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Sebastian Vettel über Mercedes' DAS-System: "Wie in Flip-Flops!"

Ferrari-Pilot Sebastian Vettel analysiert das DAS-System von Mercedes als Außenstehender - Neue Herangehensweise bei Ferrari? "Nicht wirklich!"

Das DAS-System von Mercedes ist auch Ferrari-Piloten Sebastian Vettel nicht verborgen geblieben. An seinem ersten Tag zurück im Ferrari hat der Deutsche den Lenkrad-Trick der Konkurrenz beobachtet. Der viermalige Weltmeister glaubt, dass die unnatürliche Bewegung für die Piloten schwierig durchzuführen sei - "wie wenn man in Flip-Flops geht".

Wie viel wird die Innovation Mercedes bringen? Vettel glaubt jedenfalls nicht, dass DAS bereits der Freifahrtschein für den siebten WM-Titel in Serie sein wird. Schließlich brauche man auch das richtige Auto dafür. "Aber vielleicht unterschätze ich das auch."

Er hat jedoch auch bestätigt, dass Ferrari das System erst am Donnerstag entdeckt habe, nachdem Aufnahmen davon publik wurden. Das sei eine "Neuheit" für die Scuderia gewesen.

"Es heißt Lenkrad, nicht Drück- und Zieh-Rad!"

"Ich habe es gesehen, wir haben zu Mittag darüber gesprochen", verrät Vettel an seinem ersten Arbeitstag. Konkret war auf einer Onboard-Aufnahme von Lewis Hamilton zu erkennen, wie der Brite das Lenkrad zu Beginn der Start-Ziel-Gerade zu sich zieht, wodurch sich die Stellung der Räder ändert.

Vor dem Bremspunkt drückt der Weltmeister das Lenkrad wieder in die Ausgangsposition, wodurch die Vorderräder in die ursprüngliche Position gebracht werden. "Es sieht natürlich interessant aus", muss auch Vettel zugeben. Die Frage nach der Legalität stellt sich für den Heppenheimer nicht.

"Die Tatsache, dass sie damit fahren, bedeutet wohl, dass es legal ist." Zuvor hat Mercedes bereits betont, dass die FIA das System nicht als illegal einstufe. Dennoch bleiben Zweifel bei den Roten. "Ich weiß nicht", setzt Vettel an, "aber es heißt ja Lenkrad, und nicht Drück- und Zieh-Rad!"

Gemutmaßt wird, dass Mercedes das System deshalb erfunden hat, um die Reifentemperatur besser managen zu können. Offiziell hat das Weltmeisterteam keine Erklärung abgegeben, was das System bezwecken soll. "Ich weiß nicht, ob es funktioniert. Ich habe es auch nur von außen gesehen. Zum Glück gibt es die Onboard-Aufnahmen."

Vettel ist nicht sicher, welche Funktion DAS ("Dual Axis Steering"; zu Deutsch: zweiaxiale Lenkung) genau haben soll. "Ich habe nur Gerüchte gehört. Ich bin nicht sicher, was stimmt."

Der Ferrari-Fahrer kann sich vorstellen, dass das Gefühl für die Piloten ungewohnt sein muss, wenn sie plötzlich nicht nur nach rechts oder links sondern auch nach vor und zurück lenken müssen. "Das Gefühl ist wohl ein wenig ungewohnt, aber man kann sich an vieles gewöhnen."

"Die anderen scheinen schneller zu sein als wir"

Vettel bringt einen Vergleich: "Wenn du immer nur Laufschuhe anhast und jemand sagt zu dir, du sollst Flip-Flops anziehen - das kannst du zwar, aber es fühlt sich einfach anders an", versucht er seine Gedanken zu beschreiben.

Er fühlt sich ein wenig an die Zeit des F-Schachts erinnert. Für den aerodynamischen Vorteil mussten Fahrer ihre Hände oder Knie im Cockpit einsetzen, um Löcher kurzzeitig zu schließen. "Das ist schon ein wenig eigenartig, wenn du plötzlich das Gefühl hast, das Lenkrad in den Händen zu halten."

Wird Ferrari versuchen, ein solches Konzept zu kopieren? "Wir sind natürlich ganz auf unser Auto konzentriert. Ich weiß nicht, ob es so einfach wäre. Ich denke aber nicht, weil diese Dinge niemals einfach sind. Ich glaube auch, dass es nicht einfach durchführbar ist."

Vettel beendete seinen ersten halben Testtag auf dem sechsten Platz (+1,063 Sekunden). Insgesamt 73 Runden konnte er abspulen. "Das war der erste Tag, da steigst du immer mit einem Lächeln aus." Der SF1000 habe sich gut angefühlt. "Das Auto macht genau das, was wir erwarten."

Eigentlich hätte der Deutsche bereits gestern fahren sollen, fühlte sich aber nicht fit genug, daher kam er erst heute zu seinem Einsatz. Den Mittwoch habe er mehrheitlich im Bett verbracht, merkt er schmunzelnd an. Dabei ist ihm Folgendes aufgefallen: "Zu diesem Zeitpunkt scheinen die anderen schneller zu sein als wir. Allerdings kennen wir ihr Testprogramm nicht."

Ferrari spule ein sehr ähnliches Programm wie schon im Vorjahr ab, erklärt der 32-Jährige. "Unser Hauptfokus liegt darauf, das Auto kennenzulernen, Kilometer abzuspulen, sicherstellen, dass alles hält und dass alles funktioniert."

Wintertests 2019 "noch allen im Gedächtnis"

Interessanterweise widerspricht Vettel seinem Teamkollegen Charles Leclerc in diesem Punkt. Der Monegasse sprach am Mittwoch noch von einer neuen Herangehensweise der Roten. "Wir haben unsere Herangehensweise im Vergleich zum vergangenen Jahr etwas geändert."

Zur Erinnerung: Ferrari ging als Winterkönig in den Saisonauftakt in Melbourne, der Favoritenrolle konnte das Topteam jedoch in der gesamten ersten Saisonhälfte nicht gerecht werden. "Vergangenes Jahr waren wir bei den Testfahrten super, im ersten Rennen aber nicht. Daraus haben wir ein wenig gelernt", so Leclerc.

Wie schaut der neue Ansatz laut dem Monegassen konkret aus? Im Gegensatz zum Vorjahr wolle sich Ferrari nun erstmal auf sich selbst konzentrieren und den SF1000 kennenlernen, erst später konzentriere man sich auf die Performance.

Vettel konnte am Donnerstag jedoch keinen neuen Ansatz erkennen. "Nicht wirklich", meint der Deutsche. "Der Wintertest des Vorjahres ist noch allen im Gedächtnis. Aber ehrlich gesagt waren das zwei gute Wochen. Wir waren gleichauf, nur dann fehlte bei uns der Schritt bis nach Australien."

2020 müsse man erst herausfinden, wo man stehe, lässt er sich nicht in die Karten blicken. "Wir werden nächste Woche mehr wissen. Vielleicht sehen wir noch ein wenig mehr. Dann werden wir in Australien ein paar Antworten bekommen. Im Vorjahr war unser Set-up dort nicht großartig."

Ein Vorteil für die Scuderia könnte die größere Flexibilität bei der Abstimmung des Wagens sein. Davon schwärmte Leclerc schon nach dem ersten Testtag. "Es ist niemals genug", entgegnet Vettel darauf angesprochen auf die kurze Testzeit.

Ihm ist auch bewusst, dass die Rennen nicht schon in Barcelona entschieden werden. "Es ist nicht das Wichtigste, hier abzuliefern. Viel wichtiger wird sein, das gesamte Jahr dann abzuliefern. Wenn man hier aber mit Leichtigkeit abliefert, dann wird einem das später nicht schaden."

Mit Bildmaterial von LAT.

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