainz einfach zu viel?

Top Comments

Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Warum schreiben Sie nicht einen?

Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland