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Sebastian Vettel: "Spüre, dass ich nicht mein bestes Fahren abrufe"

Sebastian Vettel hat in den 2019er-Ferrari nicht das Vertrauen, um wirklich ans Limit zu gehen - Aero-Updates für den SF90 in Baku unter der Lupe

Sebastian Vettel wurde nach den Wintertests in Barcelona von vielen (aber nicht von allen) Experten als WM-Favorit Nummer 1 gehandelt. Nach vier Mercedes-Doppelsiegen in den ersten vier Rennen liegt er nur an dritter Stelle der Fahrerwertung, 35 Punkte hinter Spitzenreiter Valtteri Bottas und 34 hinter seinem Erzrivalen Lewis Hamilton.

Die Lösung für die Ferrari-Probleme sei "relativ einfach", findet Vettel: "Wir müssen schneller werden. Ich bin davon überzeugt, dass wir phasenweise sehr stark waren. Aber insgesamt halt nicht stark genug", sagt er nach dem dritten Platz beim Grand Prix von Aserbaidschan in Baku. 

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Ferrari gab bei den Tests in Barcelona ebenso den Ton an wie beim zweiten Saisonrennen in Manama und in den Freien Trainings in Baku. Aber während Mercedes präzise wie ein Schweizer Uhrwerk immer abliefert, stolpert Ferrari von einem kleinen Fehler in den nächsten. Und auch den Speed können Vettel und Charles Leclerc nicht konstant abrufen.

"Es scheint, dass wir bewusster daran arbeiten müssen, das Auto ins richtige Fenster zu bekommen. Für Mercedes scheint es da ein bisschen leichter klick zu machen", sagt Vettel. "Besonders in Baku, auf einer Strecke, für die du Vertrauen brauchst, war ich noch nicht voll da."

Vettel gibt zu: Bin schon mal besser gefahren!

Erstmals übt Vettel, der sich bisher schwertat, gegen Newcomer Leclerc die Oberhand zu behalten, Selbstkritik: "Ich kann spüren, dass ich momentan nicht mein bestes Fahren abrufe. Einfach weil das Auto nicht so reagiert, wie ich das mag. Und dann wird das Fahren unnatürlich."

"Ich glaube, jeder Rennfahrer kennt das Gefühl, wenn das Auto nicht ganz passt und wenn man dann lieber nicht ganz an die Grenze geht, weil man Angst hat, die Kontrolle zu verlieren. Diesbezüglich war ich bei den ersten Rennen sensibler als noch beim Test", sagt Vettel. "Der Test war wirklich gut, aber das ist lange her. Wir müssen nach vorne schauen und schneller werden. Mehr ist es nicht."

Mit Blick auf den bevorstehenden Grand Prix von Spanien in Barcelona, wo Ferrari die Wintertests dominiert hat, glaubt Vettel nach vier Mercedes-Doppelsiegen hintereinander, "dass wir nicht die Favoriten sind. Wir hoffen auf ein reibungsloses Wochenende, das waren die bisherigen nicht unbedingt. Das wird entscheidend sein, um sie einzuholen und die Wende zu schaffen."

Der Ferrari SF90 lässt sein Potenzial immer wieder aufblitzen. Was die Theorie nährt, dass es weniger ein Problem der Spezifikation an sich ist, sondern eher des Set-ups. Trotzdem hat Ferrari für den Auftakt in Europa "einige neue Teile in petto", wie Vettel festhält.

Das erste größere Aero-Update der Saison gab's bereits in Baku. Unter anderen beinhaltete es überarbeitete Barge-Boards, einen neuen Abschluss des Unterbodens sowie einen Heckflügel mit einer Delle in der Mitte. Effekt: Plötzlich hatte Ferrari keinen Topspeed-Überschuss mehr, war dafür aber in den Kurven wesentlich konkurrenzfähiger.

