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Sergei Sirotkin: Russischer Sponsor beklagt Paydriver-Lüge

Der neue Williams-Pilot wird vom russischen Oligarchen Boris Rotenberg gefördert - Der Milliardär und Paddy Lowe halten Sirotkin für die beste Wahl - trotz Kubica

Sergey Sirotkin, Williams

Sergey Sirotkin, Williams

Sutton Images

Lance Stroll und Sergei Sirotkin - die Williams-Fahrerpaarung für die Formel-1-Saison 2018 lässt viele Experten die Stirn runzeln. Zwei junge, unerfahrene Piloten, die noch dazu als Paydriver verschrien sind, sorgen nicht gerade dafür, dass man dem Traditionsrennstall den großen Aufschwung zutraut. Auch viele Fans der Königsklasse hätten lieber ein Comeback von Robert Kubica gesehen, doch letztendlich bekam der 22-jährige Sirotkin den Zuschlag.

Der junge Mann aus Moskau besitzt durchaus sportliche Qualitäten, wurde 2015 und 2016 jeweils Gesamtdritter in der GP2 und kennt auch das Formel-1-Umfeld bereits durch seine Ersatzfahrerrolle für Renault. Doch weil er von der russischen Großbank SMP und dem Oligarchen Boris Rotenberg unterstützt wird, wird er von vielen als klassischer Bezahlfahrer abgestempelt. Geschätzte 15 bis 17 Millionen Euro soll er von seinem Sponsor SMP mit zu Williams bringen - klingende Argumente, zu denen man in Grove nicht Nein sagt.

Sein Unterstützer, SMP-Gründer Rotenberg, kämpft jedoch vehement gegen den Eindruck, sein Schützling habe das Formel-1-Cockpit nur aus diesen Gründen erhalten. "Er war einfach schneller als Kubica. Das sage ich allen, die behaupten, er habe sich den Platz erkauft. Das ist nichts als eine Lüge", wettert der Milliardär gegenüber der russischen Zeitung 'Fontanka'. "Der Junge hat seit seiner Aufnahme in das Programm fünf Jahre hart gearbeitet. Die Finanzen spielen hier nicht die entscheidende Rolle."

Russisches Geld für die Weiterentwicklung des Autos

Gleichwohl leugnet Rotenberg nicht, dass der britische Formel-1-Rennstall von den russischen SMP-Millionen profitieren wird. Allerdings soll das gesamte Geld ausschließlich in die Weiterentwicklung des Autos gesteckt werden. "Natürlich gibt es Kosten. Motorsport ist ja alles andere als günstig und das Ganze ist auch nicht mein Spielzeug, um mich zu belustigen. Wir sind da, um Williams zu unterstützen, das Auto schneller zu machen." An seinen Protegé hat er deshalb einen gutgemeinten Rat - oder eine Aufforderung: "Er soll jedes Rennen so angehen, als wäre es sein letztes", gibt der Oligarch die Marschrichtung vor.

Auch Williams-Technikchef Paddy Lowe übt sich bereits fleißig darin, dass Paydriver-Image von Sirotkin zu zerstören. "Wir haben den besten Fahrer ausgewählt, der für uns auf dem Markt war", teilt er 'Motorsport.com' am Rande eines gemeinsamen Events von Williams und SMP in Moskau mit. Auch wenn die Aussage angesichts der Alternativen namens Kubica, Pascal Wehrlein oder Daniil Kwjat überrascht, legt sich Lowe fest: "Seine Performance spricht für sich. Wir glauben fest daran, dass er sehr schnell, sehr konstant und sehr konzentriert in seiner Herangehensweise sein wird."

Gleichwohl weiß natürlich auch der routinierte Brite, dass die Williams-Fahrerpaarung aus Sirotkin und Stroll reichlich grün hinter den Ohren ist und kaum über Formel-1-Erfahrung verfügt. Lediglich das Toro-Rosso-Duo für 2018 aus Pierre Gasly und Brendon Hartley kommt zusammen auf noch weniger Renneinsätze in der Königsklasse. Ein Risiko? Nicht für Lowe: "Nein, das ist kein Glücksspiel. Klar gibt es ein paar Nachtteile. Die Reifen sind schwieriger zu verstehen als früher, und die Autos werden immer schneller. Ja, das sind Herausforderungen, aber gleichzeitig wird sich bei Sergei eine Lernkurve einstellen", ist sich der 55-Jährige sicher.

Paddy Lowe: Sirotkin ein künftiger Formel-1-Star?

Welch große Stücke er auf Sirotkin hält, wird klar, wenn er von dem jungen Russen bereits als "aufgehender, künftiger Star" spricht. Die Zusammenarbeit mit SMP und dem Fahrer ist langfristig ausgelegt - "wir investieren hier in die Zukunft und in hoffentlich in langfristige Erfolge, die wir miteinander feiern wollen", so Lowe.

Wenngleich es den Williams-Piloten an Erfahrung mangelt, zumindest der Rubel und die kanadischen Dollar rollen nun reichlich für den Traditionsrennstall. Denn neben Rotenbergs SMP-Bank gibt es mit Lance Strolls Vater Lawrence ja noch einen zweiten Großinvestor, der unumstritten Einfluss auf das Team ausübt. Gibt es also bald den Clash der Milliardäre, wessen Schützling den Vorzug genießen soll? Oligarch Rotenberg wiegelt ab: "Das glaube ich nicht. Obwohl sie ein Team sind, ist es doch logisch, dass auf der Strecke jeder für sich kämpfen wird."

 

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