Reifenthema wichtiger als Updates für den SF90

Die Updates seien "ein Schritt nach vorne" gewesen, beteuert Vettel. Aber: "Das dominante Thema ist bei uns, die Reifen in den Griff zu bekommen. Da steckt am meisten Performance drin. Die Probleme, die wir in den langsamen Kurven hatten, kommen nicht von der Aerodynamik. Sondern es fehlt uns auf der mechanischen Seite an Grip."

Mercedes hatte in den vergangenen Jahren immer wieder ähnliche Probleme, insbesondere mit überhitzenden Hinterreifen. Seit Ende 2018 neue Felgen eingeführt wurden, die die Hitze besser aus den Reifen ableiten, hat die "Diva" ausgesungen. Jetzt kämpft plötzlich Ferrari, und zwar nicht mit zu heißen, sondern mit zu kalten Reifen.

"Wir haben Hausaufgaben vor uns", räumt Vettel ein. "Ich bin mir aber sicher: Wenn wir einmal alles zusammenbekommen, ist unser Auto richtig stark, und dann werden wir auch mit denen kämpfen. Aber in den ersten vier Rennen, da führt kein Weg dran vorbei, waren wir einfach nicht schnell genug."

"Mercedes", ergänzt Teamchef Mattia Binotto, "ist momentan wirklich sehr stark. Ich bin sicher, dass sie auch in Barcelona stark sein werden. Kein Sieg für Ferrari, vier Siege für Mercedes: Das sind klare Ergebnisse. Ich gebe zu, dass sie ein etwas besseres Auto haben. Aber ich glaube, dass unser Rückstand nicht so groß ist, wie er gerade aussieht."

Gleichzeitig glaubt er nicht, dass Ferrari mit dem Barcelona-Update plötzlich wieder so dominieren wird wie bei den Wintertests: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass Mercedes auch dort stark sein wird. Fast alle Teams bringen große Aero-Pakete und Weiterentwicklungen nach Spanien. Da könnte sich das Kräfteverhältnis, das wir bisher gesehen haben, wieder ein bisschen verschieben."

Ferraris Speed blitzt phasenweise durch

In Baku hat Ferrari bis zum Qualifying klar dominiert. Der Vorsprung auf Mercedes betrug am Freitag 0,7 und am Samstagmorgen 1,5 Sekunden. Auch wenn sich inzwischen der Trend verfestigt, dass Ferrari früher am Rennwochenende höhere Power-Modi freigibt als Mercedes und vielleicht mit weniger Benzin testet: Der Speed ist da.

"Mit Charles", nickt Binotto, "hatten wir definitiv eine Chance auf die Pole. Und wenn du ein Auto hast, mit dem du auf Pole fahren kannst, dann kann das Auto so schlecht nicht sein. Stimmt, dass wir im Rennen dann hinten waren. Aber es ist nicht so, dass Seb am Ende 20 Sekunden gefehlt hätten. Er war nahe dran." Der Rundenzeiten-Unterschied sei "klein, aber er ist da".

Umso härter werde Ferrari in den nächsten Wochen in Maranello arbeiten. Die Baku-Updates "haben funktioniert", freut sich Binotto und ergänzt: "Das ist erst der Anfang. Für die nächsten Rennen erwarten wir ein paar weitere Neuerungen. Ich hoffe, dass wir damit dann besser unterwegs sind."

"Langsam verstehen wir", sagt Vettel, "wo wir im Vergleich zu Mercedes unsere Schwächen haben. Die ersten paar Rennen waren schwierig für uns - unterschiedliche Strecken und Bedingungen, und so weiter."

"Aber ich erkenne langsam ein Muster", so der Deutsche. "In Baku waren wir viel besser aufgestellt, vor allem wenn man bedenkt, dass die meisten Kurven eher langsam waren. Wir sind konkurrenzfähiger geworden - aber es fehlt noch was. Sonst wäre das Bild am Ende des Wochenendes ein anderes gewesen."

Mit Bildmaterial von LAT.

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